Galaxien – Welten in weiter Ferne

Spiral-Galaxie NGC3184.

Lukas Schmid

Whirlpool-Galaxie M51.

Bodes-Galaxie M81.
Zu den faszinierendsten und majestätischsten Objekten im Kosmos zählen die Galaxien. Als Galaxie versteht man die durch Gravitation gebundene Ansammlung von Sternen, Planetensystemen, Nebeln, Staubwolken und dunkler Materie.
Von: LUKAS SCHMID*
Man geht davon aus, dass sich im Zentrum jeder Galaxie ein supermassereiches schwarzes Loch befindet, welches unter anderem dazu führt, dass die Galaxien Rotationsbewegungen vollführen. Die genaue Anzahl der Galaxien im Universum ist nicht bekannt, aber es sind vermutlich mehr als 100 Milliarden Exemplare, jede für sich angereichert mit weiteren x-Milliarden Sternen und vermutlich ähnlich vielen Planeten. Die Galaxien sind Teil ganzer Galaxiengruppen. Diese Gruppen wiederum gehören zu den sogenannten Superclustern – der nächstgrösseren kosmischen Einheit. Der Supercluster, welchem unsere Galaxie – die Milchstrasse – angehört, heisst «Laniakea» (hawaiianisch für «unermesslicher Himmel»). Die Vorstellungskraft endet spätestens hier. Es sind unvorstellbare Dimensionen, die für uns Menschen kaum zu fassen sind. Und dennoch sind Galaxien in der Hobby-Astrofotografie bereits visualisierbar. Und das vom Balkon aus! Aber sie gehören definitiv zu den anspruchsvollsten Objekten in der Astrofotografie, weil sie sehr lichtschwach und relativ weit entfernt sind.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die drei Galaxien M81, M101 und M51 umfassen insgesamt zirka 1,3 Billionen Sterne und befinden sich im Schnitt zirka 15000000 Lichtjahre entfernt von der Erde. Ein Lichtjahr entspricht 9,46 Billionen Kilometern (9460000000000). Der mittlere Durchmesser von M81, M101 und M51 beläuft sich auf astronomische 106000 Lichtjahre und entspricht somit ziemlich genau der Grösse unserer Galaxis – der Milchstrasse. Ein Lichtstrahl benötigt also im Durchschnitt zirka 106000 Jahre, um eine dieser Galaxien zu durchqueren.
Ein Blick in den Kosmos ist somit auch immer ein Blick in die Vergangenheit: Weil diese Galaxien so weit entfernt sind, benötigt das Licht, welches sie ausstrahlen, im Schnitt 15000000 Jahre, bis es auf der Erde auftrifft. Die unteren drei Fotos zeigen also, wie M81, M101 und M51 vor 15 Millionen Jahren ausgesehen haben. Sind diese Welten jemals erreichbar für den Menschen? Wohl kaum. Zur Erinnerung: Wir haben es gerade mal 1,28 LichtSEKUNDEN weit geschafft – bis zum Mond nämlich.
Die schiere Unfassbarkeit dieser Grössenordnungen können einen demütig stimmen. So manchem Zeitgenossen unserer Spezies würde eine Portion Demut aber durchaus guttun.
*Der Würenloser Lukas Schmid ist Hobby-Astrofotograf. Für die Limmatwelle berichtet er in unregelmässigen Abständen über aktuelle astronomische Phänomene.