«Das eigene Zeitmanagement hat stark an Bedeutung zugenommen»

Markus Schmid (CVP) ist bereits länger als 100 Tage im Amt in Killwangen, weil sein Vorgänger früher demissionierte. Er hat sich den Fragen trotzdem gestellt.

Markus Schmid vor der Schule in Killwangen.Barbara Scherer
Markus Schmid vor der Schule in Killwangen.Barbara Scherer

Was war Ihre erste Amtshandlung und wie haben Sie sich dabei gefühlt?

Markus Schmid (CVP): Nach der Übernahme meiner Ressorts standen in den ersten Wochen die Einarbeitung in laufende Geschäfte und das Kennenlernen der Verwaltungsabläufe im Vordergrund. Wichtig war mir auch das Aufsetzen der Zusammenarbeit und die Kommunikation zu den Kommissionen meines Bereiches (Finanzkommission und Schulpflege). Mit dem Abschluss des Rechnungsjahrs folgte ein erster Meilenstein in meinem Ressort. In enger Zusammenarbeit mit der Finanzverwaltung gab es bereits finanzielle Herausforderungen, wie die Bewertungskorrektur einer Gemeindeparzelle, zu lösen.

Die ersten 100 Tage liegen hinter Ihnen, war es so, wie Sie es sich vorgestellt haben, was war anders?

Die Arbeit in der Exekutive ist interessant, abwechslungs- und lehrreich und macht Spass. So habe ich es mir vor Amtsübernahme vorgestellt. Im Vorfeld der Wahlen wurde in der Bevölkerung oft viel Kritik gegenüber der Behörde geäussert. Ich versuchte, dem neutral gegenüberzutreten und mir mein eigenes Bild zu machen. Es gibt Verbesserungspunkte aus meiner Sicht, aber Killwangen hat eine sehr kompetente Verwaltung und einen gut funktionierenden Gemeinderat, in welchem jedes Mitglied seine Rolle mit viel Einsatz und Pflichtbewusstsein ausübt.

Wie hat sich Ihr Leben seither verändert?

Das eigene Zeitmanagement hat stark an Bedeutung zugenommen – Gemeinderatsarbeiten und Sitzungen müssen effizient vorbereitet und gut geplant werden. Als eher strukturierte und organisierte Person versuche ich, den Fokus und die Energie auf die wichtigen Aufgaben und Ziele zu richten. Dazu gehört auch, mal Nein zu sagen. Dank der grossen Flexibilität der Familie und des Arbeitgebers funktioniert das bisher sehr gut.

Was ist die grösste Herausforderung an Ihrem neuen Amt?

Killwangen hat in der Zukunft einige Herausforderungen zu meistern. Neben dem erwarteten Bevölkerungswachstum und den ständig wachsenden, nicht beeinflussbaren Kosten gibt es im Infrastrukturbereich der Gemeinde einigen Aufholbedarf. Diesen finanziellen Spagat zum Wohle von allen zu meistern, erachte ich als eine der grössten Herausforderungen der laufenden Legislaturperiode.

Was macht Ihnen am meisten Spass am Gemeinderat-Sein?

Durch das Studium und das Besprechen der vielseitigen Geschäfte lerne ich einiges aus mir bisher nicht so bekannten Bereichen der Behördenarbeit und der öffentlichen Verwaltung. Ebenfalls ist die bisherige Zusammenarbeit mit den Ratskollegen, der Verwaltung und den Kommissionen sehr erfreulich. Wir sind auf dem richtigen Weg. Und natürlich freue ich mich auch über Feedback aus der Bevölkerung – sei es positiv oder kritisch.

Wie viel Zeit investieren Sie durchschnittlich?

Schwierig zu sagen, es sind schon einige Stunden pro Woche. Solange die Herausforderungen und die Aufgaben interessant sind und kein «Müssen» darstellen, spielt Zeit eine untergeordnete Rolle. Es ist eine Frage des Willens und der persönlichen Organisation. Ohne die Unterstützung und die Flexibilität der Familie und des Arbeitgebers geht es nicht.

Was bleibt auf der Strecke?

Bisher nichts. Mit Familie, Beruf und Behördentätigkeit habe ich nach wie vor Zeit, regelmässig verschiedene Sportarten auszuüben.

Haben sich Ihre vor Antritt gesetzten Ziele verändert, welche sind es?

Nein, es sind immer noch die gleichen. Neben einer ausgewogenen Finanzpolitik und einer attraktiven Schule sind mir alle Themen, welche Killwangen zu einer noch attraktiveren Wohngemeinde machen, wichtig. Weiter setze ich mich dafür ein, dass die Kommunikation zu Kommissionen und zur Bevölkerung offener, proaktiver und regelmässiger stattfindet. (LiWe/bär)

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