Spreitenbach sagt viermal Ja

Auch die Kosten- beteiligung am Bau der Limmattalbahn nahm der Souverän diskussionslos an.

Hier soll dereinst <em>die Limmattalbahn entlangfahren. Die Gemeinde spricht sich für den Kredit von 1,3 Millionen Franken aus. Rahel Bühler</em>
Hier soll dereinst <em>die Limmattalbahn entlangfahren. Die Gemeinde spricht sich für den Kredit von 1,3 Millionen Franken aus. Rahel Bühler</em>

Traditionell dauert die Sommergmeind weniger lange als die Wintergmeind. Mit so einer kurzen Gemeindeversammlung hatte aber selbst Gemeindepräsident Valentin Schmid nicht gerechnet. «Dass sich niemand zum Kredit für die Limmattalbahn äusserte, hätte ich nicht gedacht», meinte er nach dem Ende um 20.30 Uhr.

Genau eine Stunde vorher hatte Schmid die Versammlung eröffnet. 103 Stimmberechtigte waren anwesend. Neun Traktanden erwarteten sie.

Über vier davon musste der Spreitenbacher Souverän abstimmen. Der grösste Brocken auf der Tagesordnung war die Kostenbeteiligung am Bau der Limmattalbahn (LTB). Total kosten die Arbeiten, die auf Spreitenbacher Gemeindegebiet ausgeführt werden müssen, 2,06 Millionen Franken. Die Gemeinde muss sich mit 1,3 Millionen Franken daran beteiligen. Darin enthalten sind neue Veloabstellplätze, der Kreisel im Gebiet Kreuzäcker, das neue Trottoir an der Ecke Land- und Baumgartenstrasse und ein Anteil an der Erneuerung der Industriestrasse. «Das ist eine kosten- und verkehrsgünstige Lösung», kommentierte der Gemeindepräsident.

Im Zuge dieser Bauarbeiten möchte die Gemeinde ausserdem Wasserleitungen an verschiedenen Stellen auf dem Gemeindegebiet ersetzen. Auch sollen zwei Kanalisationsleitungen ausgetauscht werden. «Diese Arbeiten müssten wir ohnehin machen, jetzt tun wir es im gleichen Schritt», sagte Schmid.

An der Gemeindeversammlung in Killwangen führte die Kostenbeteiligung zu intensiven Diskussionen (die Limmatwelle berichtete). In Spreitenbach nicht: Der Gemeindepräsident informierte die Stimmbürger über den Antrag. Bei der anschliessenden Abstimmung bedurfte es nicht einmal einer Zählung. Der Souverän sagte mit grosser Mehrheit ohne Gegenstimmen Ja.

«Weil Spreitenbach in den nächsten Jahren weiter wachsen wird, brauchen wir zusätzlichen Schulraum», erklärte Vizegemeindepräsident Markus Mötteli. Ab 2023 wird das jetzige Gemeindehaus in ein Primarschulhaus umgebaut. Bis 2022 sind bereits fünf weitere Schulzimmer nötig. «Dringende Übergangslösung» nennt der Gemeinderat daher die Erweiterung des Schulhauses Boostock. Sie kostet 1,5 Millionen Franken. Das neue Schulhaus wird über fünf Schulzimmer, verteilt auf drei Stockwerke, verfügen. Auch zu diesem Kredit gab es keine Wortmeldungen. Die Spreitenbacher Stimmberechtigten genehmigten ihn einstimmig.

Die erste und einzige Wortmeldung an diesem Abend stammte von Marcel Suter von der SVP-Ortspartei. Er meldete sich beim Kredit für das Sport- und Erholungszentrum Tägerhard in Wettingen zu Wort. Spreitenbach soll sich mit 237500 Franken an der Sanierung des in der Region bekannten Zentrums beteiligen. «Die Sanierung kostet nur halb so viel wie geplant. Deshalb stelle ich den Antrag, den Spreitenbacher Beitrag auch zu halbieren.» Die Mehrheit der Stimmberechtigten sah dies anders: Sie nahm den Antrag des Gemeinderats über die 237500 Franken an. Spreitenbach hatte schon 2012 darüber abgestimmt. Nachdem Wettingen den ursprünglichen Kredit von 35 Millionen Franken abgelehnt hatte, verzögerte sich der Bau. Deshalb musste der Spreitenbacher Kredit erneuert werden.

Der Souverän genehmigte die Rechnung 2018. Sie schliesst mit einem Plus von 3,41 Millionen ab. Das Budget sah ein Minus von 522000 Franken vor. «Zum besseren Ergebnis haben unter anderem die Steuererträge geführt», erklärte Gemeinderat Roger Moor. Er ist für das Ressort Finanzen zuständig.

Die Spreitenbacher stimmten auch dem Beitritt zum Gemeindeverband des Kinder- und Erwachsenenschutzdiensts des Bezirks Baden zu.

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