Päckli, Kleidertausch und Familien

Weihnachtsporträt Mit Enthusiasmus und Organisationstalent ist Evelyn Windisch an vielen Fronten im Einsatz.

Evelyne Windisch hat in Würenlos unter anderem den Kleidertausch für Frauen ins Leben gerufen. Foto: sw ]]>
Evelyne Windisch hat in Würenlos unter anderem den Kleidertausch für Frauen ins Leben gerufen. Foto: sw ]]>

In Würenlos ist sie ein bekanntes Gesicht, kaum einer, der sie nicht schon im Herbst mit ihrem Weihnachtspäckli-Stand vor dem örtlichen Coop gesehen hat oder ihren Namen in Verbindung mit Familientreff und Kleidertausch für Frauen nicht kennt: Evelyn Windisch. Mit viel freiwilligem Engagement gestaltet sie das Miteinander im Dorf aktiv mit.

«Ich bin extrem gut vernetzt in Würenlos, die Menschen hier sind mir wichtig und so nehme ich jede Gelegenheit wahr, mit ihnen in Kontakt zu treten», stellt Evelyn Windisch klar. Die gelernte Arztgehilfin kennt es nicht anders: Aufgewachsen als eines von fünf Kindern sei das elterliche Haus immer für alle offen gewesen. «Das musste ich mir alles neu aufbauen, als ich mit meinem Mann hierher zog», erklärt Windisch rückblickend. Damals war sie gerade 30 Jahre alt. Dann, vor zehn Jahren, startete sie die Sammelaktion für Weihnachtspäckchen in Würenlos. «30 kleine Päckli für Kinder und Erwachsene in Osteuropa waren es zu Beginn, mittlerweile sind es 250 grosse», wie sie stolz aufzeigt. Eine Freundin habe sie mit ihrem Enthusiasmus gar so weit begeistert, dass diese in Zü- rich eine ähnliche Aktion aufbaute. Heute, mit 49 Jahren und zwei Kindern im Alter von 9 und 10 Jahren, blickt sie auf ein bewegtes Jahrzehnt zurück. Ihre Erfahrungen in der Organisation einer Kinderkleiderbörse in Wettingen liess sie in den Aufbau des Würenloser Pendants mit einfliessen.

Im Jahr 2009 kam dann ihre Mitarbeit im örtlichen Familientreff hinzu, seit 2010 ist sie Präsidentin des Vereins. Mittlerweile ist die Vereinsaktivität zwar ein Einmannbetrieb, die örtliche Babysitterliste und den alljährlichen Samichlausanlass im Wald organisiert sie dennoch weiterhin. Vor allem Letzterer sei für sie ein eindrückliches Erlebnis, wenn sie in der Vorweihnachtszeit «die Aufregung und Dankbarkeit der Kinder sehen und spüren» kann.

Vor vier Jahren kam ihr dann die Idee, einen Kleidertausch für Frauen anzubieten. «Ich wollte etwas für Frauen machen, wobei ihnen Sichwohlfühlen und gemütliches Beisammensein ermöglicht wird», beschreibt Windisch ihre Idee, welche sich mittlerweile als fester Bestandteil im dörflichen Veranstaltungskalender etabliert hat. Den Sinn in ihrem Engagement sieht sie als persönlichen Wunsch nach Tiefgang. «Wenn es irgendetwas anzupacken gibt, mache ich mit. Es nur lustig zu haben, das ist mir zu wenig», sagt Evelyn Windisch bestimmt. Was sie aus ihren freiwilligen Einsätzen gelernt habe? «Für ein Team findest du nie Leute, zum gelegentlichen Mithelfen aber immer», so Windisch. Wenn man alles im Voraus plane, sei die Schwelle für einen Hilfseinsatz tief genug und «genau das entspricht auch meinem Organisationstalent, so brauchen sich Interessenten nur noch einzuhängen», legt die 49-Jährige selbstbewusst dar. Sie sei ein «hoffnungsloser Optimist, ich habe immer das Ziel vor Augen, denn der Weg kann durchaus steinig sein. Aber ohne die Unterstützung meiner Familie könnte ich das nicht durchziehen». So ist auch ihr Wunsch für Weihnachten so klar wie uneigennützig: «Wenn ihr jemanden kennt, der allein ist, dann ladet ihn ein und feiert zusammen. Es kommt so viel Freude zurück, wenn Freude verschenkt wird.»

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