«Ich mag es, wenn viel läuft»

Der Gemeinderat will wissen, wie die Einwohner ihre Gemeinde wahrnehmen, und führt eine Befragung durch. Federführend dabei ist Sandra Thut, die das Gemeindebüro leitet.

Sandra Thut<em> im Erdgeschoss des Rathauses, wo sich das Gemeindebüro befindet. (Melanie Bär)</em>
Sandra Thut<em> im Erdgeschoss des Rathauses, wo sich das Gemeindebüro befindet. (Melanie Bär)</em>

Der Arbeitsplatz von Sandra Thut liegt direkt hinter dem Empfang des Gemeindebüros im Erdgeschoss des Rathauses. Trotz der räumlichen Trennung durch eine Glaswand bekommt sie das emsige Treiben der Einwohner mit, die sich als erste Anlaufstelle ans Gemeindebüro wenden.

Das stört Sandra Thut aber überhaupt nicht. Im Gegenteil: «Ich habe gerne Menschen und mag es, wenn viel läuft», begründet die 34-Jährige und lacht. Gerne steht sie deshalb auch selber hinter dem Empfang und hilft den Einwohnern bei Fragen weiter.

Doch das ist nicht die einzige Aufgabe, die Sandra Thut im Rathaus ausübt. Seit letztem Jahr trifft man die ausgebildete Gemeindeschreiberin, die in Seengen wohnt, immer wieder im Rathaus an. Ursprünglich hat sie nur hin und wieder in der Kanzlei ausgeholfen.

Als sie dann im November 2017 nach mehrmonatiger Reisezeit in Europa, Afrika und Australien wieder definitiv in die Schweiz zurückkehrte, übernahm sie die Leitung des Gemeindebüros in Wettingen. Geplant hat sie das nicht und es ist auch keine typische Gemeindeschreiberaufgabe. «Doch ich habe mich extrem wohlgefühlt in Wettingen», begründet sie, wieso sie die Stelle annahm.

Ziele werden definiert

Als Leiterin des Gemeindebüros führt sie nebenbei auch noch die Aufgaben der Standortförderung. «Es läuft aber nur nebenbei und auf Sparflamme», sagt sie.

Denn nachdem Sandra Frauenfelder, die von 2009 bis 2016 als Leiterin Standortförderung angestellt war, nach Uster wechselte, wurde das Pensum Anfang 2017 auf 40 Prozent reduziert. Die Kosten und das Aufgabengebiet der Standortförderung standen im Einwohnerrat immer wieder zur Diskussion.

Zusammen mit dem Gemeinderat definiert Sandra Thut zurzeit mögliche Ziele, die mit der Standortförderung erreicht werden sollen, und entwirft entsprechende Massnahmen.

Auch die Erkenntnisse der Einwohnerbefragung sollen dann ins Konzept einfliessen. «Durch die Befragung wollen wir herausfinden, ob unser Bild der Gemeinde mit dem Bild der Einwohner übereinstimmt und was ihre Wünsche an uns sind.»

Image soll verbessert werden

1000 Einwohner zwischen 16 und 75 Jahren erhalten deshalb in diesen Tagen einen Brief mit rund 80 Fragen. Sie können ihre Beurteilung rund um die Verwaltung und das Leben in Wettingen abgeben.

Durchgeführt wird die Befragung durch die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in St. Gallen, die mit einer Rücklaufquote von 400 rechnet. Thut ist gespannt auf die Antworten, die voraussichtlich Ende Oktober vorliegen.

Sie selber hat auch einen Wunsch: «Wettingen soll vom Image der grauen Landstrasse und der Hochhäuser wegkommen. Denn Wettingen hat viel mehr.» Sagts und begibt sich wieder hinter den Empfang des Gemeindebüros, wo gerade jemand eine Auskunft will.

Weitere Artikel zu «Wettingen», die sie interessieren könnten

Wettingen17.04.2024

Die Asylsuchenden können bald einziehen

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, damit im Mai die ersten Asylsuchenden an der Rebbergstrasse einziehen können. Es ist eine zweijährige Zwischennutzung,…
Wettingen10.04.2024

Strassen mussten abgelaufen werden

Die Gemeinde Wettingen lässt ihre Strassen mit der infra3D-Technologie digital erfassen. Das System wird unter anderem für interne Planungsarbeiten im…
Wettingen10.04.2024

Alkoholtestkäufe und Autoposer

Am Wochenende führte die Regionalpolizei Alkoholtestkäufe und Verkehrs­kontrollen durch. Ein Fahrzeug wurde sichergestellt.