Sie gibt ihre Tanzfreude weiter

Houefa Phillip leitet seit zehn Jahren gemeinsam mit Kollegin Morena Toma die Tanzschule «Moove Dance Studio» in Dietikon. In der Audioserie «Menschen im Limmattal» erzählt die Spreitenbacherin von ihrer Liebe zum Tanz.

Houefa Phillip in ihrer Tanzschule in Dietikon. zVg
Houefa Phillip in ihrer Tanzschule in Dietikon. zVg

Vor zehn Jahren startete Houefa Phillip mit ihrer Freundin Morena Toma das Abenteuer Tanzschule. Die Tanzfreundinnen übernahmen Penny Pelgers Schule «Dance Shop» in Dietikon und verwandelten es in das «Moove Dance Studio». Die früheren Schülerinnen der ehemaligen Inhaberin nutzten die Gunst der Stunde. «Als die Tanzschule meiner Freundin angeboten wurde, wussten wir, dass wir das nur gemeinsam durchziehen wollen», sagt Phillip in der Audioserie «Menschen im Limmattal». Die 39-jährige Spreitenbacherin ist eine von zwölf Personen, die darin aus ihrem Leben erzählen (siehe Box).

Die beiden Frauen leben ihren Traum nun schon seit einem Jahrzehnt und haben so einiges erlebt: Jüngst auch die Schliessung während der Coronapandemie. «Vor allem die ersten Wochen des Lockdowns waren recht anstrengend, weil wir nicht wussten, wie es weitergeht», sagt sie. Dank Kurzarbeit hätten sie sich über Wasser halten können. «Wir waren aber schon froh, als wir am 8. Juni wieder aufmachen konnten. Unsere Kunden erhielten Gutschriften für die drei Monate, in denen sie uns nicht besuchen durften», erzählt Phillip. Sie ist positiv gestimmt. «Finanziell wird es wohl etwas knapp werden, doch wir werden das schon schaffen.»

Beinahe die ganze Familie ist im Tanzfieber

Zum Tanzteam im «Moove Dance Studio» gehören unter anderem auch Phillips Schwester und ihre Mutter, die Balletttanz unterrichtet. Das Tanzen wurde Phillip sozusagen in die Wiege gelegt: «Mein Vater war Tanzlehrer, meine Schwester tanzt wie ich professionell, einer meiner Brüder ist begeisterter Hobbytänzer und meine Mutter unterrichtet noch heute», sagt Phillip. Sei sei mit dem Tanzen gross geworden, habe Kurse und Schulen besucht. «Irgendwann trat ich dann in die Fussstapfen meiner Eltern.» Mit 16 Jahren begann Phillip selbst, Kindern und Jugendlichen das Tanzen beizubringen. Hinzu kam später eine professionelle Ausbildung an der Zürcher Tanz- und Theaterschule.

«Als ich jünger war, suchte ich eher nach Auftritten und Aufträgen, um mich in der Öffentlichkeit zu präsentieren, doch mittlerweile ist das in den Hintergrund getreten», sagt Phillip. Heute gehe es ihr darum, Jugendliche, Kinder und Erwachsene beim Tanzen zu unterstützen und die Freude daran weiterzugeben. «Am meisten gefällt mir, wenn ich durch meine Arbeit in meinem Gegenüber etwas bewegen kann. Das sehe ich bei Jugendlichen besonders stark», sagt Phillip, die bevorzugt Jazz, Hip-Hop und Contemporary tanzt. «Jugendliche fühlen sich beim Tanzen freier und nutzen es als Ventil, um Druck abzulassen», sagt Phillip. Sie hätten besonders Freude, wenn man sie lobe.

Jugendliche kommen motiviert in die Tanzschule

Für die Tanzschulmitinhaberin selbst ist es das Schönste, wenn sie das Endresultat ihrer Arbeit bestaunen kann. «Wenn ich sehe, dass die Schülerinnen und Schüler Spass haben und das Gelernte anwenden, erfüllt mich das mit Stolz. Und auch wenn ich merke, wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer wir bei Auftritten anziehen, begeistert es mich immer wieder von Neuem.» Klar, gebe es manchmal auch Jugendliche, die ihre Grenzen austesten müssten. Doch weil altersmässig noch nicht ein so grosser Abstand zwischen ihr und den Jugendlichen herrsche, sei das kein grosses Problem. «Sie kommen zu uns in die Tanzschule, weil sie motiviert sind. Im normalen Turnunterricht an der Schule ist das etwas anderes, da braucht es schon mehr Effort.» Phillip ist nicht nur glücklich, dass sie ihre Leidenschaft und Freude fürs Tanzen jungen Menschen weitergeben kann, sondern auch, dass sie das in ihrer Heimat, dem Limmattal, tun kann.

«Ich fühle mich sehr verbunden mit der Region, weil meine Familie noch immer hier lebt und ich sehr viele Leute kenne. Ich bin Spreitenbacherin, habe hier die Schule besucht und bin wie jeder Teenager im Shoppi Tivoli rumgehangen. Bewusst oder unbewusst bin ich dem Limmattal treu geblieben», sagt Phillip, die unterdessen in Bergdietikon zuhause ist.

Für die Zukunft wünscht sie sich, dass es in Dietikon und im Limmattal noch mehr Orte gibt, an denen sie mit ihrer Tanzschule zeigen kann, dass sie die Jungen in der Region bewegt.

 

«Menschen im Limmattal»

In der Audioserie «Menschen im Limmattal» erzählen Personen aus der Region von ihrem Leben. Das Projekt ins Leben gerufen hat die Regionale Projektschau Limmattal – kurz Regionale 2025. Deren Ziel ist es, zu zeigen, wie vielseitig und erlebnisreich das Limmattal war und ist. Die zwölf Hörbeiträge, die sich vornehmlich an Personen in Alters- und Pflegeheimen richten, sind seit Mai auf www.regionale2025.ch abrufbar. Während der Coronazeit solle damit das Gefühl der Zugehörigkeit und der Gemeinschaft gestärkt werden, schreibt die Regionale. (sib)

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