Sommerserie: Hungrige Besucher

Muriel Zweifel, freie Mitarbeiterin, bekommt in ihrem Garten in Spreitenbach regelmässig Besuch von hungrigen Gästen.

Blumen erfreuen nicht nur die Gärtner, sondern auch die Tiere. Muriel Zweifel
Blumen erfreuen nicht nur die Gärtner, sondern auch die Tiere. Muriel Zweifel

Es ist Nachmittag und ich sitze gerade auf der Terrasse unseres Hauses. Ich geniesse das schöne Wetter und bemerke, dass unweit von mir jemand das Gleiche tut. Auf der Wiese oberhalb des Sitzplatzes erkenne ich einen braun-orangen Fleck. Um genauer sehen zu können, setze ich die Brille auf und stelle fest, dass es sich um einen Fuchs handelt. Das Tier liegt völlig relaxt auf unserer Wiese und kratzt sich genüsslich hinter dem Ohr.   

Wirklich überrascht hat mich die Szene nicht: Es nicht das erste Mal, dass ein Fuchs in unserem Garten auftaucht. Drei Wochen früher wurde der Zehengänger beobachtet, wie er auf derselben Stelle einer Elster auflauerte. Nach dem Tod ihres Artgenossen hörte man die Vögel noch lange klagen. Bald schon hegten wir den Verdacht, dass es sich nicht immer um denselben Jäger handelte. Als Gartenschuhe verschwanden und zerkaut wiedergefunden wurden, vermuteten wir eine Fuchsfamilie in unserer Nähe. 

Neu ist hingegen, dass Waldtiere diesen Sommer zu jeder Tageszeit in unserem Garten herumspazieren. Das gilt übrigens auch für das Reh, das seit kurzem bei uns vorbeischaut. Das Wildtier kommt, sei es Tag oder Nacht, und frisst scheinbar ohne Scheu unsere Pflanzen. Besonders die Rosenknospen vor meinem Fenster mag es. Auch den Geranien, dem Mangold und den Randen ist es nicht abgeneigt. Das Ganze ist für meine Familie als Hobbygärtner ärgerlich. Bereits der Kampf gegen die Schnecken, Kohlfliegen und Mäuse ist schwer genug! Trotzdem können wir uns bis jetzt über die Ernte freuen. Es ist Mitte Juli und vor allem die Zucchetti und Tomaten gedeihen gut. Ich persönlich schätze besonders jene Pflanzen, aus denen man Tee machen kann, so wie Zitronenmelisse, Frauenmantel und Lavendel. Trotz der erschwerten Gartenarbeit steht für mich fest: Die Natur bietet so manchen schönen Augenblick. So wie vor wenigen Tagen, als ich beobachten konnte, wie vier Jungfüchse am Hang oberhalb des Garten miteinander spielten.

Weitere Artikel zu «Spreitenbach», die sie interessieren könnten

Spreitenbach24.04.2024

Primi Piatti für das Heim(at)gefühl

Sie sind zum Arbeiten oder auf der Flucht in die Schweiz gekommen: Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund. Die zunehmende Diversität stellt…
Spreitenbach17.04.2024

Wenn Verstand und Herz sich streiten

Spreitenbach17.04.2024

Verstopfte Leitungen

Abfälle, die in die Toilette geworfen und so ins ­Abwasser gespült werden, sorgen regelmässig für ­Verstopfungen.