Sein Herz gehört dem Bau

Alfons Frei verlässt nach über 30 Jahren die Hächler AG: Er hat viel Leidenschaft in seinen Beruf gesteckt.

Neue Küche, ein grösseres Badezimmer oder lieber Parkett statt Plattenboden: Damit kennt sich Alfons Frei aus. «Wenn ich in ein Haus komme, weiss ich meistens schnell, was die Bewohner ändern wollen», sagt Frei. Über 30 Jahre hat er bei der Hächler AG Bauunternehmen gearbeitet. Rund 20 Jahre lang hat der 65-Jährige die Abteilung Umbau und Renovati-onen geleitet. Ende Juli lässt er sich pensionieren. «Jetzt freue ich mich auf den Ruhestand», so Frei. Zusammen mit seiner Frau wolle er noch einige Reisen in ferne Länder unternehmen.

Was aber hält jemanden so lange in einer Firma? «Es ist die Freude am Beruf», sagt Frei. Kurz hält er inne und richtet seine Brille. «Das Schöne am Bau ist, dass man sieht, was man gemacht hat.» Wer ein Haus baue, der habe etwas geschaffen, was bleibt. Schnell wird klar: Alfons Frei hat viel Herzblut in seinen Beruf gesteckt.

Sein Vater besass ein kleines Baugeschäft. «Schon als Kind habe ich meine Freizeit auf Baustellen verbracht.» Frei lächelt gedankenverloren. Dann fokussiert sich sein Blick: «Ich wusste schon früh, dass ich in diese Branche gehen möchte.» Also absolvierte der gebürtige Ehrendinger eine Maurerlehre. Danach besuchte Frei die schweizerische Bauschule: eine praxisnahe Diplomausbildung. Anschliessend arbeitete er acht Jahre als Bauführer in einer Firma in Birr. «Mir wurde die Geschäftsleitung angeboten. Doch das wollte ich nicht», so Frei. Stattdessen wollte er zurück in die Region Baden. Auf diesem Weg kam Alfons Frei zur damaligen H. Hächler AG Hoch- und Tiefbau.

Die Gegend zu kennen, das sei von Vorteil in der Baubranche. Es sei eine gute Region: Leerwohnungen gebe es nur wenige. Und: «Als das erste Kind geboren war, haben auch wir unseren Traum vom Eigenheim verwirklicht und sind zurück nach Ehrendingen gezogen.» Wobei keines seiner drei Kinder ihm in die Baubranche gefolgt ist. «Das musste auch nicht sein», sagt Frei und lächelt.

Er faltet die Hände vor sich auf dem Tisch: Tatsächlich aber sähen heute viele junge Leute den Wert der Baubranche nicht mehr. «Es ist ein vielfältiges Gebiet und es wird immer Menschen brauchen, die unsere Häuser bauen.» So führte Frei in der Hächler AG ein neues System ein: Ein Handwerker kann Mauerer-, Gipser- und Plattenlegerarbeiten verrichten. In kleinen Unternehmen sei das früher immer üblich gewesen. «Ich habe mich daran orientiert. Für die Kunden ist das viel angenehmer.» Statt drei verschiedene Handwerker muss der Kunde nur einen kennen.

Blickt Alfons Frei zurück, sieht er nur gute Zeiten. Er habe stets mit einem tollen und engagier-ten Team zusammengearbeitet. Eine immer wiederkehrende Herausforderung: die Winterpause. Denn in der kalten Jahreszeit wollen die wenigsten Hausbesitzer ihr Eigenheim renovieren lassen. «Durch Mund-zu-Mund-Propaganda habe ich trotzdem immer Aufträge erhalten.» Ein gutes Verhältnis zu den Kunden sei essenziell in der Baubranche.

Jetzt gar nicht mehr arbeiten. Geht das? «Ja, ich glaube schon. Ein Nachbar, mit dem ich die Gewerbeschule besucht habe, hat einen Bauernhof. Vielleicht helfe ich dort etwas aus.» Mit seinen Enkelkindern habe er ebenfalls bereits Projekte geplant. Frei lächelt glücklich und sein Blick schweift in die Ferne.

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