Berufsmeisterschaft: Diese Würenloserin stellt sich der Herausforderung

Die Floristin Rebecca Erny aus Würenlos nimmt an den Swiss Skills 2018 teil und will zeigen, was hinter ihrem Beruf steckt.

Floristin Rebecca Erny <em>ist bereit für die Herausforderung Swiss Skills.</em><em>Barbara Scherer</em>
Floristin Rebecca Erny <em>ist bereit für die Herausforderung Swiss Skills.</em><em>Barbara Scherer</em>

Die junge Frau mit den langen roten Haaren schiebt eine Kiste zur Seite: Sie ziehe gerade um, sagt die 18-Jährige und lächelt: Rebecca Erny ist sich ein bisschen Medienrummel bereits gewohnt.

Ende Juli berichtete der «Blick am Abend» über die junge Würenloserin. Grund dafür: Rebecca Erny nimmt an den Swiss Skills 2018 teil. An den Schweizer Meisterschaften für nichtakademische Berufe messen sich junge Leute in 135 verschiedenen Lehrberufen aneinander.

Ein Wettbewerb, den sich Rebecca Erny nicht entgehen lassen wollte. Als Hobby-Leichtathletin sei sie sich den Konkurrenzkampf gewohnt. «Ich suche gerne nach neuen Herausforderungen.»

Von der Lehre an die Berufsmeisterschaft

So hat Rebecca Erny erst diesen Sommer ihre Lehre als Floristin in Aarau abgeschlossen und Anfang September ihre neue Stelle in Samedan in Graubünden angetreten. «Ich mag es, wenn viel los ist», sagt Rebecca Erny. Sie streicht sich die Haare hinters Ohr und lächelt. Ihr werde schnell langweilig.

Floristin scheint eine naheliegende Berufswahl für Rebecca Erny: Ihre Eltern führen das «Erni Blumenhaus» in Wettingen. «Aber es ist nicht so, dass ich Floristin wegen meines Vaters werden wollte.»

In der Natur sei sie immer gerne gewesen, doch ihre Berufswahl habe sie erst nach der Schnupperlehre getroffen. Etwas mit den Händen wollte sie arbeiten. «Dabei hat mir immer die Abwechslung gefallen zwischen Handwerk und Kundenkontakt.»

Mit Papa für Prüfungen lernen

Vorteile habe es aber schon, wenn der Vater ebenfalls Florist ist: «Ich konnte während der Lehre immer ihn bei Problemen fragen.» Rebecca Erny streicht sich nachdenklich übers Kinn. Ob sie jemals das Geschäft der Eltern übernehmen wolle, das könne sie heute aber noch nicht sagen.

Weil die Berufsbranche der Floristen immer weniger Nachwuchs findet, musste sich Rebecca Erny nicht speziell für die Swiss Skills qualifizieren. Für 21 Plätze haben sich nur 30 Berufsleute aus der ganzen Schweiz angemeldet. «Also sind die ersten Anmeldungen angenommen worden.»

Grund ist wohl, dass der Alltag der Floristen hart ist: lange Arbeitszeiten, den ganzen Tag stehen, schmutzig und nass werden und die Bezahlung ist nicht sehr gut.

Spass am Beruf ist das Wichtigste

Doch für Rebecca Erny war das nie ein Thema: «Mir macht der Beruf Spass, das ist mir das Wichtigste.» Oft werde ihr Beruf auch unterschätzt: Floristen schneiden ein bisschen Blumen, das kann doch jeder, laute das Vorurteil. «Viele wissen nicht, was alles hinter dem Beruf steckt.»

An den Swiss Skills kann die junge Floristin nun zeigen, was hinter ihrem Beruf steckt. Sie muss heute Donnerstag einen Brautschmuck und einen Strauss stecken sowie eine Bepflanzung und eine Gefässfüllung kreieren.

Ebenfalls zum Wettbewerb gehört eine Kommunikationsaufgabe. Sammelt die Würenloserin genug Punkte, qualifiziert sie sich für das Finale am Samstag.

An den Swiss Skills nimmt auch der Würenloser Patrick Ronner teil. Er arbeitet als Formenbauer in der Formbar AG.

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