Co-Working-Space zieht in altes Globus-Lager

Die Firma Office Lab bietet in Spreitenbach offene Arbeitsplätze auf 5500 Quadratmetern an. Damit wird die Gemeinde zum grössten Standort für Co-Working-Space in der Schweiz.

Office-Lab-Geschäftsführer Roger Krieg, IDH-Präsident Fredi Pahr, Jasmina Ritz, Geschäftsführerin Limmatstadt AG, Beat Christen vom Hightech-Zentrum Aargau und Gemeindepräsident Valentin Schmid (v. l.) in den neuen Räumen. Sibylle Egloff
Office-Lab-Geschäftsführer Roger Krieg, IDH-Präsident Fredi Pahr, Jasmina Ritz, Geschäftsführerin Limmatstadt AG, Beat Christen vom Hightech-Zentrum Aargau und Gemeindepräsident Valentin Schmid (v. l.) in den neuen Räumen. Sibylle Egloff

Boostock, Heitersberg, Lägern, Franzosenweiher, Teufelskeller: Die Namen der Projekträume und Sitzungszimmer im neuen Co-Working-Space-Standort der Firma Office Lab im ehemaligen Globus-Zentrallager spiegeln trotz moderner und urbaner Einrichtung das Lokalkolorit der Gemeinde Spreitenbach und des Limmattals wider. Die Taufe der Räume übernahm denn auch ein waschechter Spreitenbacher. Roger Krieg ist im Dorf aufgewachsen, mittlerweile lebt er aber nicht mehr in Spreitenbach. «Der lokale Bezug zum Standort lag mir am Herzen. Dem Auditorium haben wir zu Ehren unseres Lokalkünstlers den Namen Bruno Weber gegeben», sagt der Geschäftsführer von Office Lab. 

Krieg ist nun sozusagen wieder in die Heimat gezogen. Am Montag eröffnete er mit dem Office Lab Spreitenbach-Limmatstadt im dritten Stock des ehemaligen Globus-Lagers den fünften Standort des Unternehmens. Im selben Gebäude befand sich bis zum Verkauf an ein österreichisches Möbelhaus auch eine Interio-Filiale der Migros. 
Auf einer Fläche von 5500 Quadratmetern können Teams, Firmen, Start-ups und Einzelpersonen die Arbeitsräume nutzen. «Wir bieten flexible Einzelarbeitsplätze, aber auch Grossräumbüros mit abgetrennten Flächen für mehrköpfige Teams, sogar mit dazugehörigem Einzelbüro für Chefs. Dazu kommen zusätzlich buchbare Meetingräume sowie Begegnungs- und Pausenräume, die zum Austausch und Netzwerken einladen», sagt Krieg an der Pressekonferenz am Montag.

Er habe sich nicht nur wegen seiner Verbundenheit mit Spreitenbach für diesen Standort entschieden. Der Fokus liege auf Orten in der Nähe von urbanen Zentren. Der nächste Standort liegt mit Baden ebenso im Limmattal. Die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie den Individualverkehr mit dem Autobahn-Halbanschluss war ebenso ausschlaggebend.

Gleich daneben fährt künftig die Limmattalbahn durch

«Ende 2022 wird das Gebiet zusätzlich durch die Limmattalbahn erschlossen. Die Haltestelle befindet sich gleich neben dem Gebäude», sagt Krieg. Auch die Nähe zum Shoppi Tivoli mit Geschäften, Fitnesscenter und Verpflegungsmöglichkeiten sowie zur Umwelt-Arena Schweiz als Eventlocation sei von Vorteil. Krieg hofft nun, die Räume und Arbeitsplätze bald vermieten zu können. Der monatliche Preis für einen flexiblen Arbeitsplatz beträgt 499 Franken. Wer einen fixen Arbeitsplatz will, zahlt 625 Franken. Inbegriffen sind bei beidem auch die Benutzung des Druckers, von Meetingräumen, der Kaffeeküche oder der Community-Zone. Die beinhaltet unter anderem eine Gamestation, einen Ping-Pong-Tisch und Schaukeln. 

«Wir wollen nun die Vermarktung angehen. Sie war während der Coronakrise auf Eis gelegt. Es bringt schliesslich nichts, Werbung zu machen, wenn alle zu Hause sitzen», sagt Krieg. Er ist zuversichtlich, dass der neue Standort trotz Pandemie ankommt. «Viele Leute wollen gerne wieder im Büro arbeiten. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, können sich Teams aufteilen. So könnte ein Teil den Co-Working-Space hier nutzen und der andere zurück ins Büro gehen», sagt Krieg. Erfreut über das Projekt ist auch Fredi Pahr, Präsident der Vereinigung Industrie, Dienstleistung und Handel Spreitenbach. Er gratuliert Krieg zum Projekt und lässt sich nach der Konferenz die Räume zeigen. Ebenso anwesend ist Jasmina Ritz, Geschäftsführerin der Standortförderung Limmatstadt AG. «Der Co-Working-Space stärkt das Limmattal und den Standort Spreitenbach», sagt sie. 

Auch Noch-Gemeindepräsident Valentin Schmid (FDP) ist zugegen. Für ihn ist es eine der letzten öffentlichen Amtshandlungen. «Die letzte vollziehe ich am Sonntag im Wahlbüro, wenn ich meine Unterschrift unter das Wahlprotokoll meines Nachfolgers setze.» Schmid zeigt sich stolz, dass Spreitenbach nun der grösste Co-Working-Space-Standort der Schweiz ist. «Das ist eine grosse Aufwertung und Chance für unsere Gemeinde. Ich wünsche viel Erfolg und stets voll ausgebuchte Arbeitsplätze.»

Weitere Artikel zu «Spreitenbach», die sie interessieren könnten

Spreitenbach17.04.2024

Wenn Verstand und Herz sich streiten

Spreitenbach17.04.2024

Verstopfte Leitungen

Abfälle, die in die Toilette geworfen und so ins ­Abwasser gespült werden, sorgen regelmässig für ­Verstopfungen.
Spreitenbach17.04.2024

Nach acht Jahren Pause wird in Spreitenbach ­wieder Theater gespielt. Die Theatergesellschaft (TGS) führt in der Turn­halle Boo­stock die witzige Komödie «E…