«Wie eine Werkzeugkiste»

Der Tägerhardring in Würenlos feierte am letzten Samstag Eröffnung. Das Quartier, das grösstenteils aus Holz erbaut wurde, ist für einen Preis nominiert.

Im neuen Gewerbequartier in Würenlos wurde zum grössten Teil mit Holz gebaut. Corinne Bürki
Im neuen Gewerbequartier in Würenlos wurde zum grössten Teil mit Holz gebaut. Corinne Bürki

In Würenlos wurde am 3. September das neue Gewerbequartier Tä-gerhardring mit dem neuen Werkhof der Gemeinde vorgestellt. Die Gebäude bestehen zu grössten Teilen aus Holz. Das hat gemäss Gemeindeammann Anton Möckel mehrere Gründe: «Das ökologische Gewissen ist in Unternehmen heutzutage stark verbreitet. Man denkt an die Natur, die Zukunft und daran, die Ressourcen zu nutzen, die man in der Nähe findet.»

Aber auch das Praktische sei ein Thema. «Wenn man mit Holz baut, kann man auch mal einen Nagel einschlagen, man kann einzelne Module erweitern oder wieder demontieren. Die Flexibilität ist einfach grösser», so Möckel. Beim Werkhof selbst spiele zudem der Geruch eine Rolle. «Die Gerüche, die in einem Werkhof zustande kommen, werden vom Material Holz viel besser absorbiert und somit neutralisiert.»

Etwas, das ihm beim Bau besonders wichtig war, waren die Vordächer. Denn die brauche es, um Ware auf- oder abzuladen oder für die Aussenlagerung. Ausserdem «eignen sie sich gut für Apéros», witzelt der Architekt Gregor Schlup in seiner Rede für die geladenen Gäste. Es sei nicht selbstverständlich, dass man Ware in einer Gemeinde draussen lagern könne. Doch genau das zeige das Vertrauen in die Würenloser Bevölkerung, sagt Möckel stolz.

Keine Wohnungen geplant

Das neue Tägerhardquartier solle ein Gewerbequartier bleiben. Viel zu viele Gewerbe kämen an Standorten wie zum Beispiel einem Bahnhof zunehmend unter Druck und müssten Wohnungen weichen. In Würenlos sollen diese Gewerbe nun gesichert werden: «Dieses Quartier bleibt ein Gewerbequartier, dort werden keine Wohnungen gebaut», sagt der Gemeindeammann. Zudem sei es ein Ort für den Sport und Vereine, wie zum Beispiel den Reitverein Würenlos. So werde die Infrastruktur nicht nur unter der Woche, sondern auch am Wochenende benutzt. «Man soll hier auch mal laut sein dürfen, eben ohne die Rücksicht, die man gegenüber Nachbarn nehmen müsste.»

Eine nigelnagelneue Werkzeugkiste

Der Bau der neuen Siedlung verlief laut Schlup nicht immer reibungslos: «Wir hatten zum Teil Lieferschwierigkeiten und Corona kam auch noch dazwischen», dennoch sei es ein freudiges Projekt und er freue sich, dass er als ortsverbundener – als Würenloser – Teil davon war. Die Gebäude seien zum «Brauchen» da und er stellt den Vergleich zu einer treuen Werkzeugkiste, bei der man manchmal etwas hinzufüge oder wieder wegnehme, aber man brauche sie, solange sie den Dienst leiste. «Deshalb freue ich mich, die Werkzeugkisten nun zu übergeben – gutes Gelingen!», sagt Schlup zur Eröffnung des neuen Gewerbequartiers in Würenlos.

Gemäss Anton Möckel sei die Arbeit für den «Aargauer Holzpreis» von ProHolz Aargau nominiert. Schliesslich sei es eines der grössten so gebauten Quartiere weit und breit. Man darf gespannt sein, ob Würenlos den Preis nach Hause in den Tägerhardring holt.

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