Fasnächtler bei der Regierungsübernahme: «Wir haben ein Problem»

Die verschobene Gemeindeversammlung, Sackgebühr und Holzschnitzelheizung waren Themen an der Regierungsübernahme.

Roman Irniger<em> von den Bräusi-Vögeln übernahm vom Gemeinderat das Zepter.</em>

Roman Irniger<em> von den Bräusi-Vögeln übernahm vom Gemeinderat das Zepter.</em>

«Jetzt haben wir ein Problem, das Ingenieurbüro Bräusi und Vogel hat sich wohl verrechnet, wir haben nicht mit so vielen Leuten gerechnet», sagte Roman Irniger, Vorstandsmitglied der Bräusi-Vögel-Gugge, als vor einer Woche am «Schmutzige Donnstig» kurz nach acht Uhr vier Gemeinderäte die mit zwei Stühlen ausgestattete Bühne betraten. «Da kommen Erinnerungen auf», fügte Irniger lachend an und spielte auf die wegen Platzmangels verschobene Wintergmeind an. Er forderte die Gemeinderäte auf, sich gegenseitig auf den Schoss zu sitzen, und bat die zahlreich erschienenen Gäste, den Platz «geordnet» zu verlassen. Die Anwesenden lachten und applaudierten. «Vielleicht können wir ja in ein paar Wochen auf dem Bauplatz des neuen Gemeindehauses ein Provisorium aufstellen oder das alte Gemeindehaus umnutzen. Oder vielleicht ist bis dann der Anbau des Boostock schon fertig», fügte Irniger schmunzelnd an.

Als Nächstes schlugen die Fasnächtler vor, anstelle der an der Gemeindeversammlung diskutierten Holzschnitzelheizung eine Konfettiheizung einzuführen. «Wir können die Limmattalbahn mit Saugewagen ausstatten, die Linienführung verlängern, in der ganzen Schweiz Konfetti einsammeln und so gratis heizen.» Auch die Einführung der Sackgebühr wurde thematisiert. Die letzten kostenfreien Entsorgungstage hatten im vergangenen Jahr in Spreitenbach ein Verkehrschaos ausgelöst: «Da hat sich wohl wieder mal jemand verrechnet, mit diesem Ansturm auf den Werkhof hat niemand gerechnet.»

Auch für die Baustellen und die unbesetzte Brunnenmeister-Stelle haben die Fasnächtler eine Lösung: die Luftseilbahn aus Baden bis Spreitenbach verlängern und Brunnenmeister Amsler mit Wasserkesseln aushelfen.

«Der Gemeinderat hat uns gute Vorlagen geliefert. Es war dieses Jahr definitiv einfacher als andere Jahre, Themen zu finden», so Reto Lienberger. Er ist der Präsident der Gugge und hat den Text für die Regierungsübernahme geschrieben. Mit dem Anlass wird in Spreitenbach die Fasnacht gestartet. Viele Schaulustige kamen zur Stallbar an der Dorfstrasse 41. Die Guggenmitglieder, 37 Aktive und 25 Kinder, widmen sich heuer Mythen und Sagen und sind als Kobolde an der diesjährigen Fasnacht unterwegs.

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