Die beste Saison bisher

Der Wettinger Geräteturner bestieg das Gewinnertreppchen in der letzten Saison nicht nur einmal, sondern gleich viermal.

Das Geräteturnen gehört für Müller zu seinem Leben – manchmal hat er aber trotzdem keine Lust zum Trainieren. zVg

Das Geräteturnen gehört für Müller zu seinem Leben – manchmal hat er aber trotzdem keine Lust zum Trainieren. zVg

Laut Simon Müller hätte die letzte Saison für ihn nicht besser laufen können. zVg

Laut Simon Müller hätte die letzte Saison für ihn nicht besser laufen können. zVg

«Manchmal muss man auf die Zähne beissen – den inneren Schweinehund überwinden», sagt der Wettinger Geräteturner Simon Müller und lacht. Er kenne diese Momente, in denen man keine Lust oder vermeintlich keine Kraft zum Trainieren hat. Doch an diesen Tagen freue er sich trotzdem auf die Mitturnenden des STV Wettingen. «Das ist meine Turnfamilie. Ich schätze das Vereinsleben sehr. Wir haben einen starken Zusammenhalt und verbringen jeweils eine gute Zeit miteinander», so der Turner über seinen Verein.

Angefangen hat seine Karriere aber nicht in Wettingen, sondern in Lengnau. Dort ist Simon Müller aufgewachsen. Seine Grossmutter lebte in der Nähe der Turnhalle und an dieser gingen sie beim Spazieren oft vorbei und schauten den Turnern zu. «Es gehört einfach zu meinem Leben.» Später trainierte er im Aargauer Turnzentrum in Niederlenz Kunstturnen – sechsmal die Woche. «Irgendwann musste ich mich dann aber entscheiden, ob ich auf die Karriere im Turnen setzen will oder ob ich mich auf eine Ausbildung konzentriere», erklärt Müller. Er habe die Ausbildung gewählt und ins Geräteturnen gewechselt. So kam er nach Wettingen, wo er mittlerweile auch wohnt.

Der Nachwuchs ist die Zukunft

Der Turner konnte nicht nur mit dem Verein schon viele Erfolge verbuchen, sondern auch in Einzelwettkämpfen. In diesem Jahr stand er an den Schweizer Meisterschaften insgesamt viermal auf dem Podest. «Diese Saison hätte wirklich nicht besser laufen können, es kam ein Highlight nach dem anderen», freut sich Müller. Der jüngste Erfolg sei die Schweizer Meisterschaft in Lausanne am ersten Dezemberwochenende gewesen: Die Turner und Turnerinnen des DTV und TV Wettingen holten an den Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen Jugend gleich zweimal Gold. Simon Müller war einer der Leiter und schrieb das Programm mit. «Das kam wirklich ein bisschen unerwartet, aber wir haben uns riesig gefreut.»

Er wolle den Fokus weiter auf die Zukunft des Vereins legen: den Nachwuchs. «Ich möchte die Jungen gerne so weit bringen, wie ich oder andere es für den Verein gebracht haben.» Zusätzlich möchte er sich aber auch selbst noch verbessern oder zumindest «das aktuelle Niveau beibehalten».

Müller sieht sich nicht als

 

Einzelkämpfer

Jetzt im Winter stehen aber erst mal wieder andere Dinge an erster Stelle. «Im Winter hat man mehr Zeit, der Sommer ist definitiv intensiver», da würden die Abende zum Teil schon sehr kurz und das Privatleben leide ein bisschen. «Trotzdem ist es aber machbar und wenn man es vor allem gerne macht, dann ist das was anderes», so der Geräteturner. Das sei auch sein Tipp an die potenziellen Nachwuchsturner: «Das Wichtigste ist, dass es einem Spass macht und man es geniessen kann», es kämen mit Sicherheit auch mal Tiefen, aber dann müsse man dranbleiben und das gehe eben nur, wenn man Herzblut in den Sport stecke.

Simon Müller sieht sich selbst nicht als Einzelkämpfer. «Ich bin ein Teil des Vereins und möchte eigentlich nicht im Mittelpunkt stehen. Das ganze Team hat Grosses geleistet», so zum Beispiel am Kantonalen Turnfest in Wettingen, wo mit 30 Punkten die Maximalpunktzahl geholt wurde. «Eine megagrosse Ehre» für den Geräteturner und seinen Verein. Dennoch kann er eben auch selbst, als Teilzeit-Einzelkämpfer, auf grössere Erfolge zurückblicken und ihm folgen vielleicht schon bald die ersten Nachwuchsturner, die er in Zukunft weiter trainieren möchte.

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