«Jeder ist verantwortlich»

Revierförster Philipp Vock wird nach 37 Jahren im Forstrevier Wettingen pensioniert.

Philipp Vock in «seinem» geliebten Wald. Foto: ska
Philipp Vock in «seinem» geliebten Wald. Foto: ska

Ende September geht Förster Philipp Vock in Pension. Allerdings nicht ganz, wie er erklärt: «Ich kümmere mich weiterhin um Naturschutzarbeiten, die Waldschule und gebe Kurse.» Das werde etwa ein Arbeitspensum von 20 Prozent ergeben. Nach 37 Jahren im Forstrevier Wettingen wird er für diese Dinge und für private Besuche im Wald mehr Zeit haben, denn: «Die Lägern ist mir ans Herz gewachsen.»

Ursprünglich aus Anglikon und aufgewachsen in Liestal, kam Vock vor 37 Jahren wegen des Berufs nach Wettingen. Der Wald hat ihn schon früh fasziniert. «Ich bin am Waldrand aufgewachsen und arbeitete während der Schulferien im Wald mit», berichtet er. Schon sehr bald sei ihm klar geworden: «Das wär was für mich.» Vock hat erst Forstwart gelernt und später die Försterschule Lyss besucht und sagt heute zufrieden: «Ich würde denselben Weg wieder gehen.»

Das Forstrevier der Lägern zeichne sich vor allem durch seine Vielfalt aus, erklärt Vock. Es gebe vom trockenen bis feuchten Standort alles – die Holzproduktion sei heute eher auf die fruchtbaren Böden konzentriert. «Wir wollen diese Baumarten-Vielfalt erhalten und fördern», erklärt er. Ihm habe stets gefallen, wie er in diesen 37 Jahren mit seinen Entscheidungen bei der Verjüngung Einfluss auf die Entwicklung des Waldes nehmen konnte.

Besonders stolz ist er auf das erste Waldreservat des Kantons Aargau, das 1998 eingerichtet wurde und rund ein Viertel der bewirtschafteten Fläche einnimmt. In diesem wurde ein Nutzungsverzicht für 50 Jahre angeordnet, sodass sich der Wald ohne Eingriff des Menschen entwickeln kann. Da das Gebiet aber schon Jahrzehnte vorher nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt wurde, seien die natürlichen Zerfallsprozesse schon viel weiter fortgeschritten als in anderen Reservaten aus derselben Zeit.

Aber auch die Öffentlichkeitsarbeit mit Waldschule und Waldführungen erfüllen Vock mit Stolz. Sein oberstes Ziel dabei war stets, dass alle Waldbesucher Rücksicht aufeinander, auf die Tier- und Pflanzenwelt nehmen, denn, so sagt er: «Die Verantwortung der Natur gegenüber liegt bei jedem Einzelnen.»

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