Nach roter Ampel: Schule erhält drei neue Leiter

Im April hat die Würenloser Schulführung eine rote Ampel erhalten. Als Reaktion darauf hat sie ein neues Führungsmodell eingeführt.

Das sind die neuen Schulleiter: Bea Märki (Kindergarten und Unterstufe), Mirjam Frey (Oberstufe), Lukas Müller (Mittelstufe und Geschäftsleiter) und Sylvia Riolo (Musikschule). zVg
Das sind die neuen Schulleiter: Bea Märki (Kindergarten und Unterstufe), Mirjam Frey (Oberstufe), Lukas Müller (Mittelstufe und Geschäftsleiter) und Sylvia Riolo (Musikschule). zVg

Damit hatte die Schule Würenlos nicht gerechnet: Im April erhielt die Schulführung bei der externen Schulevaluation (ESE) eine rote Ampel (die Limmatwelle berichtete). Vergeben hat sie das Departement Bildung, Kultur und Sport. «Die Schulleitung hat gemäss kantonalen Vorgaben den Anspruch auf 240 Stellenprozente. Momentan deckt sie nur 220 Prozent ab, weshalb gewisse interne Aufgaben aus Zeitgründen zurückgestellt wurden», teilte die Schulpflege damals mit. Die ESE beurteilte auch sie negativ: Die Schulführung setzt sich aus Schulleitung und Schulpflege zusammen.

«Wir sind enttäuscht», sagte der Würenloser Schulpflegepräsident Rainer Kirchhofer in einer Stellungnahme im Mai. Man habe bereits damals aufgrund des Schülerwachstums ein neues Schulführungsmodell in Vorbereitung gehabt: «Jetzt eine rote Ampel zu vergeben, ohne bei der Evaluation die Sichtweise der Schulführung einzuholen und nach bereits getroffenen beziehungsweise eingeleiteten Massnahmen zu fragen, ist hart.» Man werde die Daten analysieren und Massnahmen einleiten, hiess es weiter.

Bereits die letzte ESE kritisierte die Schulführung. Damals, 2013, vereinten die beiden Schulleiter 200 Stellenprozente. Gemäss der Schülerzahlen hätten sie jedoch 220 Stellenprozente abdecken müssen. «Deshalb haben wir damals das Sekretariat aufgestockt, damit die Schulleitung in administrativen Arbeiten entlastet wird», so der Schulpflegepräsident. Nun habe die Schule Würenlos mit 790 Kindern eine Grenze erreicht, bei der man nicht einfach das Sekretariat noch mehr aufstocken könne. Dies sei eine mittelfristige Lösung gewesen.

Am Montag hat das neue Schuljahr angefangen. Was hat sich seit April an der Schule getan? Einiges, wie sich zeigt: Nach den Frühlingsferien hat die Schulpflege das Lehrerkollegium und im Anschluss die Eltern über die Änderungen orientiert: Per Schuljahr 2019/2020 tritt ein neues Schulleitungsmodell in Kraft. Es sieht Folgendes vor: Oberstes Gremium ist nach wie vor die Schulpflege. Ihr unterstellt ist neu die Geschäftsleitung. «Sie ist das Bindeglied zwischen Schule und Behörden», so Kirchhofer. Lukas Müller, bisheriger Co-Schulleiter, übernimmt diese frisch geschaffene Stelle. Ausserdem gibt es neu drei statt zwei Schulleiter. Bea Märki übernimmt die Leitung des Kindergartens und der Unterstufe. Lukas Müller bleibt zusätzlich zu seiner Funktion als Geschäftsleiter Leiter der Mittelstufe. Mirjam Frey steht der Oberstufe vor. Total vereinen die Schulleiter 240 Stellenprozente. Ausserdem wird die bestehende Musikschulleitung in das Führungsmodell integriert.

Die Schulführung hat die rote Ampel im April erhalten. Nach den Frühlingsferien informierte sie Lehrerkollegium und Eltern. Dabei stellte sie bereits das detaillierte Modell vor. Ein Schnellschuss? Keineswegs, sagt Kirchhofer. Zwar sei es als unmittelbare Reaktion auf die rote Ampel zu sehen, aber: «Wir haben es mit einer Fachperson der Fachhochschule Nordwestschweiz erarbeitet. Fertig war es 2015.» Ursprünglich sah der Plan vor, mit der Einführung des Modells zu warten, bis die Abstimmung über die Abschaffung der Schulpflege durch ist. Dies soll im kommenden Frühjahr der Fall sein. Eine allfällige Abschaffung der Schulpflege hätte direkte Auswirkungen auf das Führungsmodell. Da in der ESE das Führungsmodell jedoch stark kritisiert wurde, habe die Schulpflege beschlossen, das Modell sofort in die Tat umzusetzen. Kirchhofer ist überzeugt: «Sollten die Schulpflegen abgeschafft werden, funktioniert unser Modell nach wie vor.» Die Geschäftsleitung würde dann einen Teil der Aufgaben der Schulpflege übernehmen.

Ein Name fehlt in der Auflistung der neuen Schulleiter: Claudia Stadelmann. Die bisherige Schulleiterin hat ihre Stelle auf das neue Schuljahr, das am Montag startete, gekündigt. «Dies hat nichts mit der roten Ampel zu tun», betont Kirchhofer. Stadelmann habe schon länger nach einer neuen beruflichen Herausforderung gesucht. Sie wollte ursprünglich per Ende des Schuljahres 2019/2020 kündigen. «Da nun das neue Modell in Kraft getreten ist, hat sie beschlossen, ein Jahr früher aufzuhören und wieder als Lehrerin für Textiles Werken zu arbeiten.»

Ob die getroffenen Massnahmen greifen, zeigt sich in zwei Jahren. Dann ist eine Nachevaluation geplant. Ausserdem hat die Schulpflege eine Beschwerde gegen die rote Ampel eingereicht. Das Resultat ist noch hängig.

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