Ohne Helfer gibts keinen Markt mehr

«Der Würenloser Christchindlimärt steht vor dem Aus», schreibt das OK. Es fehlt eine verantwortliche Person für die Infrastruktur. Ohne sie werden die vier Frauen den Anlass nicht mehr durchführen.

59 Stände am letztjährigen Christchindlimärt. zVg

59 Stände am letztjährigen Christchindlimärt. zVg

OK Christchindlimärt: v.l. Nadine Meier, Katrin Kohler, Melanie Pinazza und Nicole Barblan. zVg

OK Christchindlimärt: v.l. Nadine Meier, Katrin Kohler, Melanie Pinazza und Nicole Barblan. zVg

«Uns fehlt eine Person», sagt Nicole Barblan vom OK Würenloser Christchindlimärt. Konkret suchen die vier Frauen einen Chef oder eine Chefin Infrastruktur. «Jemand, der mit einem grossen Fahrzeug die Festbänke und anderes Material transportiert, Lichterketten montiert, Vlies legt und für Auf- und Abbau verantwortlich ist», sagt Barblan. Der freiwillige Helfer, der dies jahrelang erledigt hat, steht aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Im privaten Umfeld haben die vier Frauen nach einem Ersatz gesucht. Vergeblich. «Wenn wir niemanden finden, können wir den Anlass nicht mehr durchführen. Die Infrastruktur können wir nicht auch noch übernehmen», sagt Barblan.

Kein Infrastrukturchef aus Gemeinde

Die Frauen gingen im Januar auch auf den Gemeinderat zu, baten ihn um Hilfe. «Im Februar teilte uns der Gemeinderat mit, dass leider weder ein Mitarbeiter als Chef Infrastruktur zur Verfügung gestellt noch die komplette Organisation des jährlichen Marktes durch die Gemeinde übernommen werden kann», so Barblan. Sie seien schon ein bisschen enttäuscht darüber, persönliche Gespräche hätten Anlass zur Hoffnung gegeben, dass eine Lösung gefunden wird.

Auf Anfrage bestätigt Gemeinderat Lukas Wopmann, der unter anderem für das Ressort Sport und Vereine zuständig ist, den Gemeinderatsbeschluss. «So sehr wir den Christchindlimärt schätzen, so gehört das Organisieren eines solchen Markts oder das zur Verfügungstellen eines Infrastrukturchefs nicht zur Kernaufgabe unserer Gemeinde», begründet er. Irgendwo müsse man eine Grenze ziehen, ansonsten sei es schwierig, nicht auch andere Organisationen oder Vereine im gleichen Masse zu unterstützen. «Es ist jedoch nicht so, dass wir den Christchindlimärt gar nicht unterstützen. Wir lagern das Material das ganze Jahr über bei uns und je ein Mitarbeiter des Bauamts und der technischen Betriebe erledigen beim Auf- und Abbau Handwerksarbeiten», so Wopmann. Auch andere Anlässe im Dorf würden im ähnlichen Umfang unterstützt.

Am Kinderfasnachtsumzug letzte Woche übernahm beispielsweise die Würenloser Feuerwehr den Verkehrsdienst. «Einen Infrastrukturverantwortlichen zu stellen, wäre jedoch zu viel», sagt Wopmann.

Deadline Ende April

Das vierköpfige OK hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich jemand findet. Am Montag schickte es den Mitgliedern des Gewerbevereins Würenlos eine E-Mail und bat auch sie um Mithilfe. Bis Ende April geben sie sich Zeit, ein zusätzliches OK-Mitglied zu suchen. «Wenn wir bis dann niemanden finden, werden wir den Christchindlimärt sicher im 2024 nicht durchführen.» Dann müssen die 59 Standbetreiber, die am letztjährigen Markt teilgenommen haben, informiert werden. «Findet sich später jemand, können wir uns eine Durchführung ein Jahr später durchaus wieder vorstellen», sagt Barblan.

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