Kein Langhaus mehr: Langäcker Quartier soll offen gestaltet werden

Zentrum Neumatt nimmt Form an und das geplante neue Gemeindehaus hat kräftig abgespeckt.

Visualisierung des Zentrums Neumatt. (zVg)

Visualisierung des Zentrums Neumatt. (zVg)

Das ursprünglich geplante Langhaus fällt weg. (zVg)

Das ursprünglich geplante Langhaus fällt weg. (zVg)

Hat abgespeckt: Das Gemeindehaus wird nun ein Stock tiefer sein. (zVg)

Hat abgespeckt: Das Gemeindehaus wird nun ein Stock tiefer sein. (zVg)

56 Mitwirkungen hat die Spreitenbacher Bevölkerung für das Zentrum Neumatt eingereicht. Nun fliessen die ersten Vorschläge bereits in die Planung des Grossprojekts ein, wie der Gemeinderat am Politapéro im Zentrumsschopf vergangene Woche informierte.

«Das ursprünglich geplante Langhaus fällt weg», sagt Gemeindepräsident Valentin Schmid. Dieses wurde in den Mitwirkungen stark kritisiert. Es werfe Schatten und schneide das Quartier vom Shoppingcenter ab. Neu ist statt einer länglichen eine quadratische Bauzone geplant. «Denn der Gemeinde ist eine Vernetzung zwischen den Quartieren wichtig», so Schmid.

Bus bleibt im alten Dorf

Ebenfalls ein grosses Thema für die Spreitenbacher ist der geplante Busverkehr, der in Zukunft über die Baumgartenstrasse geführt werden könnte. Damit würde allerdings die Haltestelle Dorf wegfallen, was von der Bevölkerung kritisiert wurde.

Deshalb: «Die öffentlichen Busse werden weiterhin über die Bahnhof- und die Zentrumstrasse geführt», erklärt Schmid.

Damit das Zentrum Neumatt überhaupt gebaut werden kann, muss die Stimmbevölkerung aber erst dem Kreditantrag für die Revision der Bau- und Nutzungsordnung zustimmen.

Mehrwertabgaben für öffentliche Anliegen bestimmt

«Das Gebiet würde für das Zentrum Neumatt aufgezont. Die Teilrevision schafft dabei die rechtliche Grundlage für die Mehrwertabschöpfung», erklärt Schmid.

Denn mit einer Aufzonung kann die Gemeinde beim Investor, der Credit Suisse Real Estate Fund Interswiss, eine Mehrwertabgabe einfordern. Dieses Geld muss aber wiederum für öffentliche Anliegen investiert werden.

«So könnte das Geld für das Wegenetz des geplanten Parks verwendet werden. Ein Teil ist für den Unterhalt bestimmt», erklärt Schmid.

Gemeindehaus 5 Millionen günstiger

Nachdem die Stimmbevölkerung den Planungskredit für den Gemeindehaus-Neubau zurückgewiesen hat, ist die Gemeinde nochmals über die Bücher gegangen.

Der überarbeitete Neubau soll statt 18,4 Millionen jetzt nur noch 13,2 Millionen Franken kosten, womit der Planungskredit auf 725000 Franken fällt. Der Gemeinderat rechnet dabei mit einer Kostenungenauigkeit von 15 Prozent.

«Dieser Neubau ist nicht mehr für 18000, sondern für 15000 Einwohner ausgelegt», erklärt Gemeinderat Markus Mötteli. Tiefer und etwas kürzer wird der Neubau ausfallen.

Neubau immer noch günstigste Variante

So ist das Dachgeschoss weggefallen und die Verwaltung von 86 auf 76 Mitarbeitende geschrumpft. «Auch die Wartezonen und das Treppenhaus wurden verkleinert», sagt Mötteli.

Weil das alte Gemeindehaus längst zu klein für die Verwaltung geworden ist, wird ein neues Gemeindehaus benötigt. Gleichzeitig braucht die wachsende Gemeinde neuen Schulraum für die Primarstufe.

Mötteli: «Wir haben alle Möglichkeiten nochmals durchgerechnet: Am kostengünstigsten ist es immer noch, das alte Gemeindehaus in ein Schulhaus umzuwandeln und ein neues Gemeindehaus zu bauen.»

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