Das neue Tägi liegt im Modell bereit

42 Jahre hat das Sport- und Erholungszentrum Tägerhard auf dem Buckel. Jetzt präsentiert der Gemeinderat eine Sanierungs-Variante für 46,5 Millionen Franken.

Meilenstein Gemeindeammann Markus Dieth, Gemeinderat Roland Kuster, Urs Heimgartner (Leiter Bau und Planung) und Projektleiter Thomas Berz (v.l.) präsentieren auf der Terrasse das Modell des neuen Tägi; ganz unten das überdachte Eisfeld. Foto: Mü

Meilenstein Gemeindeammann Markus Dieth, Gemeinderat Roland Kuster, Urs Heimgartner (Leiter Bau und Planung) und Projektleiter Thomas Berz (v.l.) präsentieren auf der Terrasse das Modell des neuen Tägi; ganz unten das überdachte Eisfeld. Foto: Mü

Ein Eisfeld wird durch eine Metallkonstruktion überdacht. Visualisierung: zVg

Ein Eisfeld wird durch eine Metallkonstruktion überdacht. Visualisierung: zVg

«Die Sanierung des Tägi ist dringend notwendig und matchentscheidend für die Lebens- und Standortattraktivität von Wettingen», sagte Gemeindeammann Markus Dieth am Montag an der Medienorientierung. Er bezeichnete das Tägi, das jährlich 400000 Besucher hat, als «Impulsgeber» über die Gemeinde hinaus.

Sanierungsbedarf besteht in mancherlei Hinsicht. Insbesondere müssen Gebäudetechnik und Gebäudestrukturen instandgestellt werden. Und: Die Eiserzeugung erfolgt immer noch mit Ammoniak, was nur noch dank einer verlängerten Ausnahmebewilligung gestattet ist. «Wenn wir jetzt Nein sagen würden zur Sanierung, bekämen wir ab Winter 2017/18 keine Betriebsbewilligung mehr», erklärt der zuständige Gemeinderat Roland Kuster. Aber die Bevölkerung will, dass im Tägi weiterhin Eissport angeboten wird. Dies ergab eine Umfrage deutlich (96 % Zustimmung), die unmittelbar nach der Abstimmung von 2012 durchgeführt worden war. Damals wurde eine erste Tägi-Vorlage, die eine Sanierung für 84 Millionen Franken vorsah, abgelehnt.

Ein gutes Gespür hätten die Stimmbürger damals gehabt, als sie die fast doppelt so teure Luxuslösung an der Urne verwarfen, ist der Gemeinderat heute überzeugt. Mit den überarbeiteten Plänen sei das Projekt nämlich nicht nur günstiger, sondern auch reifer geworden. «Die in den 60er-Jahren geplante und in den 70er-Jahren gebaute Anlage ist zwar auch heute noch ein schöner Wurf», sagt Kuster, aber: «Wir erneuern, was saniert werden muss. Und wir ergänzen, was dem Tägi heute für ein modernes Sport- und Erholungszentrum fehlt.» Gegenüber der ersten Vorlage wird jetzt auf manches verzichtet: Parkhaus, Eishalle, Wellnessbereich, Warmwasserbecken.

Herzstück des neuen Projekts ist die neue, zentrale Eingangsgestaltung. Das Hallenbad erhält zusätzlich ein Kinderplanschbecken. Die bestehende Rutschbahn wird durch eine neue Anlage ersetzt. Die bisher im Luftschutzkeller untergebrachte Sauna kommt ins erste Obergeschoss. Das baufällige Tribünengebäude mit den Garderoben für das Eishockeyfeld wird rückgebaut und durch einen Neubau ersetzt. Eines der beiden Eisfelder wird durch eine Metallkonstruktion überdacht und ist so auch im Sommer (z. B. für Messen) multifunktional nutzbar.

Eine wesentliche Änderung ist für die Gastronomie vorgesehen: Das Restaurant und die teure, nur wenig genutzte Grossküche im Obergeschoss werden aufgehoben. Dafür entsteht im Erdgeschoss ein von den verschiedenen Anlageteilen her leicht zugängliches Bistro. Es ist auf den täglichen Betrieb ausgerichtet. Leistungsfähige Cateringbetriebe können künftig die einzelnen Bankette im Saal bedienen.

«Der Sanierungskredit belastet unseren Haushalt, ist jedoch für Wettingen verkraftbar», sagt Kuster. Und Dieth bekräftigt: «Wegen des Tägi wird es keine Steuerfusserhöhung geben.» Der Gemeinderat will zur Finanzierung die Chance nutzen, mittels einer öffentlichen Anleihe 50 Millionen Franken auf 20 Jahre zu sichern und so langfristig von der günstigen Zinssituation zu profitieren.

Nach dem Einwohnerrat am1. September werden die Stimmbürger am 27. November an der Urne über den Baukredit befinden können. Stimmen sie zu, folgen im Jahr 2017 die Baugesuchsverfahren. Der Baustart ist im Mai 2018 vorgesehen, die Fertigstellung im September 2019.

Nicht Bestandteil der Kreditvorlage ist das Betriebsmodell. Darüber kann die Stimmbevölkerung später separat abstimmen. Vorgesehen ist, den Betrieb des Tägi durch eine gemeindeeigene Aktiengesellschaft (analog zum EWW) führen zu lassen. «Der Betrieb einer solchen Anlage ist komplex, muss einfach organisiert und aus einer Hand erfolgen», ist Kuster überzeugt.

Während der Bauphase wird das Tägi geschlossen. Von den 17 Angestellten wird aber niemand seine Stelle verlieren. Ein Teil des Personals wird für den Weiterbetrieb der Sporthalle und den nicht vom Umbau betroffenen Anlageteilen wie Minigolf und Gartenbad eingesetzt werden.

Weitere Artikel zu «Wettingen», die sie interessieren könnten

Wettingen24.04.2024

150 Personen sahen sich die Asylunte rkunft an

Rund 150 Personen haben am Samstag die Asyl­unterkunft im ehemaligen Alterszentrum St. Bernhard besichtigt.
Wettingen24.04.2024

Sportlich durch Wettingen

Am 27. April wird die App «FriActiv» aufgeschaltet, die zu zwei Rundgängen durch Wettingen anweist. An verschiedenen Stellen animieren Videos zu …
Wettingen24.04.2024

Fitnessgeräte an der frischen Luft

Auf der Sport- und Spiel­anlage Scharten soll eine Workout-Anlage entstehen. Das Baugesuch dazu liegt bis am 10. Mai bei der ­Gemeinde auf.