Einmal quer durchs Tal

Die Regionale und das Naherholungsgebiet – ein perfektes Paar. Es wird quer durch das Limmattal gewandert. Virtuell oder echt.

Der grüne Korridor ist Idylle pur.  (Bild: zVg)
Der grüne Korridor ist Idylle pur. (Bild: zVg)

Einmal quer durchs Limmattal, durch den grünen Korridor vom Sulperg zum Rüsler. Vorbei an Waldrändern, Wiesen, Obstgärten. Fünf Stunden die Schönheit dieser Gegend näher kennen lernen, mit dem Boot über die Limmat, ein feines Mittagessen bei der Fischerhütte beim Stausee. Das wirkt fast ein bisschen wie die Wanderung der Hobbits durch das idyllische Auenland in J.R.R. Tolkiens berühmtem Roman «Der Herr der Ringe».

Das wäre jedenfalls die Idee der Regionalen Projektschau Limmattal, kurz Regionale, gewesen, die 2025 diverse Projekte fördern und präsentieren mochte, die die Region und ihre Weiterentwicklung fördern – ob urban mit neuen Gedanken zu Wohnformen oder indem Naherholungsgebiete wiederbelebt oder aktiviert werden. Dabei hätte Landschaftsarchitektin Gudrun Hoppe immer wieder mit Informationen zum talquerenden Weg tiefere Einblicke in die Region gewährt. Das Ziel: Die «Grüne Perle» als hervorragendes Naherholungsgebiet bekannter machen.

Die Wanderung kann auch virtuell beschritten werden

«Lauschige Plätzchen am Waldrand, naturbelassene Flussufer, offene Weiden, intakte Lebensräume für Tiere, Andachts- sowie Ausflugsorte, Liege- und Badeplätze, Aussichtskanzeln, Landwirtschaftsbetriebe – die Vielfalt des Korridors ist beeindruckend und das Potenzial für Naherholung und Naturerlebnis gross», schwärmt Peter Wolf, Geschäftsleiter der Regionalen 2025.

Nur: Das Coronajahr 2020 kam der Regionalen in die Quere und die rund 5-stündige Wanderung musste leider abgesagt werden. Stattdessen stellte die Regionale eine virtuelle Wandertour zusammen, die man nicht mit Füssen, sondern per Mausklick begehen konnte, begleitet von einer Tourguide-Stimme, die die gewillten Wandersleut an 11 Stationen vorbeiführt und mit Information berieselt – 360 Grad, Neuenhof, Killwangen, Wettingen und Würenlos.

Mit den Lockerungen der Coronabestimmungen kommt die Sonntagswanderung aber doch noch zustande, wenngleich ein Jahr später als ursprünglich geplant. «Wir freuen uns sehr über die zahlreichen Anmeldungen, die uns für die Wanderung erreicht haben», sagt Peter Wolf. Die Wanderung sei mittlerweile bereits ausgebucht, sie könne aber einfach alleine abgeschritten werden – oder Daheimgebliebene könnten sich auch auf virtuelle Wanderschaft begeben.

Naherholungsgebiet gewinnt an Bedeutung

Gleichzeitig hat die Pandemie nicht nur verhindert, sondern auch aufgezeigt: Das Naherholungsgebiet ist gerade in solchen Zeiten von grosser Wichtigkeit. Wenn die meisten Freizeitangebote ausserhalb der eigenen vier Wände ausfallen und man Balkonien langsam in- und auswendig kennt, bleibt fast nur noch der Gang in die Natur.

Ob Joggen, Spazieren, Biken, Reiten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Darauf möchte auch die Gemeinde Wettingen aufmerksam machen und die Leute «dazu ermuntern, nach draussen zu gehen». Nicht nur aus gesundheitlichen, sondern auch aus sozialen Gründen, so fänden zum Beispiel spontane Begegnungen und Gespräche bei der Naherholung im Wald statt. Das tut der Gemeindeseele gut.

«Leben und leben lassen», sagt dazu Nelly Kick, Fachspezialistin Raumplanung und Landschaftsarchitektin der Gemeinde Wettingen.

«Bei vermehrter Nutzung der Naherholungsräume sind aber auch eine vermehrte Toleranz und Rücksichtnahme erforderlich», so Kick. Um das zu ermöglichen, sei es wichtig, «Bedürfnisse, Freuden und Motivationen» zu kennen – und aufeinander zu hören. So gibt es zum Beispiel ein vermehrtes Littering-Problem bei Feuerstellen, dessen Lösung eigentlich simpel ist: den Abfall einfach wieder mitnehmen.

Schwierigere Konflikte gibt es zum Beispiel zwischen Wandernden, Bikenden und Reitenden – da sind mehrere Tempi auf denselben Strecken unterwegs. Auch wenn es zum Beispiel Radfahrern und Radfahrerinnen nicht erlaubt ist, die Wanderwege zu benutzen. Was hier nötig ist, ist einerseits Kommunikation, andererseits Information.

Die Gemeinde sagt, viele Konflikte könnten vermieden werden, wenn man die eigenen Rechte kennt. Sprich: Wo darf eigentlich geritten werden, wo darf man mit dem Rad unterwegs sein, wo nicht? Dazu: Die Gemeinderatsnachrichten links. Weiterhin gäbe es auch die Möglichkeit, mit dem jeweiligen Waldbesitzer Kontakt aufzunehmen und zusammen mit der Biking-Community einen Trail einzurichten und genehmigen zu lassen. (LiWe)

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