Hier treten die Velofans auch im Winter in die Pedalen
Der Veloclub Spreitenbach organisiert von Frühling bis Herbst Touren. Im Winter wandern die Velos aber nicht in den Keller.
Kette geölt, Reifen gepumpt und schon treten sie in die Pedalen: Die Mitglieder des Veloclubs Spreitenbach haben vergangenen Sonntag ihre letzte offizielle Radtour für dieses Jahr bestritten.
Jetzt wandern die Fahrräder in den Keller bis im Frühling? Nicht ganz. Echte Velofans strampeln auch noch in den Wintermonaten durch die Schweiz. «Diese Touren werden spontan und je nach Wetter organisiert», erklärt Jacky Treier, Vereinspräsident.
Verein fährt nicht nur Velo
Der 62-Jährige nimmt an diesen Touren aber selten teil, er geht lieber Ski fahren und organisiert Vereinstreffen. Denn der Veloclub legt viel Wert auf ein geselliges Vereinsleben.
So beinhaltet jede Tour einen Restaurantbesuch, an dem auch die Vereinsmitglieder ohne Velo auftauchen. «Ich organisiere zudem im November eine Abendwanderung und im Dezember findet der Chlaushöck statt», so Treier.
Velofahren ist ein Hobby, das verbindet. So teilen im Moment 140 aktive und passive Mitglieder die Leidenschaft für das Zweirad im Veloclub Spreitenbach. Die meisten von ihnen stammen aus dem Aargau oder aus Zürich. «Wir haben aber auch ein paar wenige Mitglieder aus St. Gallen», sagt Treier.
Kleinkind bis Senior, alle fahren mit
Das Durchschnittsalter des Vereins sei eher hoch. So treten auch über 80-jährige Mitglieder in Spreitenbach in die Pedalen. Denn der Nachwuchs ist noch etwas zu klein für die Touren: Jacky Treier hat seinen dreijährigen Enkel bereits beim Verein eingetragen. «Velo fahren kann er auf jeden Fall schon», sagt Treier mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
In seiner Familie fahren alle gerne Fahrrad. Zusammen mit seiner Frau ist Treier stolzer Besitzer von mehreren Rennvelos sowie E-Bikes und ein paar Alltagsmodellen. Denn: «Mein Training besteht darin, jeden Tag mit dem Velo zur Arbeit in Zürich zu fahren.»
Gegründet wurde der Veloclub Spreitenbach 1982 von 15 Radsportinteressierten. Wobei ein paar von ihnen noch heute mitfahren. Jedes Jahr organisiert der Verein Abend- und Wochenendtouren. Diese werden in verschiedenen Leistungskategorien bestritten.
«Wir hatten in der schwächsten Gruppe auch schon Leute mit Kindersitzen auf dem Fahrrad dabei», sagt Treier. Das Tempo werde den schwächsten Mitfahrern angepasst. Denn es werde niemand zurückgelassen. Auch E-Bikes seien willkommen.
Über hundert Kilometer mit dem Zweirad
Dabei bestreitet die schnellste Gruppe die längsten Routen: Manchmal fahren die trainierten Mitglieder dann über 150 Kilometer quer durch die Schweiz. Einige von ihnen nehmen auch an Rennen teil. «Unser Verein ist aber grundsätzlich für alle offen. Bei uns gilt Helmpflicht und wir legen Wert auf diszipliniertes Fahren im Strassenverkehr», sagt Treier.
Einmal im Jahr organisiert der Verein zudem ein Trainingslager im Ausland. Die Vereinsmitglieder können mit jeder Fahrt, die sie bestreiten, Punkte sammeln. Diese zählen für die interne Vereinsmeisterschaft. So wird jedes Jahr an der Generalversammlung ein Wanderpokal vergeben. «Das lockert auch immer die Stimmung an der Versammlung auf», sagt Treier.
Finanziert wird der Verein durch Mitgliederbeiträge und Inserate im Vereinsheft. Dieses erscheint viermal im Jahr.