Dieser Verein setzt auf Kicker aus dem eigenen Dorf

Nach dem Ligaabstieg orientiert sich der FC Spreitenbach neu, dabei stehen die Spreitenbacher Spieler im Fokus. Dabei bräuchte der Verein ein neues Spielfeld, doch das Geld fehlt.

Der FC Spreitenbach <em>will sich mehr auf den Fussballnachwuchs konzentrieren: Hier wärmen sich die Juniorinnen für ein Training auf. Barbara Scherer</em>

Der FC Spreitenbach <em>will sich mehr auf den Fussballnachwuchs konzentrieren: Hier wärmen sich die Juniorinnen für ein Training auf. Barbara Scherer</em>

Die neue FC-Führung: <em>Hanspeter Schwab (l.) und Safet Ajeti. </em>

Die neue FC-Führung: <em>Hanspeter Schwab (l.) und Safet Ajeti. </em>

Fit <em>muss der Fussballnachwuchs sein.</em>

Fit <em>muss der Fussballnachwuchs sein.</em>

Ausdauer <em>will trainiert sein.</em>

Ausdauer <em>will trainiert sein.</em>

Anfang Jahr ist die 1. Mannschaft des FC Spreitenbach von der zweiten in die dritte Liga abgestiegen. Seither ist viel passiert: Der Verein steht unter neuer Führung und fokussiert sich vermehrt auf die Fussballjunioren. «Wir wollen wieder vorwiegend mit Spreitenbacher Kindern und Einwohnern arbeiten», erklärt Hanspeter Schwab. Er ist seit Anfang Jahr der neue Vereinspräsident.

Dem Verein sei es wichtig, dass die Vereinsmitglieder, die Spieler, Trainer und der Vorstand aus Spreitenbach und den umliegenden Dörfern kommen. Nach dem Ligaabstieg wollte sich der Verein neu orientieren und sei zu diesem Entschluss gekommen.

Tiefes Durchschnittsalter in der 1. Mannschaft

So spielen im Moment nur Spreitenbacher zwischen 18 und 24 Jahren in der 1. Mannschaft. «Das Durchschnittsalter liegt bei rund 19 Jahren, das ist sehr jung», so Schwab. Dies sei ein gewagter Schritt, aber langfristig gesehen sicher der richtige.

Natürlich spielen beim FC Spreitenbach auch Kinder und Erwachsene aus den umliegenden Dörfern mit. «Wir wollen keine Talente zurückhalten», sagt Safet Ajeti, Vizepräsident.

Wer richtig gut ist, dem will der Verein den Sprung in einen der grossen Vereine wie Zürich oder Basel ermöglichen. Denn Nachwuchs hat der FC Spreitenbach mehr als genug: Von den gesamthaft 300 Mitgliedern sind 250 Junioren und Juniorinnen. Bereits hat der Verein eine Warteliste für neue Spieler.

Kein Geld für neues Feld

Das Platzproblem liesse sich jedoch beheben: «Wir haben einen alten Sandplatz, der renoviert werden müsste», sagt Hanspeter Schwab. Doch: Dem Verein fehlt das Geld.

«Deshalb hoffen wir auf Unterstützung der Gemeinde.» Diese hat das Projekt bislang zurückgewiesen, weil die Sanierung mit rund 120000 Franken zu teuer sei.

«Aber langfristig gesehen würden von einem neuen Kunst- oder Rasenplatz auch die anderen Vereine im Dorf profitieren», so Schwab. Denn die Anlage des FC Spreitenbach gehört der Gemeinde.

Verein renoviert alles selber

Das Vereinsjahr habe holprig begonnen: Der Fussballclub musste das Vereinshaus sowie die Garderoben und Gänge im unteren Stock auf eigene Kosten renovieren. «Alle Wände mussten gestrichen werden und das Restaurant haben wir neu möbliert sowie die Aussenküche renoviert», sagt Safet Ajeti.

Auch im Aussenbereich waren einige Reparaturen und Sanierungen fällig: So mussten die Banden wieder auf Vordermann gebracht und die die Rabatten mit Kiesel gefüllt werden.

Dabei beträgt das jährliche Budget des Vereins nur rund 130000 Franken. «Damit kommen wir genau durch», sagt Schwab. Alles, was zu viel ist, fliesst sofort wieder in die Infrastruktur. Einnahmen generiert der Verein durch Mitgliederbeiträge sowie Sponsorengelder.

Ein grosser Teil des Geldes kommt jedoch über Veranstaltungen in die Vereinskasse. So organisiert der FC Spreitenbach jedes Jahr zwei Hallenturniere, ein Schülerturnier sowie zweimal die Papiersammlung im Dorf und zwei F-Turniere für die jüngsten Nachwuchsspieler. Klar ist, ohne Geld von der Gemeinde reicht es nicht für einen neuen Rasenplatz.

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