Hier geht es um die Wurst

Wer Lust auf eine Blut-, Leber- oder Bratwurst und dazu frisch gebratene Rösti, selbstgemachte Öpfelschnitze oder Sauerkraut hatte, war im katholischen Pfarreiheim am richtigen Ort. Der Damenturnverein lud am Samstag zur 18. Metzgete ein.

Blut- und Leberwürste werden geschöpft. Im Kücheneinsatz sind die Turnerinnen des Damenturnvereins in blauen T-Shirts und des Frauenturnvereins in roten T-Shirts.Gaby Kost
Blut- und Leberwürste werden geschöpft. Im Kücheneinsatz sind die Turnerinnen des Damenturnvereins in blauen T-Shirts und des Frauenturnvereins in roten T-Shirts.Gaby Kost

«Die Hitze im Kochtopf darf nicht über 80 Grad sein, 75 bis 78 Grad sind ideal», sagte Marcel Wegmann, der bei sonnigem Wetter im Aussenbereich des katholischen Pfarreiheims zusammen mit seinen Kollegen Philipp Neukomm und Dani Wiederkehr für das Wärmen der Blut- und Leberwürste zuständig war. Die drei beobachteten genau die Wassertemperatur in den zwei alten Waschzubern, die ausgeliehen wurden und als Kochtopf dienten. In einem wurden insgesamt 200 Blut-, im anderen 100 Leberwürste nach dem Fahrplan der Vorgänger über dem Feuer eingeheizt.

«Ich schätze vor allem, dass ich eine Auswahl treffen kann und keine Schlachtplatte bestellen muss», sagte der Neuenhofer Gast Paul von Matt. Er und sein ebenfalls in Neuenhof wohnender Kollege Peter Spring waren das erste Mal an der Metzgete. So fanden sich auf von Matts Teller eine Blutwurst, Rösti und Sauerkraut. Spring entschied sich für eine Bratwurst und Rösti. «Ich unterstütze gerne Vereine und geniesse das gemütliche Ambiente», sagte er und lobte das schmackhafte Essen.

In der Küche ging es turbulent zu und her. «Eine der Herausforderungen sind die Rösti und die Bratwürste», erklärte Nicole Wegmann vom OK des Damenturnvereins. Die Bratmöglichkeiten seien begrenzt. Je nach Bestellung mussten die zur Verfügung stehenden Bratpfannen individuell eingesetzt werden. Sie hoffte auch, dass das OK genug Fleischware eingekauft hatte, denn in den letzten Jahren vor der Pandemie waren es entweder zu wenig oder zu viel. So herrschte das Motto: «Es hett, solangs hett». Grossandrang war allerdings bereits über Mittag. Im herbstlich dekorierten Saal im Pfarreiheim waren alle Plätze besetzt. Die Metzgete, eine der ältesten Schweizer Traditionen, fand in Spreitenbach bereits das 18. Mal statt. «Früher haben wir vom Frauenturnverein diesen Anlass organisiert», sagte die Präsidentin Claire Stutz vom FTV und ergänzte: «Da es zu viel Arbeit wurde für unsere Mitglieder, haben wir das Zepter dem Damenturnverein übergeben.» Dieser Verein ging den Deal jedoch nur unter der Bedingung ein, dass die Frauen weiterhin leckere Kuchen und Desserts machen und am Anlass auch verkaufen würden. Seit Jahren funktioniert die Zusammenarbeit nun bestens, was am Samstag auch klar zu spüren war.

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