Unterricht im Container

Die Bezirksschule Wettingen braucht ein Provisorium für Schulraum. Der Gemeinderat hat einen Antrag eingereicht.

Braucht dringend mehr Platz: Die Bezirksschule Wettingen. (Bild: cla/Archiv)
Braucht dringend mehr Platz: Die Bezirksschule Wettingen. (Bild: cla/Archiv)

Der Bezirksschule Wettingen geht der Platz aus. Der Gemeinderat möchte dem Einwohnerrat deshalb beantragen, ein Kreditbegehren gutzuheissen, um der Schule ein Provisorium bereitzustellen. Kostenpunkt: 1,3 Millionen Franken. Ebenfalls im Kreditantrag enthalten sind Budgetposten für den sowieso nötigen Umbau des bestehenden Altbaus sowie für die Ausstattung der Klassenzimmer. Das Provisorium an sich soll 550000 Franken kosten. Damit will der Gemeinderat auf die veränderten Anforderungen an die Bezirksschule reagieren. Ausserdem sei es das Ziel, weiterhin eine «attraktive Schule mit attraktivem Schulraum» zu haben, erklärte Gemeindeammann Roland Kuster am Montag.

Die Schule platzt aus allen Nähten

Das Provisorium wird nötig, weil der neue Lehrplan 21 die Bezirksschule vor Platzprobleme stellt. Zum Beispiel das neue Pflichtfach Textiles und Technisches Gestalten (TTG) erfordert viel Platz und hat die Schule überrascht. Weitere Fächer, die den Platzanspruch erhöhen, sind Musik, Bildnerisches Gestalten, aber auch Physik, Biologie oder Chemie, deren Sammlungen erweitert werden sollen. Dazu kommt: Über 100 Schülerinnen und Schüler mehr werden im Schuljahr 2021/2022 in Wettingen zur Schule gehen, als noch für 2019/2020 prognostiziert war. Dazu kommt ein neuer Schlüssel für die Berechnung der Pensen der Volksschule, der dafür sorgt, dass in Wettingen mehr Lektionen pro Klasse unterrichtet werden sollen: Das sind rund 50 Schulstunden mehr, die nicht nur in der Stundentafel, sondern auch in den Schulräumlichkeiten Platz finden müssen.

Lösung: Provisorium

Die Zeit drängt. Die Anforderungen an die Schulräume werden schon jetzt gestellt, da der geplante Neubau erst 2022 stehen wird. Als Lösung kommt für den Gemeinderat primär ein Provisorium in Frage, die Alternativen seien nicht befriedigend. Die Schüler der Bezirksschule könnten einerseits aus Platzmangel nicht in anderen Schulhäusern untergebracht werden, andererseits habe man wegen des Verkehrs Sicherheitsbedenken, erklärt der Gemeinderat. Ausserdem würden fünf Minuten Pause für einen Klassenzimmerwechsel kaum reichen. Die Schüler an die Bezirksschule Baden zu schicken, sei schon aus Kostengründen keine valable Option. Die Kosten dafür würden sich auf 800000 Franken belaufen. Der beste Lösungsansatz gemäss Gemeinderat ist das Erstellen eines Provisoriums auf dem Basketballplatz der Bezirksschule. Damit fiele zwar Raum für Pausenbeschäftigungen weg, dies sei aber verschmerzbar für die Schule. Der Sportunterricht würde sich damit vermehrt auf die Grünflächen verlagern.

Beim vorgeschlagenen, auf ein Jahr begrenzten Provisorium handelt es sich um die Miete gebrauchter Stahlcontainer, die eine «bewährte und kostengünstige» Lösung seien. Sollte der Einwohnerrat den Antrag des Gemeinderats annehmen, würde der Container bereits im kommenden Juni geliefert und ein Jahr später zurückgebaut werden – dann nämlich, wenn der Neubau stehen wird. Der Einwohnerrat wird im März über den Kredit entscheiden.

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