Die Gemeinde plant ein neues Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof

Weil das Gemeinschaftsgrab auf dem Killwangener Friedhof an seine Grenzen stösst, soll es neben dem Friedhofsgebäude erweitert werden. Derzeit liegt das Baugesuch auf.

Das Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof ist fast voll. Deshalb soll es an einem neuen Standort erweitert werden. Melanie Bär
Das Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof ist fast voll. Deshalb soll es an einem neuen Standort erweitert werden. Melanie Bär

Das Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof in Killwangen ist fast voll. Laut Gemeinderat Hanspeter Schmid reicht der Platz nur noch für zwei weitere Beisetzungen. Aus diesem Grund handelt der Gemeinderat: Er möchte das Gemeinschaftsgrab erweitern. Seit 26. März liegt das Baugesuch öffentlich auf. Darin steht «Erweiterung Gemeinschaftsgrab (neuer Standort)». Das Grab erhält also einen neuen Standort: «Die Erweiterung soll auf der Südwestseite des Friedhofs Richtung Sennenberg erfolgen, unmittelbar vor dem Friedhofsgebäude», schreibt Schmid. Dort soll der bestehende Platz leicht eingeebnet werden. Als Abgrenzung gegen Südwesten soll eine Natursteinmauer gebaut und ein Baum gepflanzt werden. Vor dem Friedhofsgebäude gibt es zusätzlich eine Grünhecke. 

Die Namenstafel auf dem bisherigen Gemeinschaftsgrab führt alle Namen auf einer Platte auf. Sie muss bei jeder Bestattung demontiert, ergänzt und wieder montiert werden. Neu sollen die Verstorbenen mit einzelnen Schildern auf der Natursteinmauer aufgeführt werden. Die Fläche oberhalb der Mauer werde mit einem Immergrün bepflanzt, so Schmid. 

Wann mit den Bauarbeiten angefangen wird, ist noch unklar

Der Killwangener Max Ritter begrüsst das Vorhaben der Gemeinde. «Das jetzige Gemeinschaftsgrab wirkt etwas düster und nicht so einladend.» Eine Auffrischung würde er gut finden. Dieses Anliegen hat er bereits vergangene Woche in einem Leserbrief in der Limmatwelle zum Ausdruck gebracht. Mittlerweile hat er die Unterlagen elektronisch erhalten. Ritter  wohnt seit über 60 Jahren in Killwangen. Um das Gemeinschaftsgrab aufzufrischen, würde er die Sträucher schneiden lassen und einen Gärtner zu Rate ziehen.

Ob es Einsprachen geben wird, ist laut Schmid noch unklar: Der Friedhof sei ein Ort mit vielen Emotionen, der Würde und der Ruhe. «So vielfältig wie die Trauernden sind, sind auch die Vorstellungen über die letzte Ruhestätte», sagt Schmid. Er versichert aber, der Gemeinderat habe sich viele Gedanken über die Erweiterung des Grabs gemacht, und ist der Meinung, die optimale Lösung gefunden zu haben. Für Schmid steht zudem fest: «Die Erweiterung des Gemeinschaftsgrabes an dieser Stelle bietet den Vorteil, dass sie in Sichtdistanz zum bestehenden Grab liegt und genügend Platz für die Trauernden bei einer Beerdigung bietet.» 
Die Gemeinde hat die Regeln zum Friedhof im Friedhofsreglement niedergeschrieben: Die Ruhezeit für Reihengräber beträgt 25 Jahre, für Familiengräber 50 Jahre. Das Gemeinschaftsgrab ist im Reglement nicht erwähnt. «Deshalb kann es nicht nach Ablauf einer bestimmten Frist geräumt werden», so Schmid.

Wann die Erweiterung umgesetzt wird, ist noch unklar: Killwangen hat nach wie vor kein rechtskräftiges Budget. Es sei aber «unumgänglich, nach der Rechtskraft des Baugesuchs zumindest mit den minimalsten Arbeiten zu beginnen», schreibt Schmid. So hole der Gemeinderat derzeit Offerten ein und suche Sponsoren. Auf Grabschmuck müsse zurzeit allerdings verzichtet werden. Zudem ist vorgesehen, das bestehende Gemeinschaftsgrab dereinst etwas aufzufrischen.

Das Baugesuch für das Gemeinschaftsgrab liegt noch bis 27. April auf der Gemeindekanzlei zur Einsichtnahme auf. Wegen des Coronavirus kann das Gesuch nur anschauen, wer sich vorher telefonisch bei der Gemeindeverwaltung anmeldet. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Unterlagen in digitaler Form von der Killwangener Gemeindeverwaltung zu erhalten.

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