Bei Gemeindeliegenschaft besteht Sanierungsbedarf

Das Projekt Immobilienstrategie Killwangen 2035 hat in der aktuellen Legislatur höchste Priorität. Der Gemeinderat stellte der Bevölkerung an der zweiten Informationsveranstaltung das weitere Vorgehen vor.

Die Aula des Schulhauses Zelgli in Killwangen ist gut gefüllt, als Gemeinderat und Projektleiter Hanspeter Schmid (parteilos) in Begleitung von Gemeindeammann Markus Schmid (die Mitte) und Architekt Severin Herrigel den Infoanlass eröffnet. Thema am vergangenen Montagabend: Wie soll in Zukunft mit den gemeindeeigenen Liegenschaften verfahren werden?

Insgesamt stehen bei der «Immobilienstrategie Killwangen 2035» sechs Gebäude im Fokus: das Gemeindehaus, das alte Schulhaus, der Kindergarten Zelgmatt, das Werkgebäude sowie das Schützenhaus und das Schulhaus Zelgli. Bereits im vergangenen Mai konnte sich die Bevölkerung an einem Workshop aktiv mit dem Projekt beschäftigen und Anregungen zum weiteren Vorgehen einbringen. Diese wurden vom Kernteam aufgenommen, dazu wurden in der Zwischenzeit Fachgutachten sowie Gebäudeenergieausweise von den Liegenschaften erstellt.

Keine Zeit zu verlieren

«Wir sind finanziell nicht auf Rosen gebettet, und hierbei handelt es sich um grosse Investitionen», sagt Gemeindeammann Schmid. Deshalb sollen die Sanierungsarbeiten gestaffelt vonstattengehen. Der Gemeinderat räumt dem alten Teil des Schulhauses Zelgli grösste Priorität ein – die Fenster sind vermoost und das Dach musste im vergangenen Herbst mehrmals notfallmässig abgedeckt werden. «Diese Situation ist nicht tragbar», so Schmid.

Laut Objektanalyse weise das Gebäude auch massive energetische Schwächen auf: «Es handelt sich um eine grosse Fläche, die einiges an Energie verschlingt», erläutert Herrigel. «Allein zwischen 2021 und 2022 stiegen die Betriebskosten von 75 000 auf rund 120 000 Franken.» Deshalb wolle man keine Zeit verlieren und bereits im November an der Gemeindeversammlung einen Projektierungskredit beantragen. Laut einer ersten Grobschätzung belaufen sich die Kosten für eine Sanierung inklusive Photovoltaik-Anlage auf rund 3 Millionen Franken.

Altes Schulhaus soll zum Gemeindehaus umgenutzt werden

In einem zweiten Schritt sieht der Gemeinderat vor, das alte Schulhaus in ein Gemeindehaus umzuwandeln. Der Bau aus dem Jahr 1875 steht unter Substanzschutz und könnte so in der Zukunft eine neue Funktion erhalten.

Bei den anderen vier Gebäuden ist hingegen noch nicht definitiv klar, in welche Richtung es gehen soll: «Wir haben diverse Optionen, die auch davon abhängig sind, wie sich die Gemeinde entwickelt», so Markus Schmid. Abschliessend zeigte sich Projektleiter Hanspeter Schmid grundsätzlich zufrieden mit der Situation: «Mit den vorhandenen Räumlichkeiten verfügen wir auch in Zukunft über genügend Kapazitäten und sind nicht auf einen Neubau angewiesen.»

Tagesstrukturen und ÖV

Die nachfolgende Diskussion wurde von der Bevölkerung auch genutzt, um Themen anzusprechen, die nur am Rande die Immobilienstrategie betrafen: So wurde auf die zunehmend angespannte Situation betreffend Kitas und Tagesstrukturen hingewiesen. Gemeindeammann Schmid dazu: «Es ist ein emotionales Thema und wir sind uns des steigenden Bedürfnisses bewusst. Es gibt Optionen und Ideen, doch es ist noch zu früh, um etwas Genaues zu sagen – geben Sie uns noch etwas Zeit.»

Auch die Frage nach einer Busverbindung vom Bahnhof ins Oberdorf kam auf, worauf kurzerhand Gemeinderätin Christine Gisler das Wort ergriff, die an diesem Abend ebenfalls im Publikum Platz genommen hatte: «Ein Ortsbus von der RVBW wäre zu teuer und die Auslastung zu gering – eine Alternative wäre ein privater Fahrdienst, dafür fehlen uns im Moment engagierte Helferinnen und Helfer.» Allerdings sei man daran, an einer Lösung zu arbeiten. Unter dem Strich zeigt sich: Es geht voran in der Gemeinde Killwangen.

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