Nach Umfrage: Gibt es eine Kindertagesstätte für Killwangen?

Die Gemeinde will von der Bevölkerung wissen, ob sie sich zusätzliche Betreuungsmöglichkeiten für Kinder wünscht.

Die Gemeinde klärt derzeit in einer gemeindeweiten Umfrage ab, ob die Killwangener eine Kita im Dorf möchten. CH Media/Archiv
Die Gemeinde klärt derzeit in einer gemeindeweiten Umfrage ab, ob die Killwangener eine Kita im Dorf möchten. CH Media/Archiv

Anfang des Monats erhielten alle Killwangener Haushalte einen Brief: Die Gemeinde will von der Bevölkerung wissen, ob sie sich mehr familienergänzende Kinderbetreuung in Form von Tagesstrukturen, also Kindertagesstätten (Kitas), wünscht. Nicht alle Familien könnten die Kinder von Freunden oder Verwandten hüten lassen. «Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, ist ein schwieriges Unterfangen», schreibt der Gemeinderat in besagtem Brief. Dahinter steckt folgende Vorgeschichte: Von Sommer 2018 bis Sommer 2019 hat sich eine Projektgruppe mit dem Thema der familienergänzenden Tagesstrukturen befasst. «Es bestand die Meinung, dass eine Erweiterung des Betreuungsangebots sinnvoll und ein Standortvorteil für Killwangen sein könnte – aber nicht um jeden Preis», bilanziert Gemeinderat Markus Schmid (CVP). Er ist für das Ressort Schule und Kindergarten zuständig.

Das Betreuungsangebot in Killwangen umfasst derzeit einen Mittagstisch. Montags, dienstags und donnerstags können Kindergarten- und Schulkinder im Saal des Werkgebäudes zu Mittag essen. Der Elternverein Killwangen organisiert den Mittagstisch. Kitas gibt es in Killwangen nicht.

Tagesstrukturen würden dieFinanzen der Gemeinde belasten

Bevor die Gemeinde Geld für die Planung einer Kita in die Hand nimmt, will sie den Bedarf dafür klären. Die Umfrage enthält vier Antwortmöglichkeiten: Man kann auswählen zwischen «Ich befürworte grundsätzlich die Erweiterung von familienergänzender Kinderbetreuung und Tagesstrukturen», «Für die Schaffung des Angebots wäre ich bereit, eine höhere Steuerbelastung in Kauf zu nehmen», «Das Betreuungsangebot würden wir vor­aussichtlich in Anspruch nehmen» und «Ich lehne die Erweiterung des Betreuungsangebotes ab».

Die Gemeinde schreibt es in ihrem Brief denn auch klar und deutlich: Tagesstrukturen würden die bereits angespannte Finanzlage von Killwangen weiter belasten. Sie könnten zu einem höheren Steuerfuss führen. «Daher ist es dem Gemeinderat wichtig, vorgängig abschätzen zu können, ob ein späterer Kreditantrag mehrheitsfähig wäre», schreibt Gemeinderat Schmid. Er rechnet mit einer grossen Beteiligung an der Umfrage, da es sich um ein Thema handelt, «das grosse Teile der Einwohner anspricht und interessiert».

Der Elternverein Killwangen wurde bei der Ausarbeitung der Umfrage miteinbezogen, sagt Sibylle Müller, Präsidentin des Vereins. Sie begrüsst das Engagement der Gemeinde. «Bevor man jedoch ein komplett neues Angebot schafft, wäre ich für einen Ausbau des bereits existierenden Mittagstischs.»

Möchte eine Familie ihre Kinder in eine Kita zur Betreuung geben, muss sie derzeit auf jene in umliegenden Gemeinden ausweichen. Müller sagt, das Bedürfnis der Eltern, ihre Kinder in der Wohngemeinde betreuen zu lassen, sei essenziell. Und: «Die Kinder wünschen sich, mit ihren ‹Gspänli› den Morgen vor Schulbeginn und den Nachmittag und Abend verbringen zu können.» Sie selbst habe die Umfrage bereits ausgefüllt. Es sei ihr wichtig, Lösungen anzustreben, die nachhaltig umgesetzt werden können, um die Bedürfnisse der Familien abzudecken.

Killwangens Einwohner haben bis Ende Monat für die Antwort Zeit

Bis Ende Oktober haben die Killwangener Einwohner nun Zeit, diese Umfrage zu beantworten. Aufgrund der Rückmeldungen werde der Gemeinderat über das weitere Vorgehen entscheiden. Müller: «Wir hoffen, dass es nicht nur bei einer Umfrage bleiben wird, sondern auch wirklich ein Angebot geschaffen wird.»

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