«Rubin» fährt bis zum Prellbock in Killwangen

Während der Tramtaufe herrschte Uneinigkeit, ob die Bahn künftig noch weiter westlich fahren soll.

Die Bevölkerung war zu Wurst und Getränk eingeladen. bär

Die Bevölkerung war zu Wurst und Getränk eingeladen. bär

Gemeindeammann Markus Schmid (l.) mit seinem Vorgänger Alois Greber und den Gemeinderäten Hanspeter Schmid, Martin Kreuzmann und Walter Hubmann. Melanie Bär

Gemeindeammann Markus Schmid (l.) mit seinem Vorgänger Alois Greber und den Gemeinderäten Hanspeter Schmid, Martin Kreuzmann und Walter Hubmann. Melanie Bär

Severin Rangosch, CEO der Aargau Verkehr AG, bei der Bahntaufe. bär

Severin Rangosch, CEO der Aargau Verkehr AG, bei der Bahntaufe. bär

«Sie erhalten heute einen Rubin», sagte Severin Rangosch, CEO der Aargau Verkehr AG, am vergangenen Freitagabend vor rund hundert Personen. Es waren vorwiegend Killwangenerinnen und Killwangener, die sich beim Bahnhof zur Tramtaufe getroffen hatten. Nach neunmonatigem Fahrbetrieb wurde das nach dem Edelstein benannte Tram mit dem Killwangener Gemeindewappen versehen und von Gemeindeammann Markus Schmid (Mitte) und Severin Rangosch enthüllt. Das Killwangener Wappen werde so zwar nicht in die grosse weite Welt hinausgetragen, «doch immerhin rund 13 Kilometer Richtung Zürich», sagte Schmid. Könnte Rangosch bestimmen, würde der Prellbock nicht in Killwangen stehen, sondern «ein paar Kilometer weiter westlich.»

Ob es je eine Verlängerung der Limmattalbahn (LTB) geben werde, sei ungewiss, nahm Schmid den Ball auf: «Was aber sicher ist, es wird noch einige Jahre dauern.» Auch wenn der Kanton grundsätzlich eine Weiterführung bis nach Baden plane und deshalb Raum und Trassees freihalte, so hänge die Umsetzung massgeblich von der Siedlungsentwicklung im Raum Wettingen und Baden ab. Während einige Personen aus dem Publikum munkelten, «erst im nächsten Leben» oder «wofür?» sprechen die Passagierzahlen für die Strecke zwischen Altstetten und Killwangen gemäss Rangosch für sich; sie liegen rund 30 Prozent über den Erwartungen. «Und die Pünktlichkeit liegt bei 97%», so der CEO. In Killwangen sei die Gewährleistung des Anschlusses allerdings noch verbesserungswürdig.

Attraktiver geworden dank Bahn

Sichtlich erfreut über die Limmattalbahn zeigte sich Gemeindeammann Schmid. Durch den Anschluss an die Limmattalbahn sei Killwangen als Wohnort attraktiver geworden. «Und wir haben auch politisch an Einfluss gewonnen und werden in die Verkehrs- und Mobilitätsplanung im Limmattal und Raum Baden jetzt miteinbezogen.»

Bei der Tramtaufe anwesend waren auch die ehemaligen Gemeindeammänner Peter Voser (Mitte) und Alois Greber (parteilos). Greber hatte sich bereits während seiner Amtszeit mit der Limmattalbahn befasst, deren Anfang 22 Jahre zurückliegt. Nicht so Voser, der die LTB jedoch von Anfang an befürwortete. «Die Eisenbahn ist für die langen Strecken, der Bus für die Feinverteilung und das Tram für die Strecken dazwischen», sagt er.

Die Politiker sind froh, dass sich die Finanzierung für Killwangen verbessert hat und die Gemeinde nicht mehr pro Abfahrt, sondern pauschal zahlt. Gemeinderat Hanspeter Schmid (parteilos) erachtet den Halt im ShoppiTivoli als Gewinn: «Insbesondere für die ältere Bevölkerung.» Gemeinderat Martin Kreuzmann (Mitte) und Walter Hubmann (parteilos) nutzen sie ausschliesslich für den Nahverkehr.

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