Rote Ballone zeigen die Grösse der zukünfigen Deponie

Gegner der geplanten Deponie im Würenloser Gebiet Steindler haben am Wochenende mit Ballonen die Dimensionen des Projekts aufgezeigt.

Sicht vom Würenloser Gebiet Steindler  Richtung Otelfingen, wo Deponiegegner mit roten Ballonen die Dimensionen der geplanten Deponie aufzeigten. zVg
Sicht vom Würenloser Gebiet Steindler Richtung Otelfingen, wo Deponiegegner mit roten Ballonen die Dimensionen der geplanten Deponie aufzeigten. zVg

«Man kann sich die Dimensionen schlecht vorstellen. Deshalb haben wir mit Ballonen aufgezeigt, wie sie in der Landschaft aussehen würden», sagt Roger Moser. Zusammen mit Martin Schlatter und Ernst Schibli von der IG «Nein zur Aushubdeponie Steindler/Teufermoos» verantwortet der Otelfinger die Wochenendaktion. Rund 100 mit Helium gefüllte rote Ballone sind an verschiedenen Eckpunkten am geplanten Deponiestandort befestigt worden. Einen halben Kilometer Schnur haben die Initianten verwendet, um mit den Ballonen die Höhe des Aushubberges anzuzeigen. Dieser würde durch das Deponieren des sauberen Aushubmaterials entstehen. Moser ist der Meinung, dass die geplante Deponie nicht in die Natur eingepasst und am falschen Ort ist: «Ich bin Anwohner und würde in ein paar Jahren an einen Erdhügel sehen, der mir den Blick nach Würenlos und zum Gmeueriwald versperrt.» Als Alternative schlägt der gebürtige Würenloser, der seit fünf Jahren in Otelfinger wohnt, vor, die umliegenden, bereits bestehenden Kiesgruben zu füllen oder von Otelfingen Richtung Lugibach eine neue Deponie zu erstellen. Störend findet er nicht nur den Aushubberg, sondern auch den damit verbundenen Verkehr. Er befürchtet, dass der Platz zur grossflächigen Baustelle wird. «Zuerst gibt es einen Installationsplatz, der Humus wird entfernt und danach jahrelang Aushub hingeführt und aufgefüllt. Das wird ein Generationenprojekt.» Auch die Planungsgruppe Furttal und der Gemeinderat Otelfingen stehen der Deponie kritisch gegenüber.

Langfristiger Bedarf für

 

zusätzliche Deponie

Anders sehen es die Kantone Aargau und Zürich, der Planungsverband Baden Regio und die Gemeinde Würenlos. Sie halten den Standort für geeignet. Weil er an derselben Transportroute wie die anderen Auffüllstandorte in Wettingen und Würenlos liegt, geht «Baden Regio» nicht von Mehrverkehr aus, wie er in einer Mitteilung im September verlauten liess. Auch der Platz in den bestehenden Kiesgruben sei beschränkt. «Kurzfristig sind zwar noch genügend Auffüllvolumen in den aktuellen Materialentnahmestellen vorhanden. Jedoch werden diese die erwarteten anfallenden Aushubmengen bereits mittelfristig nicht mehr aufnehmen können», heisst es in einem Informationsschreiben des aargauischen Departements für Bau, Verkehr und Umwelt. Es wird erwartet, dass die anfallenden Aushubmengen die jährlich in der Region abgebauten Kiesvolumen auch langfristig übersteigen werden.

Die neue Deponie, in der 1,6 Millionen Kubikmeter unverschmutzter Aushub auf 17 Hektaren gelagert werden, soll «sorgfältig in die bestehende Landschaft eingegliedert werden», heisst es weiter. Auch der Würenloser Gemeindeammann Anton Möckel befürchtet keine sichtbare Terrainveränderung im Dorf, wie er im Limmatwelle-Bericht vom 1. Oktober verlauten liess. Und das betroffene Land kann nach erfolgter Auffüllung ackerbaulich wieder genutzt werden.

Noch bis am 18. Dezember kann sich die Bevölkerung in einem öffentlichen Mitwirkungsverfahren zum Projekt äussern. Informationen sowie Dokumente zur Anpassung des Richtplans findet man online. Die Dokumentation dazu ist auch auf der Gemeindekanzlei Würenlos öffentlich aufgelegt.

Auch Roger Moser wird sich am öffentlichen Mitwirkungsverfahren beteiligen und dem Kanton seine Bedenken schriftlich mitteilen.

Öffentliches Mitwirkungsverfahren bis am 18. Dezember. Online-Mitwirkungsformular unter www.ag.ch/anhoerungen.

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