Mit einem Video soll am Dorffest die Veränderung von Spreitenbach sichtbar gemacht werden. Es wird noch Bildmaterial gesucht.

Luftaufnahme aus dem Jahr 1924 aus der Sammlung von Peter Brunner mit Blick aufs damalige Spreitenbach. zVg

«Anhand der Luftaufnahmen sieht man wunderschön, wie sich Spreitenbach entwickelt hat», sagt Silvia Mötteli. Zusammen mit Werner Hauenstein, Rolf Härdi und Karl Ganz sichtet sie im Moment Fotos, Dias und Gemälde, die sie von der Bevölkerung erhalten haben. Mit den Bildern soll ein 10- bis 15-minütiges Chronikvideo entstehen, das im August am Dorffest gezeigt wird und den Wandel der Zeit sichtbar macht.

Die Spreitenbacher wurden bereits mehrfach aufgerufen, privates Bildmaterial zur Verfügung zu stellen. «Wir haben schon rund 500 Fotos und Dias erhalten.» Am Samstag hat sich die Arbeitsgruppe getroffen und das Drehbuch für das Chronikvideo geschrieben. Ein auf altes Fotomaterial spezialisiertes Unternehmen digitalisiert das Bildmaterial. «Wir hoffen, dass wir noch mehr Material aus der Bevölkerung erhalten. Ich bin sicher, dass noch einige Perlen vorhanden sind», so Mötteli, die damit ein Stück Dorfgeschichte erhalten möchte.

Alte Erinnerungen wecken

«Ich bin in Spreitenbach aufgewachsen und habe immer hier gewohnt. Beim Durchschauen der Bilder werden viele alte Erinnerungen geweckt», sagt die 60-Jährige, die hofft, dass es der Bevölkerung ebenso geht, wenn das Video am Dorffest gezeigt wird. «Es sind die Geschichten hinter den Bildern, die spannend sind.»

Etwa die von bereits verstorbenen namhaften Persönlichkeiten aus Spreitenbach wie dem einstigen Schulpflegepräsidenten Ernst Lienberger oder Gemeindeammann Robert Locher. «Wenn jemand von ihnen das Wort ergriff, waren wir alle mucksmäuschenstill und hörten zu», erinnert sich die Schwester des heutigen Gemeindepräsidenten an Autoritätspersonen ihrer Kindheit.

Möglicher Nebeneffekt

Am Dorffest wird das Video im katholischen Pfarreiheim gezeigt. Auch Vereine dürfen den Film in ihren Festbeizen laufen lassen. «Es dürfte auch für Jüngere spannend zu sehen sein, wie Spreitenbach sich aus einem Dorf entwickelt hat.» Es ist vorgesehen, am Dorffest im katholischen Pfarreiheim auch eine posthistorische Sammlung alter Couverts und Postkarten mit lokaler Bedeutung zu zeigen.

Das ganze Material, das jetzt gesammelt, erfasst und aufbereitet wird, könnte helfen, das Ortsmuseum später wieder zu beleben. Es bestehe die Idee, dieses Video sowie das alte Bildmaterial später dort langfristig zugänglich zu machen. Mötteli würde das begrüssen. «Weil mir Spreitenbach am Herzen liegt und ich der nachfolgenden Generation zeigen möchte, wie Spreitenbach einst aussah», sagt die Primarschullehrerin.

Fotos, Dias, Bilder oder Gemälde aus Spreitenbach können eingeschickt werden an chronik@mirsindspreitebach.ch. Das Dorffest findet vom 22. bis 25. August statt.

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