Hitzewelle sorgt für Futtermangel

Da die Weide der Würenloser Dorf-geissen durch die lange Hitzeperiode fast komplett - trocken ist, ersucht Besitzer Pius - Valsecchi die Bevölkerung um Spenden für Grünfutter.

Da die Geissen auf der ausgetrockneten Wiese nichts mehr zu fressen haben, füttern Pius Valsecchi und Ruth Clavadetscher (im Bild) die Geissen mit Karotten und anderem Grünfutter. Foto: ska
Da die Geissen auf der ausgetrockneten Wiese nichts mehr zu fressen haben, füttern Pius Valsecchi und Ruth Clavadetscher (im Bild) die Geissen mit Karotten und anderem Grünfutter. Foto: ska

Die Weide zwischen Alter Kirche und Hauptstrasse in Würenlos – normalerweise eine grüne Wiese – ist aufgrund der langen Hitzewelle der letzten Wochen komplett verdorrt. Die 19 Geissen, die seit zehn Jahren auf dieser Weide zu Hause sind, haben Hunger.

«Das passiert zum ersten Mal. Eine solche Trockenheit hatten wir auf der Weide noch nie», berichtet der Besitzer der Geissen, Pius Valsecchi. Bisher reichte die Wiese den Geissen als Grünfutter. Doch da sie zurzeit fast vollkommen ausgetrocknet ist, muss Valsecchi die Tiere mit zusätzlichem Grünfutter versorgen. «Ich kann ihnen nicht nur Heu und trockenes Brot geben. Sie brauchen auch frisches Futter», erklärt er. Daher muss er zurzeit Salat, Gurken oder anderes Nassfutter für die Geissen einkaufen. «Gestern zum Beispiel habe ich ihnen zehn Kilo Rüebli gebracht. Ein Kilo kostet zurzeit bei Prodega 1.80 Franken – Grünfutter ist im Moment sehr teuer», berichtet Valsecchi verzweifelt und fügt an: «Die Geissen haben immer Hunger – ganz ehrlich: So viel Futter kann ich mit meiner AHV-Rente gar nicht kaufen.»

Die Geissen gehören heute zum Ortsbild von Würenlos dazu. Angefangen hat alles vor zehn Jahren, als Pius Valsecchi zwei Geissen vor dem Metzger gerettet und fortan auf der Weide mitten im Dorf gehalten hat. Mit den Jahren kamen weitere Tiere dazu. Zurzeit sind drei Geissen trächtig, was Valsecchi nicht nur mit Freude erfüllt: «Auch der Tierarzt ist nicht gratis.»

Die Eigentümerin der Weide, die Katholische Kirchgemeinde Würenlos, stellt diese Valsecchi unentgeltlich zur Verfügung. Mit den Tieren verdient Valsecchi nichts, wie er erklärt: «Die Geissen sind nur für die Kinder und Familien von Würenlos da.» Wenn die Bevölkerung sich aber weiter an den Geissen auf der Weide im Dorf erfreuen möchte, brauche er Unterstützung beim Zufüttern, so Valsecchi. «Andernfalls bleibt mir nichts übrig, als die Geissen wegzugeben», erklärt er bedrückt – eine andere Weide, auf die die Tiere ausweichen könnten, hat er nicht.

Damit die Geissen das richtige Futter in der richtigen Menge bekommen, sollte die Bevölkerung nicht auf eigene Faust füttern. Es wäre Pius Valsecchi lieber, wenn die Leute einen finanziellen Zustupf spenden würden, von dem er dann das richtige Grünfutter für die Geissen besorgen kann. Die Betreiberin des Blumengeschäfts gleich neben der Weide hat sich bereit erklärt, Spenden für die Geissen entgegenzunehmen. Oder man kann bei Ruth Clavadetscher im Restaurant Alpenrösli einen Batzen für die Geissen abgeben.

 

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