Neu gibt es eine zentrale Anlaufstelle für Migranten

Wettingen, Würenlos, Neuenhof, Ennetbaden und Baden tun sich zusammen, um ein gemeinsames Informations- und Beratungsangebot für Migranten zu schaffen. Spreitenbach und Killwangen machen nicht mit.

Eine Fachstelle soll dazu beitragen, dass Migranten besser integriert werden. Archiv
Eine Fachstelle soll dazu beitragen, dass Migranten besser integriert werden. Archiv

Um die Integration von Migranten zu fördern, haben sich Vertreter aus Baden, Ennetbaden, Killwangen, Neuenhof, Spreitenbach, Wettingen und Würenlos zusammengetan. Ihr Ziel: Eine zentrale Anlaufstelle zu schaffen, wo Ausländer Informationen über das Schweizer System und bestehende Integrationsangebote in der Region erhalten und Unterstützung bekommen.

In Baden gibt es seit 24 Jahren eine Fachstelle Integration. In den übrigen Gemeinden der Region sind zwar verschiedene einzelne Angebote für Migranten vorhanden, «diese sind jedoch wenig oder nicht koordiniert und vernetzt», schreibt der Wettinger Gemeinderat. «Es ist die sinnvollste Lösung, wenn sich einige Gemeinden für diese Aufgabe zusammentun», sagt Gemeinderat Philippe Rey. Das hätten Workshop und Evaluationen, an denen die obgenannten Gemeinden über Jahren beteiligt waren, ergeben. Die Fachstelle Integration der Stadt Baden hat ein Konzept für ein dezentrales Angebot erarbeitet und vor einem Jahr vorgelegt.

Ausser Spreitenbach und Killwangen wollen alle beteiligten Gemeinden am dreijährigen Pilotprojekt mitmachen. Die Fachstelle Integration, die im bestehenden Betrieb in Baden angehängt wurde, hat am 1. August gestartet. Nun können sich nicht nur in Baden wohnhafte Ausländer an die Fachstelle wenden, sondern auch solche aus Ennetbaden, Neuenhof, Wettingen und Würenlos. Der Kanton beteiligt sich beim Pilotprojekt mit 60 Prozent an den Personalkosten. Für die einzelnen Gemeinden betragen die jährliche Kosten noch 33063 Franken (Baden), 8915 Franken (Ennetbaden), 16887 Franken (Neuenhof), 35452 Franken (Wettingen) und 13352 Franken (Würenlos).

Obwohl auch Spreitenbach und Killwangen Teil der Projektgruppe waren, machen sie nun nicht am dreijährigen Pilotversuch mit. Der Killwangener Gemeinderat Markus Schmid begründet: «Für unsere Gemeinde stimmt die Kosten-Nutzen-Situation nicht. Anfragen und Anliegen können aktuell gut über die sonst vorhandenen Institutionen abgedeckt werden.»

Auch Spreitenbach hat bereits diverse Angebote für Ausländer. Das sei aber nicht der Hauptgrund, weshalb man nicht mitmache, wie Gemeindepräsident Valentin Schmid sagt: «Wir hatten offene Fragen, beispielsweise die des Standorts.» Schmid hätte sich zusätzlich zu Baden einen Standort in Spreitenbach gewünscht. «Zudem waren wir nicht bereit, bereits im Jahr 2019 den vollen Betrag zu bezahlen, obwohl die Fachstelle erst Mitte Jahr den Betrieb aufnahm, und wurden deshalb vom Projekt ausgeschlossen», so Schmid. Man sei jedoch offen, die Gespräche nach Ablauf des Pilotversuchs wieder aufzunehmen.

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