Nach sieben Jahren zieht Frauenfelder nach Uster weiter

Vor sieben Jahren kam Sandra Frauenfelder nach Wettingen, um den Standort Wettingen zu fördern. Nun zieht sie weiter und übernimmt die Leitung Standortförderung in Uster.

Sandra Frauenfelders Bürotür stand für Anliegen der Wettinger Einwohnerinnen und Einwohner stets offen.Foto: bär
Sandra Frauenfelders Bürotür stand für Anliegen der Wettinger Einwohnerinnen und Einwohner stets offen.Foto: bär

«Mit dem Weggang von Sandra Frauenfelder geht eine Ära zu Ende», sagt Gemeindeammann Markus Dieth. Oft unsichtbar im Hintergrund tätig, hat die Leiterin Standortförderung trotzdem viel Sichtbares geschaffen. Sie wirkte bei Anlässen und Projekten mit, beispielsweise dem einheitlichen Erscheinungsbild, dem Wanderführer, dem Etappenstopp der Tour de Suisse in Wettingen, der Glückswoche, «go for 5», dem Tag der Artenvielfalt oder dem Neujahrsapéro.

Die Büro- und Verkaufsflächen in Wettingen wurden von der UBS mit der Note «sehr gut» bewertet, die Eigenheime mit «exzellent» und im kantonalen Wettbewerbsindikator erreichte Wettingen gar den vierten Rang in der neusten UBS-Studie. «Das ist klar das Verdienst der Standortförderung», so Dieth, der zusammen mit Frauenfelder regelmässig Wettinger Firmen besucht hat. «Während einer dieser Besuche bei einem Unternehmer ist beispielsweise die Idee zur Glückswoche entstanden», erzählt Sandra Frauenfelder. Ammann Markus Dieth ist die Aussage eines anderen Firmenbesitzers besonders eingefahren: «Er sagte, er sei schon lange in Wettingen tätig und noch nie habe sich jemand von der Verwaltung für seine Firma interessiert.» Der Unternehmer war so erfreut über das Interesse und Gespräch, dass er den geplanten Umzug der Firma nicht vollzog und stattdessen einen Umbau vornahm.

Trotz positiver Auswirkungen der Standortförderung wurde die Stelle politisch immer wieder hinterfragt und das Budget der Standortförderin gekürzt. Im Rahmen der leistungsorientierten Verwaltungsanalyse (LOVA) wird nun sogar überprüft, in welcher Form die Stelle künftig in Wettingen weitergeführt wird. Der Einwohnerrat wird heute über den Antrag der Finanzkommission abstimmen, die Stelle während der Analysezeit im Jahr 2017 nur noch mit einem 40-Prozent-Pensum zu besetzen. «Der Gemeinderat würde die 80 Stellenprozent gerne behalten, damit die begonnene Arbeit so weitergeführt werden kann», sagt Dieth. Im Jahr 2018 soll auf politischer Ebene definitiv entschieden werden, inwiefern die Stelle Standortförderung weitergeführt wird. Sandra Frauenfelder wird die Arbeit trotzdem nicht ausgehen – im Gegenteil. Sie hat die Leitung Standortförderung in Uster übernommen. In der zürcherischen Stadt wohnen über 33000 Einwohner, also über ein Drittel mehr als in Wettingen.

Warum bleibt die 50-Jährige in der Standortförderung einer Verwaltung tätig, obwohl diese Arbeit dort eher hinterfragt wird als in der Privatwirtschaft? «Ich hatte tatsächlich auch Angebote von Unternehmen in der Privatwirtschaft, doch es reizt mich, weiterhin Drehscheibe zwischen Verwaltung, Politik, Gewerbe und Bevölkerung zu sein.» Nach Dietikon und Wettingen wird Frauenfelder deshalb auch in der Stadt Uster die Standortförderung aufbauen.

Frauenfelder wird weiterhin 80 Prozent arbeiten, um genügend Zeit für ihre Hobbys zu haben. Seit viereinhalb Jahren bildet sie ihren Labrador als Katastrophenhund aus, um mit ihm unter Trümmern oder Geröll verschüttete Personen zu lokalisieren. Zu diesem Hobby ist die Zürcherin zufällig gekommen. Als freiwillige Helferin bei der Tierrettung wurde sie an einem Anlass auf das Thema aufmerksam. «Ich wollte schon lange einen Hund. Mein Ziel ist es, mit ihm internationale Einsätze machen zu können.» Dafür nimmt sie in Kauf, weniger Zeit fürs Tauchen zu haben. Die einstige Tauchlehrerin in Hurghada ist heute nur noch selten in Seen am Tauchen.

Nur noch selten wird sie künftig auch in Wettingen zu sehen sein. Beispielsweise am nächsten Samstag am Generationenprojekt in der Villa Fluck – eines ihrer Projekte, das sie als Leiterin Standortförderung initiiert hat. «Ich bin gespannt, wie es ankommt. Überhaupt hoffe ich, dass Wettingen weiterhin eine Standortförderung hat, weil Potenzial da ist und es schade wäre, wenn es nicht genutzt wird. Wettingen verdient es.»

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