Markus Hugi ist «ganz zufrieden»

Nach sechseinhalb Jahren tritt Markus Hugi (FDP) als Gemeinderat zurück. Auch wenn sowohl die Gesamtrevision der allgemeinen Nutzungsplanung als auch das Baugesuch des Alterszentrums noch nicht bewilligt sind, zieht er dennoch positive Bilanz.

Markus Hugi (FDP) trat im Sommer 2015 die Nachfolge von Karin Funk (FDP) an und gab das Amt Anfang Jahr an Consuelo Senn (FDP) weiter. (Bild: Archiv)
Markus Hugi (FDP) trat im Sommer 2015 die Nachfolge von Karin Funk (FDP) an und gab das Amt Anfang Jahr an Consuelo Senn (FDP) weiter. (Bild: Archiv)

Sie wurden Gemeinderat, weil Sie Würenlos mitgestalten wollten. Haben Sie dieses Ziel erreicht? Markus Hugi: Es gibt keine einfache Antwort darauf. Ich habe als Gemeinderat viel gelernt. Auch, dass es eine idealistische Vorstellung war, Projekte liessen sich genauso umsetzen, wie ich mir das am Anfang vorstellte. Man ist als Gemeinderat ein Gremium, diskutiert Ansichten miteinander, sucht einen Konsens. Dieser weicht oftmals von der Idealvorstellung ab und die Umsetzung braucht Zeit. Ich durfte viele Projekte begleiten und konnte Würenlos so mitgestalten. Viele Vorhaben sind jedoch noch nicht abgeschlossen, ich übergebe sie jetzt meinem Nachfolger.

Welche Projekte sprechen Sie an? Beispielsweise die Gesamtrevision der allgemeinen Nutzungsplanung, die ungefähr in jeder vierten Amtsperiode ansteht. Meinem persönlichen Empfinden nach haben wir in den Arbeitsgruppen extrem gut zusammengearbeitet. Die während der öffentlichen Mitwirkung eingegangenen Kommentare aus der Bevölkerung werden nun in den Mitwirkungsbericht einfliessen. Zudem warten wir auf die provisorische Vorprüfung des Kantons. Das Projekt ist somit noch nicht abgeschlossen, es wird voraussichtlich bis ins Jahr 2023 dauern. Doch ich bin extrem zufrieden mit dieser Arbeit.

Ein anderes wichtiges Projekt ist selbstverständlich das Alterszentrum. Auch hier ist die letzte Hürde noch nicht genommen, aber Würenlos war noch nie so weit wie jetzt. Ich finde es ein extrem gutes, schönes und zweckmässiges Projekt, das die Unterstützung von allen verdient.

Allerdings haben Sie sich schon vor Ende Ihrer Gemeinderatsamtszeit aus dem Verwaltungsrat zurückgezogen.Was waren die Gründe? Ich habe gemerkt, dass es aufgrund der Doppelfunktion als Verwaltungsrat und mitverantwortliches Gemeinderatsmitglied, und somit Mitglied der Bewilligungsbehörde, Konflikte gibt. Deshalb entschied ich mich, das Amt abzugeben und begleitete das Projekt nur noch als Gemeinderat.

Gibt es noch andere Projekte, die Sie massgeblich mitgestalten konnten? Ja, das Betriebs- und Gestaltungskonzept (BGK) für die Schul- und Landstrasse. Beide werden die Siedlungsqualität unseres Dorfes eindeutig aufwerten, und dies nicht nur, was den Verkehr betrifft. Für das BGK Landstrasse stehen allerdings noch weitere Diskussionen mit dem Kanton Aargau an. Das Revitalisierungsprojekt Furtbach war mir stets eine Herzensangelegenheit. Ich habe mir auf etlichen Sonntagspaziergängen jeweils ein Bild davon machen können. Im Rückblick bin ich ganz zufrieden, wie weit wir mit all diesen Projekten gekommen sind, auch wenn keines von ihnen in meiner Amtszeit abgeschlossen werden konnte.

Hatten Sie nie den Wunsch, sich nochmals als Gemeinderat zur Verfügung zu stellen, um die Projekte beenden zu können? Nein. Ich bin im November 70 Jahre alt geworden und finde das einen guten Zeitpunkt, um die Verantwortung weiterzugeben. Seit zwei Jahren bin ich Grossvater und hüte meinen Enkel einen Tag pro Woche. Diese Zeit, nur wir zwei, ist ein grosser Segen für mich.

Haben Sie weitere Pläne für anstehende Zeit? Ich habe mir vorerst nicht viel vorgenommen. Ich freue mich darauf, wieder mal ein Buch zu lesen, das ich frei wählen kann. Bisher war ich vor allem mit dem Lesen von Akten eingedeckt. Als pensionierter Kernphysiker interessiert mich zudem die Kosmologie. Gerne würde ich mich auf den neusten Stand bringen, was die Entstehung unseres Universums betrifft. Und meine Partnerin, eine ehemalige Air-Hostess der Swiss, und ich würden gerne reisen gehen. Im momentanen Pandemiezeitalter ist die Reiselust allerdings nicht besonders ausgeprägt.

Und zu guter Letzt: Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Ich wünschte mir, dass wir die Pandemie hinter uns lassen und zum «courant normal» zurückkehren. Wahrscheinlich ist das nur mit dem Virus zusammen möglich. Und es ist wichtig, dass wir einander trotz unterschiedlichen Ansichten diesbezüglich anständig begegnen. Ferner erhoffe ich mir, dass das Interesse der Würenloser Bevölkerung an unserem attraktiven Dorf erhalten bleibt. Für meinen Nachfolger wünsche ich mir, dass er genauso viel Freude und Genugtuung hat als Gemeinderat, wie ich es erlebte. Ich wünsche ihm eine gute Zusammenarbeit im Gremium ohne viele Nebengeräusche. Und dass er für dieses Amt genügend Zeit zur Verfügung hat. Job und Gemeinderatsamt zeitlich nebeneinander gestalten zu können ist eine Herausforderung. Ich war froh, dass der Grossteil meiner Amtszeit in meine Pension fiel.

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