Sirup-Kreationen erobern die moderne Küche

Wer denkt, Sirup sei nur was für Kinder, der irrt. Sirup ist Kult, wird gerne zur Verfeinerung von Speisen, Tee, Kaffee und Drinks verwendet. Zwei, die sich damit auskennen, sind Karin Zoro und Martina Bosshard.

Martina Bosshard und Karin Zoro: Ihr «Sunne»-Sirup wurde von einer Fachjury mit Gold ausgezeichnet. Carolin Frei
Martina Bosshard und Karin Zoro: Ihr «Sunne»-Sirup wurde von einer Fachjury mit Gold ausgezeichnet. Carolin Frei

«Meine Tochter wollte einfach nicht richtig trinken, als sie klein war», sagt die Wettingerin Karin Zoro, die zusammen mit Martina Bosshard die Siroperia ins Leben gerufen hat. Und so kams, dass sie das Wasser für ihre kleine Tochter mit wenig Sirup süsste. «Als ich jedoch las, was es alles an Farb- und Zusatzstoffen in diesem Sirup hatte, beschloss ich, lieber selber welchen zu machen», erinnert sich Zoro.

Gesagt, getan. Und so kamen zu dem einen Sirup für ihre Tochter immer mehr dazu. Karin Zoro tüftelte an Rezepten herum, mischte Kräuter und Blüten.

Testpersonen sind vor allem ihre beiden 12- und 10-jährigen Kinder. Es könne durchaus sein, dass sie bei einem Sirup die Nase rümpfen. Dann entscheidet das Siroperia- Team, ob er ins Sortiment kommt oder nicht. Allein vom Pfefferminz wachsen über 20 Sorten in den Hochbeeten im Garten von Karin Zoro in Wettingen.

Daraus entstehen sechs verschiedene Sorten. Etwa der «1001 Nacht Sirup», der vor allem mit Marokkanischer Minze hergestellt wird. «Für diesen Sirup pflücke ich erst die Minzenblätter, wasche sie, koche sie mit Bio-Zucker auf und fülle den fertigen Sirup in sterilisierte Flaschen ab», erklärt Zoro. Bedeutend aufwendiger ist die Zubereitung der Kaffee-Linie, deren Sorten man zum Süssen von Desserts oder Müesli verwenden kann. Auch ein Fruchtsalat bekommt mit wenig Kokosnuss-Sirup einen exotischen Geschmack.

Sehr gefragt ist zudem die Gesundheitslinie mit dem Thymian-Salbei-Sirup, der bei Erkältung und Husten als lindernd empfunden wird. Karin Zoros Küche ist vom Gesundheitsamt abgenommen. «Es kann auch sein, dass jemand vom Amt unangemeldet vorbeischaut», sagt Geschäftspartnerin Martina Bosshard, die für die Homepage, das Akquirieren der Wiederverkäufer und fürs Marketing verantwortlich ist.

Wie kam es eigentlich zu dieser Zusammenarbeit? «In einer Spielhalle für Kinder stiess ich 2014 auf der Suche nach einem kleinen Dankeschön für die Fotografen von herzensbilder.ch auf den Sirup. Ein perfektes Präsent, und so nahm ich Kontakt mit der Herstellerin auf, die spontan 50 Flaschen sponserte», sagt Bosshard, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in Watt wohnt.

Alles selber machen

Vor zwei Jahren gründeten die beiden Frauen die Siroperia. Sie legen Wert darauf, möglichst alles selber zu machen. Der Flaschenhals und die Geschenkverpackungen werden mit viel Liebe dekoriert. Die Etiketten werden in Kleinserien gedruckt, damit Spielraum für Personalisierungen bleibt. Ihre Produkte stehen inzwischen in 16 Fachgeschäften und Boutiquen sowie im Online-Shop.

Auch Grossaufträge von Firmen für Kundengeschenke laufen inzwischen ein. Kein Wunder, hat doch die Siroperia mit ihrem «Sunne»-Sirup gerade eben eine Goldmedaille am Wettbewerb der Regionalprodukte geholt.

Immerhin waren 1200 andere Artikel im Rennen, wenn auch in verschiedenen Kategorien. «Wir sind mega stolz auf diese Goldmedaille und hoffen, dass unser Geschäft dadurch noch mehr Aufwind bekommt.» Denn Sirup ist längst nicht mehr nur Sirup.

Am 27. Oktober ist die «Siroperia» ab 17 Uhr an der Ausstellung «Art&Flavours» im Strohdachhaus, Oetwilerstrasse 12 in Hüttikon dabei. Infos unter www.siroperia.ch

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