Moderner Orpheus in der Unterwelt
Die Operette «Orpheus in der Unterwelt» holte die Zuschauer ins antike Griechenland zurück.
Ein Mann mit schwarzem Frack steht vor einer Schaar Götter im Olymp, etwas widerwillig bittet er den Göttervater Jupiter darum, ihm seine Gattin aus der Unterwelt zurückzuholen. An dieser und vielen weiteren Szenen konnten sich die rund 100 Zuschauerinnen und Zuschauer an der Operetten-Aufführung «Orpheus in der Unterwelt» im reformierten Kirchgemeindehaus in Wettingen erfreuen.
Der Verein Opera brevis organisierte und präsentierte das musikalische Bühnenwerk in zwei Akten von Jacques Offenbach. 60 Menschen auf und hinter der Bühne sorgten für eine einwandfreie Vorstellung. «Es ist eine sehr komplexe Operette, die wir ohne Dirigent vorführen, was eigentlich fast unmöglich ist. Normalerweise probt man zwei Monate für ein solches Werk, wir hatten bloss 11 szenische Proben. Nur dank unserer grossartigen Truppe ist dies überhaupt machbar», lobt Monica Angelini, Vorstands- und Gründungsmitglied von Opera brevis und gleichzeitig Darstellerin der Hauptfigur Eurydike und der Göttin Diana, das Ensemble.
Die Operette versetze das Publikum ins antike Griechenland zurück. Immer wieder wurden mit modernen Elementen Brücken zur Gegenwart geschlagen, was die Gäste amüsierte. So unterbreitete beispielsweise der Götterbote Merkur Nachrichten auf einem Trottinett.
Das Werk handelt vom treulosen Ehepaar Orpheus und Eurydike. Letztere wird von ihrem Geliebten Pluto in die Unterwelt entführt. Orpheus will mithilfe von Jupiter, der es mit der Treue ebenfalls nicht so genau nimmt, seine Gattin Pluto entreissen. Der ganze Olymp steigt in die Unterwelt hinab, um die entführte Sterbliche zurückzufordern. Doch auch der Göttervater hat Gefallen an der schönen Eurydike gefunden. Schlussendlich wird der Helfer Jupiter zum Verräter und erwirkt, dass Eurydike bei den Göttern bleibt.
Begeistert waren die Zuschauer vom Gesang, der Musik sowie den Kostümen und Kulissen. «Die Kostüme fand ich toll, vor allem das Fliegengewand von Jupiter. Die gute Abwechslung von Gesang und Text hat zum Verständnis des Werks beigetragen. Eine rundum gelungene Aufführung», fand Myriam Montero aus Würenlos.