Sie schufen kreative Vogelhäuschen

Im Rahmen der nationalen Aktion «72 Stunden» organisierte der Blauring St. Sebastian einen Bastelnachmittag für Familien.

Um den Tisch verteilen sich ein Dutzend Kinder, die emsig Tetrapaks und Töpfe bemalen. Dahinter stehen ihre Eltern, schauen zu, geben Tipps oder packen selbst mit an. Eveline wickelt eine Schnur um einen Zweig. Ihr Vater Christian Früh hilft ihr beim Befestigen des Knotens. «Willst du das kleine oder das grosse Töpfchen nehmen?», fragt er seine 8-jährige Tochter. «Ich glaube, das grosse», sagt Eveline und schnappt sich den Topf, den sie vorher mit grüner und oranger Farbe verziert hat.

Eveline und ihr Vater bastelten mit anderen Besuchern vergangenen Sonntagnachmittag im Pfarreiheim St. Sebastian in Wettingen Vogelhäuschen aus alten Saft- und Milchtüten sowie Blumentöpfen. Eingeladen hatten die Leiterinnen des Blaurings St. Sebastian. Im Rahmen der vierten Ausgabe der nationalen Aktion «72 Stunden» beteiligte sich der Wet- tinger Jugendverband an der grössten Freiwilligenaktion der Schweiz. Innerhalb von 72 Stunden setzten 200000 Kinder und Jugendliche im ganzen Land eigene gemeinnützige und innovative Projekte um. Die Aktion, die von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Jugendverbände (SAJ) koordiniert wurde, startete am vergangenen Donnerstag um 18 Uhr und endete am Sonntag.

«Wir finden es toll, dass das Projekt schweizweit durchgeführt wird. Uns hat die Aktion angesprochen, weil sie sich unter anderem mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt», sagte Blauring-Leiterin Rea Schmidli. Vorgabe der SAJ war, dass sich die Teilnehmenden an den 17 Zielen zur nachhaltigen Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen orientieren. Für Schmidli war klar, dass der Blauring St. Sebastian mitmacht. «Vor fünf Jahren habe ich als Blauring-Mitglied zum ersten Mal an der Aktion teilgenommen. Wir haben Feuerstellen im Wald errichtet. Es war ein tolles Erlebnis. Deshalb war es mir wichtig, dass unsere Schützlinge das auch erleben können», sagt die 20-Jährige.

Das Ziel des Blaurings St. Sebastian: in drei Stunden möglichst viele Vogelfutterstationen herstellen. Der Mädchenorganisation war es nicht möglich, während 72 Stunden ein Projekt zu realisieren. «Wir haben uns spät angemeldet und die Aktion überschnitt sich zeitlich mit dem Ski- und Schlitteltag in Elm, der am Vortag stattfand», erklärte Schmidli. Nichtsdestotrotz liess man sich ein Projekt einfallen, das innerhalb eines Nachmittags durchgeführt werden konnte. «Wir haben uns gefragt, was wir in der kurzen Zeit auf die Beine stellen können. Etwas, das mit der Natur zu tun hat und im Winter brauchbar ist», sagte Schmidli. Auch die Kreativität sollte nicht zu kurz kommen. «Das Basteln der Vogelfutterstationen schien uns dafür ideal.»

Die Kinder konnten die gebrauchten Tetrapacks anmalen, mit Stäbchen versehen und in den Ecken einschneiden. «Die kann man mit Vogelfutter füllen», erklärte Schmidli. Die anderen Vogelfutterhäuschen fertigten die Kinder und ihre Eltern mit Töpfen. «Den Vogelfutterknödel bringt man durch das Loch im Topf wie eine Glocke an.» Die Kleinen bereiteten selbst Vogelfutter zu, indem sie die Körner mit Kokosfett mischten, in die Töpfe füllten und erkalten liessen. «Die Kinder versehen den Topf mit dem Futter mit einem Ast, bevor die Masse fest wird. Er dient den Vögeln als Sitzgelegenheit», sagte Schmidli.

Auch Nathalie Kreimel besuchte mit ihrer 8-jährigen Tochter Linda den Anlass. «Es ist ein lässiges Projekt, weil die Kinder, auch wenn sie noch klein sind, etwas bewirken können.»

Nicht nur der Blauring St. Sebastian beteiligte sich an der Aktion, auch der Blauring St. Anton veranstaltete am vergangenen Samstag im Saal der Kirche St. Anton einen Kleidertausch.

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