Es war ein spezieller Sommer für die Badis

Die Badisaison 2020 ist passé. Die beiden Freibäder der Region, das «Tägi» und das «Wiemel», ziehen grundsätzlich positive Bilanzen. Der Coronavirus hat aber auch dort Spuren hinterlassen.

Zu Saisonbeginn zählten Helfer die Personen in den Schwimmbecken. Waren es zu viele, mussten sie anstehen.rb/Archiv
Zu Saisonbeginn zählten Helfer die Personen in den Schwimmbecken. Waren es zu viele, mussten sie anstehen.rb/Archiv

Seit vergangenem Sonntag ist das Schwimmbad «Wiemel» in Würenlos geschlossen. Es war zwar eine verkürzte Saison. Trotzdem zeigt sich Badmeister Simon Studer zufrieden damit: «Wir konnten 38000 Besucher im ‹Wiemel› begrüssen. Das entspricht dem langjährigen Durchschnitt.» Er betont aber auch: «Hätte man, wie geplant, am 6. Mai öffnen können, wäre das mit dem tollen Maiwetter und den schönen Feiertagen ein sehr guter Sommer geworden.» Eigentlich wäre das Saisonende für den 13. September vorgesehen gewesen. Wegen des hochsommerlichen Wetters von vergangener Woche verlängerte die Badi ihre Saison um eine Woche.

Gemäss den Vorgaben des Verbands der Hallen- und Freibäder (VHF) musste jeder Besucher zu Beginn der Badesaison zehn Quadratmeter Fläche für sich zur Verfügung haben. So konnten sich nur 1000 Personen auf einmal in der Badi aufhalten. Dies hat sich Mitte Juni geändert. Ab 22. Juni hat der Bund die Personenbegrenzung aufgehoben und die Verantwortung den Kantonen übergeben. Der Kanton Aargau forderte keine Personenbegrenzung in den Bädern. In seinem Schutzkonzept vom 24. Juni empfahl der VHF noch fünf Quadratmeter pro Person. «In Absprache mit dem Gemeinderat und der Schwimmbadkommission entschied man deshalb, die Besucherzahlen nicht mehr einzugrenzen», so Badmeister Studer. Das habe zu einer Entspannung der Situation geführt: «Bis dahin haben wir die Leute auch in den Becken gezählt. War die Grenze von 99 Personen im Schwimmer- beziehungsweise 55 Personen im Nichtschwimmerbecken erreicht, mussten wir die Leute vor den Becken anstehen lassen.» So habe sich an Tagen mit grosser Besucherzahl eine lange Warteschlange gebildet. Der bestbesuchte Tag der Saison war der 9. August: «Wir hatten 1700 Besucher.»

Vor Saisonbeginn appellierte Studer an die Selbstdisziplin der Gäste. Rückblickend sagt er heute: «Die Badegäste haben sich mehrheitlich sehr gut an die Coronaregeln gehalten.» Die Stimmung sei zu Anfang, hauptsächlich von den erwachsenen Personen, etwas vorsichtig und zurückhaltend gewesen. Dies habe sich aber mit der Zeit gelegt und so hätten die Badegäste etwas Normalität im Schwimmbad geniessen können.

Auch im «Tägi» war der 9. August der bestbesuchte Tag

Bereits seit anderthalb Wochen ist das Wasser im Gartenbad im Wettinger «Tägi» abgelassen. Geschäftsführer Marco Baumann zeigt sich zufrieden: «Für die gesamte Anlage hatten wir in dieser Zeit 90000 Eintritte. Vor Saisonbeginn hätte ich aufgrund der aktuellen Situation mit weniger gerechnet.» Wie viele Leute an einem Tag das Gartenbad besucht haben, lasse sich nicht genau beziffern. Das Eintrittssystem im Tägi zeichnet zwar auf, welcher Besucher einen Eintritt ins Garten- oder Hallenbad gekauft hat. Aber: «Die Besucher können zwischen den Bädern frei hin- und herwechseln.»

Die Gäste seien vor allem im Juni, zu Saisonbeginn, vorsichtig gewesen, so Baumann. Das belegen auch die Eintrittszahlen: Während im Juli und August die Zahlen bei 33813 beziehungsweise 34457 Eintritten lagen, besuchten im Juni nur 14046 Personen die Anlage. Diesjähriger Spitzentag war, wie in Würenlos auch, der 9. August. An diesem Tag verzeichnete das System 3081 Eintritte für die ganze Anlage. «Die meisten Gäste sind an diesem Tag im Gartenbad gewesen», so Baumann. Man habe die Gäste auch dann immer noch in vorsichtigere und weniger vorsichtige einteilen können. Das Personal habe die Gäste teilweise auf die Hygieneregeln aufmerksam gemacht. Vor allem, wenn es zu grösseren Ansammlungen gekommen sei. Wie überall gelten auch im «Tägi» die Weisungen, sich die Hände zu desinfizieren und den Abstand von anderthalb Metern einzuhalten. Auflagen, wie viele Leute sie auf die Anlage lassen dürften, hätten sie vom Kanton Aargau her keine gehabt, so der Geschäftsführer. Mit der aktualisierten Regel des VHF, wonach fünf Quadratmeter pro Besucher ausreichen, hätten sich im gesamten «Tägi» 7000 Personen gleichzeitig aufhalten dürfen. Deshalb hätten sie faktisch keine Besucherobergrenze gehabt. Selbst mit der vorher geltenden Regel, jeder Besucher müsse zehn Quadratmeter Platz haben, hätte man die Obergrenze in diesem Jahr durch die Grösse der Anlage nicht erreicht. Trotzdem zeigt sich Baumann zufrieden mit der Saison: «Wir konnten den Betrieb während des gesamten Sommers aufrechterhalten, es gab keine Ansteckungen und keine sonstigen schweren medizinischen Zwischenfälle.»

Die Saison zu verlängern, sei indes kein Thema gewesen: «Die Bademeister arbeiten im Winter als Eismeister. Deshalb müssen einige jetzt, in der Zwischensaison, Ferien nehmen. Die anderen bereiten das Eis vor. Eine Verlängerung der Saison wäre gar nicht möglich gewesen und hätte sich ökologisch und finanziell wohl nicht rechtfertigen lassen.»

Die Rückmeldungen zur sanierten Anlage seien «grossmehrheitlich positiv» gewesen. «Es gab auch einige Verbesserungsvorschläge und Wünsche.» Diese werden laufend aufgenommen, geprüft und teilweise umgesetzt: So gibt es beispielsweise mehr Wandhaken als vorher.

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