Poststelle soll bleiben

1550 Unterschriften kamen gegen die geplante Post-Schliessung zusammen. Gestern Mittwoch wurden sie dem Gemeinderat übergeben.

In der Limmatwelle hat Sonja Vionnet von der geplanten Post-Schliessung erfahren. «Das geht doch nicht. Wir wollen unsere Einzahlungen nicht zwischen Weggli und Gipfeli erledigen und haben Anrecht auf eine gewisse Intimsphäre», sagt die 84-Jährige. Sie blieb nicht tatenlos, sondern begann, Unterschriften gegen die geplante Schliessung zu sammeln. Bis zum Redaktionsschluss am Montag haben 1550 Personen die Petition unterschrieben. Am Mittwoch hat die Würenloserin diese dem Gemeinderat übergeben. «Ich hoffe, dass die Post erhalten bleibt – nicht mehr und nicht weniger», sagt Vionnet.

Zwar hat eine Petition nicht so viel Gewicht wie ein Referendum und bedarf deshalb auch keiner Mindestanzahl an Unterschriften. Trotzdem werde eine solche Bittschrift ernst genommen. «Wir sind verpflichtet, das Anliegen aufzunehmen, und stehen grundsätzlich auch dahinter», sagt Gemeindeammann Hans Ulrich Reber. Denn der Gemeinderat sei keineswegs erfreut über die geplante Umwandlung der Poststelle in eine Agentur mit Bedienung. Man wisse jedoch auch, dass eine allfällige Schliessung ein unternehmerischer Entscheid der Post sei, auf den die Gemeinde keinen Einfluss nehmen könne. «Der Wandel ist unaufhaltsam und wir sehen auch Vorteile im System», sagt Reber. Der Gemeinderat habe jedoch klare Bedingungen im Hinblick auf eine Postagentur: Sie soll im Zentrum sein, auch für Gewerbetreibende eine gute Lösung bieten und die Postfächer sollen in Würenlos bleiben. Dies hat der Gemeinderat den Verantwortlichen der Post im persönlichen Gespräch mitgeteilt und will diese Anliegen bei der Übergabe der Petition nochmals bekräftigen.

Die Post schätze den Einsatz der Bevölkerung für die Filiale in Würenlos und freue sich über die dadurch ausgedrückte Wertschätzung, schrieb der Kommunikationsverantwortliche des Postnetzes Ost, Markus Werner, auf Anfrage der Limmatwelle. Man werde dies sicherlich in die Überlegungen miteinfliessen lassen. Trotzdem bleibt die Post bei ihrem Grundsatz: «An unserer Einschätzung, dass es aus wirtschaftlichen Gründen eine neue Lösung für die Postversorgung in Würenlos braucht, hat sich nichts geändert», so Werner. Man führe zurzeit Gespräche mit möglichen Partnern. Über den Zeitpunkt der Schliessung wird keine Aussage gemacht.

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