Diese Werkstatt ist für alle offen

Am 30. August wird das 40-Jahr-Jubiläum der Freizeitwerkstatt gefeiert. Der 84-jährige Gründer Ronnie Hoffmann leitet sie noch immer.

Von der Bibliothek und dem Doppelkindergarten Langäcker führt im Erdgeschoss eine steile Treppe in den Keller hinunter. In einem der Kellerräume befindet sich die Holzwerkstatt.

Fast jeden Donnerstagabend steht die Tür zum 30 m² grossen Raum offen. Für alle, die sich gerne kreativ mit Holz betätigen wollen. Seit 40 Jahren. Unter der Initiative von Ronnie Hoffmann hatte sich damals eine Freizeitgruppe für die Nutzung des Raums der Gemeinde beworben und den Zuschlag erhalten.

Seiher steht Ronnie Hoffmann fast jeden Donnerstagabend im Kellerraum hinter der Werkbank. Manchmal arbeitet er alleine, manchmal kommen ein, zwei Besucher, die an ihren privaten Gegenständen arbeiten wollen.

Für acht Franken kann die Bevölkerung die Maschinen und Werkzeuge einen Abend lang nutzen und wird, wenn gewünscht, von Ronnie Hoffmann unterstützt. Er ist zwar kein Schreiner, hat aber hobbymässig sein Leben lang mit Holz gearbeitet und hatte auch beruflich jahrelang mit Schreinern und Architekten zu tun.

Kerzenständer für's Jubiläum

In den vierzig Jahren sind diverse Holzspielsachen, Möbel und Dekogegenstände im Werkraum der Gemeinde entstanden. Neben Fräse, Bandsäge und Hobelmaschine steht seit einiger Zeit auch eine Drechselmaschine im Raum. Das Drechseln ist Ronnie Hoffmanns grosses Hobby. Fürs heutige 40-Jahr-Jubiläum wollte er Kerzenständer für alle Besucher herstellen.

Entstanden sind jedoch nur sechs Stück. Ronnie Hoffmann ist im Juni gestürzt, hat sich dabei das Hüftgelenk gebrochen und die Zeit danach im Spital und in der Reha verbracht.

In dieser Zeit blieb die Werkstatttüre am Donnerstagabend geschlossen. Seit sich Dieter Pohle nach langjähriger Mitarbeit zurückgezogen hat, leitet Ronnie Hoffmann die Werkstatt alleine.

Kein Nachfolger in Sicht

Mittlerweile hat sich der 84-Jährige vom Sturz erholt und freut sich, dass er pünktlich zum 40-Jahr-Jubiläum wieder in der Werkstatt steht. Wie es weitergeht, wenn auch Ronnie Hoffmann einmal kürzertreten möchte, ist zurzeit unklar und eine Nachfolgeregelung nicht in Sicht.

«Grundsätzlich ist die Gemeinde daran interessiert, dass es die Werkstatt noch lange gibt», sagt Gemeinderätin Doris Schmid, Ressort Kultur und Schule.

Sollte sich die Frage nach einer Nachfolge dereinst stellen, werde man jemanden suchen, der die Werkstatt im Stil von Hoffmann weiterführt. «Denn dieses Angebot ist einmalig und eine gute Sache, weil viele zu Hause keine eigene Werkstatt und Maschinen haben.»

Untergeschoss Quartierzentrum Langäcker, Donnerstag, 30. August 2018, 19 bis 21 Uhr, Apéro.

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