Der teuerste Hotdog der Welt kommt ans «Wettiger Fäscht»

Jetzt heisst es: Viel Geld einstecken. Die Firma Geissepeter bietet am «Fäscht» einen Hotdog für 250 Franken an.

Jasmin Feierabend (rote Schürze) mit ihren Mitarbeitern vor dem Hotdog-Laden an der Langstrasse in Zürich. Sibylle Egloff
Jasmin Feierabend (rote Schürze) mit ihren Mitarbeitern vor dem Hotdog-Laden an der Langstrasse in Zürich. Sibylle Egloff

Das «Wettiger Fäscht» steht vor der Tür. An der 45. Ausgabe des Traditionsanlasses ist neben dem Open Air, dem Lunapark und dem Unterhaltungsprogramm das Kulinarische nicht wegzudenken. Wettinger Vereine und Marktfahrer sorgen für das leibliche Wohl der Besucher. Überraschungen gibt es dabei selten. Wie jedes Jahr wird etwa der FC Juventina Wettingen Pizzas backen, der Käferclub Limmattal die ungarische Spezialität Langos zubereiten oder der Ki Lin Palast chinesische Frühlingsrollen anbieten.

Doch dieses Jahr wird das kulinarische Angebot erweitert. Die Firma Geissepeter aus Wettingen ist zum ersten Mal mit dabei. Unter der Eventcatering-Marke danishluxuryfoods verkauft sie dänische Hotdogs. Damit sind aber nicht stinknormale Würstchen eingeklemmt in Brot mit Ketchup und Senf gemeint. Diese Hotdogs haben wenig mit lieblosem Imbissfood zu tun. Für Nina Deb und Jasmin Feierabend, die Köpfe hinter dem Namen Geissepeter, stehen Extravaganz und die Leidenschaft zum Detail im Vordergrund. «Wir zelebrieren das Essen und legen uns beim Zubereiten richtig in Schale», sagt Nina Deb. Die 28-Jährige ist die Geschäftsführerin des Event- und Cateringunternehmens, das seinen Sitz in Wettingen hat.

Zum Hotdog-Machen gehören für Deb und Feierabend deshalb Hemd, Fliege, Schürze, schwarze Handschuhe und Küchenhut sowie eine Pinzette mit dazu. Steif oder reserviert verhalten sie sich in dieser Montur aber überhaupt nicht. «Bei Events und Food-Festivals drehen wir die Musik im Food-Truck auf und tanzen mit unseren Mitarbeitern», sagt Jasmin Feierabend und lacht.

Bekannt wurden die Frauen, die vor einem Jahr ihr Unternehmen gründeten, mit einem Luxus-Hot- dog für 250 Franken – dem derzeit teuersten Hotdog der Welt. Die dekadente Mahlzeit besteht aus einer Wurst aus japanischem Kobe-Rindfleisch, einem Weissbrötchen mit persischem Safran, Senf, Feigenketchup, Remoulade, Schokocrumble, eingelegten roten Zwiebeln, Champagnerschaum und weissem Trüffel. Ein Teil der Zutaten kommt aus Wettingen. So etwa die Kobe-Wurst. «Die Metzgerei Felder produziert sie für uns», sagt Nina Deb. Und auch das Brötchen stammt aus der Gemeinde. Die Bäckerei Frei an der Landstrasse stellt diese her.

Was ursprünglich nur als Gag gedacht war, hat sich mittlerweile zu einem sozialen Engagement entwickelt. «25 Franken pro Hot- dog gehen an den Verein Mütter ohne Grenzen, der Alleinerziehende in der Schweiz unterstützt», sagt Feierabend. Die restlichen Einnahmen deckten die Ausgaben. Bisher haben die drei 30 bis 40 Luxus-Hotdogs verkauft.

Ob am «Wettiger Fäscht» auch der eine oder andere kostspielige Snack über die Ladentheke geht, ist ungewiss. «Vor allem zu später Stunde kann es schon sein, dass ein paar Leute zusammenlegen und sozusagen als Mutprobe einen bestellen», so die 30-Jährige. Dafür seien sie gerüstet. «Wir haben immer Zutaten für ein bis zwei Stück dabei.»

Im Angebot hat es aber auch 26 erschwingliche Hotdogs. So etwa den Massiv-Hotdog für 15 Franken mit einer Rindswurst, Silserbrötchen, Senf, Zwiebeln, frittierten Schalotten und einem Tomatenchutney. Neben dem teuersten Hotdog machen die drei aber auch den kleinsten Hotdog der Welt, das «Scheisserchen».

Die Unternehmerinnen reisen seit einem Jahr mit ihren Mitarbeitern durch die ganze Schweiz und verkaufen neben den Hotdogs Smörebröd und Waffeln an diversen Konzerten, Open Airs und Food-Festivals. Daneben catern sie für Firmenanlässe, Geburtstage und Hochzeiten. Doch damit nicht genug: Ein Hotdog-Restaurant an der Langstrasse in Zürich nennen sie auch ihr Eigen.

Der Erfolg scheint auf ihrer Seite zu sein. Finanziell zeige sich dieser mit «danishluxuryfoods» noch nicht, sagt Feierabend. Kein Grund, enttäuscht zu sein. Viel wichtiger sei ihnen sowieso die Freiheit, die sie haben. «Wir können das machen, was uns Freude bereitet.»

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