Der Badmeister ist auch im Winter in der Badi

Simon Studer ist der neue Badmeister 1 im Schwimmbad «Wiemel» in Würenlos: Er hat auch im Winter einiges zu tun.

Gartenpflege ist im Winter angesagt. (Barbara Scherer)

Gartenpflege ist im Winter angesagt. (Barbara Scherer)

Simon Studer <em>arbeitet seit drei Jahren im «Wiemel» und freut sich auf seine neue Aufgabe. (Barbara Scherer)</em>

Simon Studer <em>arbeitet seit drei Jahren im «Wiemel» und freut sich auf seine neue Aufgabe. (Barbara Scherer)</em>

Laubblätter und kleine Äste liegen auf dem Grund des Beckens; das Wasser hat sich grünlich verfärbt. Wo im Sommer Kinder planschen und Sportler ihre Längen schwimmen, herrscht jetzt Stille. Im Winter wirkt das Schwimmbad «Wiemel» verlassen.

Doch einer ist noch immer vor Ort: Simon Studer. Der 35-Jährige hat die letzten drei Sommer im Würenloser Schwimmbad verbracht, jetzt wurde er zum Badmeister 1 befördert. Damit trägt Simon Studer von nun an nicht nur die Verantwortung für die Badegäste, sondern auch für die Badeanlage.

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«Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe», sagt Simon Studer und schliesst die Tür zu seinem Büro auf. In einer Ecke steht der Rasenmäher, dahinter stapeln sich Kanister mit Chemikalien: Alles Material, das vor der Kälte geschützt werden muss, hat Simon Studer im Herbst in diesen Raum geräumt.

Vom Herd zum Beckenrand

Badmeister ist Simon Studer eher zufällig geworden. «Vor der Rekrutenschule habe ich zum ersten Mal im Restaurant im Schwimmbad Muri ausgeholfen.» Eigentlich ist Simon Studer gelernter Koch.

«Als Kind hatte ich immer sehr Freude am Gasherd meiner Grossmutter», sagt Simon Studer und lächelt. Es sei ihre Idee gewesen, dass er eine Kochlehre absolviert. «Ich würde es aber wieder genau so machen.»

Vor dem Militärdienst suchte er dann einen Sommerjob. Weil er den damaligen Badmeister in Muri kannte, durfte er eine Saison im Freibad aushelfen. Danach war der gebürtige Scherzer Feuer und Flamme für die Arbeit im Schwimmbad.

Stimmung und Kundendienst hat ihn überzeugt

«Mir hat von Anfang an der Kundenkontakt gefallen.» Anders als in vielen Restaurantküchen stand Simon Studer im Schwimmbad an der Front, kochte und bediente. Auch sei die Stimmung im Freibad immer gut – schliesslich kommen die Leute dorthin, um Spass zu haben.

Simon Studer blieb daher nicht hinter dem Küchentresen, sondern bildete sich weiter, absolvierte Schulungen und holte sich schliesslich auch noch das Badmeister-Diplom. Sein Effort blieb nicht unerkannt; Simon Studer wurde zum stellvertretenden Betriebsleiter im Schwimmbad Muri ernannt.

Doch nach zwölf Jahren im oberen Bünztal suchte Simon Studer eine neue Herausforderung: «Ich kannte langsam jeden Handgriff auswendig und wollte deshalb noch etwas Neues kennenlernen.» So verschlug es den jungen Badmeister vor drei Jahren nach Würenlos.

Kein Restaurant mehr für den gelernten Koch

Neu für ihn war, dass das Restaurant in der Limmattaler Gemeinde unabhängig vom Schwimmbadbetrieb geführt wird. «Das ist zwar meistens so, war in Muri aber anders», erklärt Simon Studer. Er setzt sich an den Schreibtisch; hier muss er im Moment Listen erneuern und Bestellungen erledigen.

Im Restaurant hat der gelernte Koch in Würenlos daher nicht mehr ausgeholfen. «In einem Sommer wie letztes Jahr denke ich schon ab und zu, es wäre toll gewesen, wieder das Badirestaurant in Muri zu führen.» Doch grundsätzlich hat der Badmeister mehr als genug zu tun.

Ab sofort ist nach der Saison auch nicht mehr Schluss mit der Arbeit: Der Badmeister 1 ist auch im Winter in der Badi anzutreffen. «Ich bin zurzeit ein- bis zweimal pro Woche im Schwimmbad», sagt Simon Studer und blickt zu den farbigen Ordnern im Büchergestell neben dem Pult. Büroarbeiten fallen nun vor allem an. Davor hat Simon Studer alle Büsche und Sträucher auf der Anlage geschnitten.

Wasserbecken überwachen

Auch das Wasserbecken muss überwacht werden. Damit die Folie, die das Schwimmbad auskleidet, keine Schäden nimmt, bleibt das Wasser über die Wintermonate im Becken. Eisdruckpolster sorgen dafür, dass das Wasser nicht durchgehend zufrieren kann.

«Natürlich arbeite ich im Winter um einiges weniger als im Sommer», so Simon Studer. In dieser Zeit kümmere er sich auch gerne um sein Sozialleben. Denn wie viele Saisonarbeitenden hat er während des Sommers kaum Zeit für Freunde und Verwandte. Daran musste sich auch Simon Studer erst gewöhnen. Inzwischen weiss er: «Sobald Herbst wird, muss ich mich wieder bei meinen Freunden melden, damit wir uns sehen.»

Simon Studer steht vom Bürostuhl auf, er muss noch Schnitzel gegen das Unkraut auf der Schwimmbadanlage verteilen.

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