Mord und Totschlag im Dorf an der Limmat

Vor zwei Jahren hat Monika Neidhart einen Krimi herausgegeben. Hauptschauplatz ist das Kreuz auf dem Sulperg. Mittlerweile schreibt sie ihre zweite Geschichte nieder, die wieder in Wettingen spielt.

Monika Neidhart<em> ist Autorin des Krimis «Die Kreuzigung von Wettingen».bär</em>
Monika Neidhart<em> ist Autorin des Krimis «Die Kreuzigung von Wettingen».bär</em>

Monika Neidhart hatte nie vor, ein Buch zu schreiben. Die Idee dazu entstand ganz spontan. Vor sechs Jahren, als ihr eines Morgens das Kreuz auf dem Sulperg auffiel. «Was würden die Wettinger wohl sagen, wenn dort eine Leiche hängen würde», hat sich Monika Neidhart gefragt.

Sie lacht herzhaft, als sie sich daran zurückerinnert. Mit diesem Blitz-Gedanken war die Idee zum Krimi geboren. Sie begann die Geschichte rund um eine skurrile Kreuzigung aufzuschreiben. Rund fünf Jahre lang feilte sie an der Geschichte und verlegte das 110-seitige Buch schliesslich im novum Verlag.

Rund 100 Exemplare hat sie mittlerweile verkauft und verschenkt. «Mir ist bewusst, dass eine so regionale Geschichte nicht auf grosses Echo stösst», sagt Neidhart. Für sie stand auch nicht die Auflage, sondern die Freude am Entwickeln und Schreiben der Geschichte im Vordergrund.

«Ich genoss es, in meiner Freizeit bei einem Glas Wein am Computer zu sitzen und mir zu überlegen, wer was sagt und welche Wendung die Geschichte nehmen könnte.»

Viel Recherche steckt dahinter

Die 62-Jährige hat während der Recherche auch Geschichtsbücher gewälzt. An den Wettinger Schauplätzen erhält der Leser deshalb auch immer wieder Informationen zur Geschichte der Gemeinde. Etwa über die bewegenden Eigentumsverhältnisse der Marienkapelle und den Zweifel der Baudirektion an den rechtmässigen Eigentumsverhältnissen der Klostergutsverwaltung.

«Mit dem Buch gebe ich auch einen Teil meiner Weltanschauung preis», so Neidhart. Weil sie als Religionslehrerin auch eine öffentliche Person ist und mit negativen Rückmeldungen rechnete, wollte die Mutter von drei erwachsenen Kindern das Buch am Anfang nicht unter ihrem eigenen Namen herausgeben.

Schliesslich ist sie aber froh, es doch getan zu haben. «Ich bekam nur positive Rückmeldungen.» Das hat sie so sehr motiviert, dass sie bereits ihr zweites Buch am Schreiben ist. Selbstverständlich wieder mit Schauplätzen in Wettingen. «Diesmal spielt der Krimi im Wettinger Kloster.»

 

Auszug aus dem Krimi von Monika Neidhart:

«Wir haben einen Toten im Rebberg, Chef», hauchte Polizeiaspirant Bruggisser ins Telefon, seinem Vorgesetzten direkt ins Ohr. Mehr getraute sich Bruggisser nicht zu sagen. Die Umstände waren zu grotesk und verworren, ja sogar peinlich. Er wurde als Erster zu der Leiche gerufen, war als Erster am Tatort! Er als Aspirant bei einer Leiche in Wettingen. So etwas gab es hier noch nie!

«Was», krächzte Hugo Benz, langjähriger Chef der Polizei Wettingen und jetzt angesehener Polizist der Repol, Regionalpolizei Wettingen-Limmattal, ins Telefon. War Bruggisser von allen guten Geistern verlassen?, schoss es ihm durch den Kopf. Morgens um Viertel vor sechs einen mit so einer Nachricht aus dem Bett zu peitschen, ist doch allerhand. «Nun einmal langsam, Bruggisser. Was hast du gesagt? Im Rebberg liegt ein Toter? Wo genau und warum ist er tot? Ist ein Unglück passiert?»

«Nein, Chef. Es sieht so aus, als wäre er erschlagen worden. Er hat eine grosse Wunde am Hinterkopf.»

Infos: novumverlag.com

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