Hör mal, wer da trommelt

Die Wettinger Tambouren plagt der Mitgliederschwund.

Die Wettinger Tambouren unter dem Schweizer Pavillon an der Expo Dubai.  zVg

Die Wettinger Tambouren unter dem Schweizer Pavillon an der Expo Dubai. zVg

Trommelspiel im Stubaital. zVg

Trommelspiel im Stubaital. zVg

Zwei Auslandreisen jährlich, gratis Verpflegung während der Einsätze und ein unumstösslicher Teamgeist. Würden Unternehmen unter diesen Prämissen Leute anwerben, würden sie wohl von Bewerbungen überflutet. Etwas Ähnliches bieten die Wettinger Tambouren. Mit dem einzigen Unterschied, dass es anstatt fünf Arbeitstage lediglich Motivation und Herzblut braucht, um in den Genuss dieser Angebote zu kommen. Trotzdem plagt die Tambouren der Mitgliederschwund. Das letzte Mitglied stiess 2016 hinzu, ist aber immer noch dabei. «Wer einmal bei uns mitmacht, bleibt in der Regel über Jahre», berichtet Vize-Präsidentin Brigitta Vogt-Schmid.

Angebot gut, aber Mitglieder fehlen

Die Wettinger Tambouren zählen momentan zehn Mitglieder auf gut 21000 Einwohner. Zum Vergleich: Lenzburg zählt gut 11000 Einwohner und der Tambourenverein besteht aus 39 Aktiv-Mitgliedern. Doch wo harzt es? «Viele Leute wollen sich nicht mehr verpflichten», denkt Vogt-Schmid. Der Kontakt zu Behörden und Bevölkerung besteht nämlich. Als die Trommler nach Dubai gingen, kam Gemeindeammann Roland Kuster mit. Ebenso war es in Rom. In der Schule können sie ebenfalls ihre Musik und Instrumente vorstellen. Die Mitgliedschaft ist im Vergleich zu den Kosten eine preiswerte. Mit 360 Franken im Jahr ist ein guter Deal ausgemacht. Denn darin besteht der Unterricht, die Uniformen, die Reise- und Fahrspesen und die Instrumente. Ein neuer, preiswerter Tambour kostet gegenwärtig zwischen 2500 und 3000 Franken.

Tambour als eigenes Konzert

Um als Tambour gut zu werden, brauche es in erster Linie Disziplin, sind sich die Mitglieder einig: «Man muss den Kopf beisammen und Freude am Spiel in der Gruppe haben», meint die Vize-Präsidentin. Denn Noten gibt es beim Auftritt keine. Ebenfalls steht man nicht immer an Ort und Stelle. Die Tambouren haben militärische Herkunft und deshalb marschieren sie auch während des Spiels. Doch wie mit allem sei es auch hier Sache des Willens. Wer das Trommelspiel lernen will, der wird es auch schaffen. Interessierte melden sich am besten über die auf der Webseite angegebenen Kontaktpersonen.