Ein Minikreisel mit 5 Armen

An der Lägernstrasse soll ein kleiner Kreisverkehr für 1,8 Millionen Franken entstehen.

Gemeinderätin <em>Kirsten Ernst zeigt auf einem Ortsplan von Wettingen, wo der Minikreisel gebaut werden soll. Dieter Minder</em>
Gemeinderätin <em>Kirsten Ernst zeigt auf einem Ortsplan von Wettingen, wo der Minikreisel gebaut werden soll. Dieter Minder</em>

Von einer besonderen Situation spricht Gemeinderätin Kirsten Ernst an der Medienorientierung vom vergangenen Montag: Die Lägern-, die Etzel- und die Säntis- strasse münden auf der Höhe des Volgs ineinander. «Wir planen deshalb einen Minikreisel», sagt Ernst, als sie über den Kredit von 1,8 Millionen Franken informiert.

Ab dem 2. Quartal 2020 sollen die Mängel behoben werden. Voraussetzung: Der Einwohnerrat genehmigt den Kredit. Mit dem Geld werden die Strassen, die Kanalisation und die öffentliche Beleuchtung saniert. Die Gesamtkosten liegen bei 3 Millionen Franken. Weil nicht mehr nach dem Bruttoprinzip gerechnet wird, hat das Parlament nur noch über den Anteil der Einwohnergemeinde zu entscheiden. Die Elektrizitätswerke Wettingen AG wird für die Erneuerung der Strom- und Wasserleitungen 908000 Franken aufwenden. Swisscom und UPC beabsichtigen, ihre Netze für 89000 Franken beziehungsweise 20000 Franken zu erneuern. Separat ausgewiesen wird der Strassenbau der Eigenstrasse. Hier wird die Gemeinde mit den Eigentümern das weitere Vorgehen diskutieren. Falls sie bereit sind, 178000 Franken aufzuwenden, erhält die Strasse einen neuen Oberbau. Danach ist die Gemeinde bereit, die Strasse zu übernehmen. Andernfalls wird sie nur einen Graben ausheben, die Leitungen verlegen und wieder zuteeren. Die Bauzeit dürfte 15 Monate dauern. Der Verkehr wird in dieser Zeit teilweise umgeleitet. «Der Zugang für Fussgänger und Velofahrer sollte immer gewährleistet sein», sagt Ernst.

Der Gemeinderat informierte auch über den Ausbau des Schulhauses Zehntenhof. «Mit dem Lehrplan 21 werden Textiles und Technisches Gestalten wieder eingeführt», begründet Gemeinderat Marin Egloff den Kreditantrag für den Ausbau des Schulhauses. Der Einwohnerrat soll dafür 921000 Franken bewilligen. Vor allem in der Bezirksschule gebe es keine geeigneten Räume für Textiles und Technisches Gestalten (TTG). Deshalb sollen diese Fächer den Bezirksschülern im «Zehntenhof» unterrichtet werden.

Der «Zehntenhof» wurde von 2015 bis 2017 für 22,3 Millionen Franken gebaut. Als Reserve wurde im Nordtrakt ein Untergeschoss erstellt, aber nicht ausgebaut. Mit dem neuen Lehrplan ist der Bedarf eingetreten. Die Räume im dritten Obergeschoss des Schulhauses reichen für den zusätzlichen Unterricht nicht. Deshalb sollen im Untergeschoss drei zusätzliche Werkräume für die Mittelstufe eingerichtet werden.

Die neuen Schulräume sollen für das Schuljahr 2020/2021 bereit sein. Deshalb soll, die Zustimmung des Parlaments vorausgesetzt, am 30. November mit den Bauarbeiten begonnen werden. «Vorgesehen ist, dass der Unterricht auf das Schuljahr 2023/2024 wieder an die Bezirksschule zurückverlegt wird», sagt Egloff.

Zwei weitere Traktanden an der Medienorientierung waren die Limmattalbahn (LTB) und das Regionale Verkehrskonzept Ostaargau (Oase). «Im Abschnitt Wettingen geht eines nicht ohne das andere», betont Gemeindeammann Roland Kuster. Der Gemeinderat will, dass beide Projekte in eine Richtplanvorlage zusammengeführt werde: «Es braucht ein politisch und finanziell nicht trennbares Paket.» Für den Gemeinderat sei die LTB unverzichtbar. Sie sei das passende Transportmittel in der Region. «Es geht nicht darum, schneller nach Zürich zu kommen, dafür haben wir die SBB.» Es sei die Aufgabe des Trams, die Wohnsiedlungen mit den Arbeitsorten zu verbinden. Deshalb werde die Station Tägi eine zentrale Funktion im Umsteigeverkehr zwischen SBB und LTB erhalten.

Mit dem Projekt Oase soll vor allem die Stadt Baden vom Verkehr entlastet werden. Dazu schreibt der Gemeinderat: «Wettingen unterstützt die Zentrumsentlastung Badens mit dem Martinsbergtunnel.» Eine Schlüsselrolle komme dabei der Leistungssteigerung des Autobahnanschlusses Neuenhof/Wettingen zu.

Eine neue Brücke über die Limmat, im Bereich des Lidls an der Schwimmbadstrasse, lehnt der Gemeinderat ab. Diese Brücke würde den notwendigen Umsteigeeffekt auf den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr zunichtemachen. Ebenso lehnt er die Sperrung der Hochbrücke für den motorisierten Individualverkehr (MIV) ab. Die Kappung der historischen Verbindung sei für Baden und Wettingen mit deutlich mehr Risiken als Chancen verbunden.

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