Wasserversuche sollen zeigen, ob es ein neues Pumpwerk braucht

Seit Anfang Juli arbeiten die Pumpwerke auf Hochtouren. Bis zu 6600 Kubikmeter Wasser befördern sie am Tag.

Beat Amsler vor dem Wasserreservoir Munimatt. Die Pumpversuche werden bei den vier Grundwasserpumpen durchgeführt. Diese pumpen Wasser zum Wasserreservoir. Rahel Bühler
Beat Amsler vor dem Wasserreservoir Munimatt. Die Pumpversuche werden bei den vier Grundwasserpumpen durchgeführt. Diese pumpen Wasser zum Wasserreservoir. Rahel Bühler

Neumatt, Fegi, Willenäcker und Mittlerzelg. So heissen die vier Grundwasserpumpwerke von Spreitenbach. Sie pumpen Grundwasser zum Wasserreservoir Munimatt. Von dort aus fliesst es in die Spreitenbacher Haushalte. Eines der Werke, Neumatt, wird die Betriebserlaubnis vom Kanton wohl nicht mehr erhalten. Das Quartier, in dem sich das Werk befindet, ist mittlerweile stark überbaut. So können die Schutzzonen, die jedes Pumpwerk umgeben müssen, nicht mehr gewährleistet werden. Nun steht die Gemeinde vor den folgenden Fragen: Muss Spreitenbach ein neues Pumpwerk bauen, damit die Wasserversorgung sichergestellt werden kann? Reichen die bisherigen?

Um diese Frage zu beantworten, hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren ein generelles Wasserversorgungsprojekt durchgeführt. 2018 wurde der erste Teil abgeschlossen. Das reicht noch nicht. Es bedarf weiterer Informationen über das Verhalten des Grundwassers und die unterirdischen Strömungen. Deshalb werden seit Anfang Juli Grundwasserpumpversuche durchgeführt.

Beat Amsler, der stellvertretende Brunnenmeister, macht diese Versuche. Mit einem Computerprogramm lassen sich die Pumpwerke ein- und ausschalten. Während der Versuche geschieht dies manuell. Der Normalbetrieb läuft automatisiert. Nach seinem eigenen Gutdünken handeln kann Amsler allerdings nicht: «Ein Geologe hat verschiedene Phasen berechnet. In jeder Phase arbeiten die Pumpwerke anders», erklärt er. Diese Phasen sollen verschiedene Zukunftssituationen simulieren. Dazwischen gibt es Pausen. Dann wird gar kein Wasser hochgepumpt. «Wir wollen testen, ob die Wasserversorgung auch ‹verhebt›, wenn die Bevölkerungszahl in den nächsten Jahren ansteigt», erläutert Amsler. Bereichsleiter Viktor Ott ergänzt: «Laut Berechnungen wird der Wasserverbrauch im Jahr 2030 durchschnittlich 4300 Kubikmeter pro Tag betragen.» 2018 betrug er 3800 Kubikmeter Wasser pro Tag.

Es sind die ersten Versuche, die Spreitenbach durchführt. «Alle bisherigen Informationen basierten auf Berechnungen von Geologen. Details sind bislang ungekannt», sagt der stellvertretende Brunnenmeister. Läuft der Betrieb normal, pumpen die Werke 3800 Kubikmeter Wasser pro Tag hoch. Während der Versuchsphasen beträgt die hochgepumpte Wassermenge nicht wie sonst 3800 Kubikmeter. Je nach Versuchsphase ist die Menge anders. Derzeit sind es 6600 Kubikmeter Wasser pro Tag. Es ist die grösste Menge, die der Versuch vorsieht.

Im Zusammenhang mit diesen Versuchen wurden auch Färbversuche durchgeführt. «So sehen wir die Fliessrichtungen sowie Geschwindigkeiten des Grundwassers», erklärt er. Auch die Wasserqualität wird laufend kontrolliert: «Der Anteil an Chlorothalonil, das ist ein Abbauprodukt eines Planzenschutzmittels, liegt in unserem Grundwasser bei 0,02 Mikrogramm pro Liter. Der zulässige Höchstwert ist 0,1 Mikrogramm pro Liter», betont Amsler.

Der Versuch dauert noch bis nächsten Sonntag. Viktor Ott rechnet nicht vor Ende Jahr mit den Ergebnissen.

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