Hier gehören Dreck und Erde mit dazu

In der Waldspielgruppe Killwangen wird die Natur zu einem grossen Spielplatz. Das stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein der Kinder.

Warm eingepackt macht Spielen und Toben im Wald auch im Herbst Spass. Barbara Scherer

Warm eingepackt macht Spielen und Toben im Wald auch im Herbst Spass. Barbara Scherer

Mit Plüschtieren sollen die Kleinen die Waldbewohner kennenlernen. bsc

Mit Plüschtieren sollen die Kleinen die Waldbewohner kennenlernen. bsc

In der Waldspielgruppe wird den Kindern die Natur nähergebracht. bsc

In der Waldspielgruppe wird den Kindern die Natur nähergebracht. bsc

Noch verhängt dichter Nebel den Weg. Kein Problem für die vier Kinder. Mütze auf, wasserdichte Hosen an. Dicke Jacken schützen vor der Kälte: Die Knirpse sind bereit für die Waldspielgruppe.

Seit August gehen die Kinder im Vorschulalter jeden Donnerstag in den Wald. «Heute verlieren immer mehr Kinder und Jugendliche den Bezug zur Natur. Das beginnt bereits im Kleinkindesalter», sagt Sibylle Müller, Waldspielgruppenleiterin. Deshalb hat sie zusammen mit der Spielgruppenleiterin Sara Forrer die Waldspielgruppe «Wurzelzwerge» ins Leben gerufen.

Im Wald wird die Natur zum Spielplatz – und das bei jedem Wetter. Nur bei Sturmwarnungen bleiben die Kinder drinnen. «In der Natur können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich austoben», so Forrer.

Erdhänge hinunterrutschen, das ist erlaubt. Mit dreckigen Hosenboden und einem breiten Lachen im Gesicht stürmen die Kinder den Waldweg hinauf. Ziel ist das Waldsofa, das der Elternverein erstellt hat. Der Verein ist auch der Begründer der Spielgruppe in Killwangen.

Natur näher bringen

Auf dem Weg dürfen die Kinder die Natur inspizieren. «Wir wollen den Kindern auch ein Verständnis für die Tier- und Pflanzenwelt geben», sagt Sibylle Müller. So lernen die Kinder während dem Spielen immer auch etwas über die Bäume und die Waldbewohner.

Momentan nehmen nur vier Kinder an der Walspielgruppe teil. «Wir hätten schon gerne noch zwei, drei mehr», so Müller. Viele Eltern hätten aber Angst, dass den Kindern im Wald etwas passieren könnte. «Aber es ist nicht gefährlicher als in der Spielgruppe sonst.»

Auch sei es eine Chance für die Kinder. Denn sind die Kleinen regelmässig an der frischen Luft, bewegen sie sich mehr und sind oft gesünder als ihre Altersgenossen. «Zudem gewinnen sie Selbstvertrauen.» Tatsächlich klettern alle vier Knirpse mutig steile Hänge hinauf und erkunden neugierig jede dunkle Ecke des Waldes.

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