Das Fischessen fällt ins Wasser

In Würenlos und Neuenhof fällt das traditionelle Fischessen aus – das aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Michael Hauser, Präsident des Fischervereins Würenlos, auf dem Platz, wo sonst das Fischessen stattfand. Foto: bsc
Michael Hauser, Präsident des Fischervereins Würenlos, auf dem Platz, wo sonst das Fischessen stattfand. Foto: bsc

An einem lauen Sommerabend direkt am Fluss Fisch zu verspeisen, das hat in der Region Tradition. Doch vor drei Jahren musste der Fischerverein Würenlos das Fischessen zum ersten Mal absagen. «Damals fehlten uns die Helfer», sagt Michael Hauser, Vereinspräsident. 2015 wurde deshalb ein Risotto-Essen veranstaltet, da dies weniger Helfer benötigte. «Das war aber ein totaler Flop», so Hauser.

So fiel das Fischessen auch im letzten Jahr aus. Dieses Jahr hätte der Verein genug Helfer zusammen gehabt: Jetzt läuft die Nutzungsbewilligung des Fischerhaus- Vorplatzes per Ende Jahr aus.

«Wir hätten das Fischessen noch ein letztes Mal veranstalten können, doch aus Sicherheitsgründen verzichten wir darauf», erklärt Hauser. Denn der künstliche Vorplatz ist bereits 30 Jahre alt. Im Auftrag des Fischervereins wurde der Kiesplatz damals aufgeschüttet. Doch die Holzpfähle, die den Platz vorne halten, sind morsch: Langsam rutscht der Platz in den Fluss ab. «Mit 150 Personen wäre das zu riskant geworden», so Hauser. Jetzt werde der Platz aus Sicherheitsgründen abgesperrt.

Eine Erneuerung des Platzes kommt nicht infrage. «Ein Neubau widerspricht dem eidgenössischen Gewässerschutzgesetz, das bei einem Eingriff die Wiederherstellung der natürlichen Uferbeschaffenheit der Limmat verlangt», sagt Arnold Meyer, Projektleiter Sektion Gewässernutzung des Kantons Aargau. Auch sollten die Sedimente im Fluss nicht aufgewirbelt werden. Denn: «Jede bauliche Massnahme in der Flusssohle ist eine potenzielle Gefahr für eine Verschmutzung des Grundwassers», so Meyer. Deshalb werden die bestehenden Holzpfähle beim Rückbau auch nicht entfernt, sondern auf Wasserhöhe abgesägt. Also wird der Vorplatz nach Ablauf der Nutzungsbewilligung rückgebaut. Wie und wann der Verein mit dem Rückbau beginnt, ist aber noch nicht klar.

Gibt es also kein Fischessen mehr in Würenlos? «Wir möchten die Tradition weiter aufrechterhalten und sind jetzt auf der Suche nach einer Alternative», sagt Michael Hauser. Der Fischerverein setzt auf die Unterstützung der Bevölkerung. Hauser: «Wer eine gute Idee für einen neuen Standort oder einen anderen Anlass hat, kann sich gerne bei mir melden.»

Auch in Neuenhof fällt das diesjährige Fischessen aus. «Wir haben nicht genügend Helfer zusammenbekommen», sagt Bruno Mittner, Präsident des Bootsclubs Neuenhof. Der Aufbau für das Fischessen sei extrem aufwendig. So muss eine Bühne in die Limmat aufgebaut und die Sitzplätze überdacht werden. «Deshalb hätten wir sehr viele Helfer für den Aufbau wie auch den Abbau benötigt», so Mittner.

Ziel sei es aber, in Zukunft wieder ein jährliches Fischessen durchführen zu können. Mittner: «Wir vom Vorstand überlegen uns eine Neuausrichtung des Fischessens, damit die Auf- und Abbauarbeiten in Zukunft wesentlich vereinfacht werden können.»

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