Im Plus dank Landverkauf

Die Gemeinde schliesst die Jahresrechnung dank Sparmassnahmen, Landverkäufen und tiefem Zinsniveau mit einem leichten Ertragsüberschuss ab.

Nettoinvestitionen (blau) versus Selbstfinanzierung (rot) seit 2014. zVg
Nettoinvestitionen (blau) versus Selbstfinanzierung (rot) seit 2014. zVg

«Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch nicht über den Berg», sagt Markus Maibach, Vizeammann und Ressortleiter Finanzen und Steuern, an der Medienorientierung zur Jahresrechnung 2017. Diese schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 152696 Franken ab, bei einem Umsatz von 107,8 Millionen Franken. Ein knappes positives Ergebnis.

Dabei schliesst die Gemeinde das Rechnungsjahr mit einem negativen operativen Ergebnis von 1,24 Millionen Franken ab. Denn 2,6 Millionen Franken flossen im vergangenen Jahr in die Pflegefinanzierung und die Sozialhilfe. «Dass die Kosten in solch einem Mass ansteigen würden, konnten wir bei der Budgetierung noch nicht vorhersehen», erklärt Maibach.

Einsparung beim Personalaufwand

Die «schwarze Null» konnte nur dank Landverkäufen, Entnahme aus der Aufwertungsreserve und Sparmassnahmen erreicht werden. Wobei Einsparungen vor allem beim Personalaufwand mit rund 850000 Franken erzielt werden konnten.

Aber auch beim Sach- und übrigen Betriebsaufwand von rund 330000 Franken wurde gespart: Baulicher Unterhalt wurde dabei nicht vernachlässigt. «Ich bin zufrieden. Die Rechnung zeigt, dass die Sparanstrengungen und Controlling-Instrumente greifen», so Maibach.

Die Schulden der Gemeinde sind jedoch weiter gewachsen. Pro Einwohner beträgt die Nettoschuld 2017, 3766 Franken, das sind rund 600 Franken mehr als noch im Vorjahr.

Schlechte Steuerzahler

Dank der zurzeit tiefen Zinsen sei der Schuldendienst aber problemlos zu verkraften. «Allerdings ist die Zahlungsmoral bei den Steuern in Wettingen sehr schlecht», sagt Martin Frey, Leiter Finanzen.

Jeder vierte Steuerpflichtige muss für seine Steuerrechnung gemahnt werden. Zu Betreibungen kommt es bei jedem neunten steuerpflichtigen Einwohner der Gemeinde.

«Die Verschuldung der Gemeinde wird weiterhin zunehmen», sagt Frey. Schuld daran sind die hohen Investitionskosten. So steht dieses Jahr die Sanierung des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard an.

Selbstfinanzierung sollte 2020 wieder steigen

2017 beliefen sich die Nettoinvestitionen auf rund 18,9 Millionen Franken. Dazu trugen Projekte wie der Neubau Zehntenhof oder der Baukredit der Dreifachturnhalle Margeläcker bei.

Die Investitionskosten stehen einer Selbstfinanzierung von 3,83 Millionen Franken gegenüber. «Laut Prognose sollte die Selbstfinanzierung Mitte 2020 wieder steigen», erklärt Martin Frey. Dann sollten die grössten Investitionskosten vorbei sein und die Eigenfinanzierung kann sich erholen.

Für das nächste Jahr hat sich der Gemeinderat das Ziel gesetzt, ein positives operatives Ergebnis und eine ausgeglichene Erfolgsrechnung, ohne Sondereffekte zu erreichen. Dafür wurde bereits der Steuerfuss erhöht und der Finanzhaushalt optimiert. Markus Maibach: «Es stehen weiterhin einige Herausforderungen an.»

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