Neues Mega-Quartier: Bevölkerung redet bei Nutzung mit

In einem Workshop konnte die Spreitenbacher Bevölkerung Ideen zum geplanten Zentrum Neumatt anbringen.

Blick <em>auf das Erdgeschoss von einem der Doppelhochhäuser vom Stadtpark aus. (zVg)</em>
Blick <em>auf das Erdgeschoss von einem der Doppelhochhäuser vom Stadtpark aus. (zVg)</em>

Zwei schmale Doppelhochhäuser südlich und westlich vom Shoppi Tivoli sowie zwei lange Wohnbauten an der Baumgartenstrasse: All dies soll das geplante Quartier «Neumatt» umfassen und dabei das neue Zentrum von Spreitenbach werden.

Dabei sollen die geplanten Hochhäuser fast 100 Meter hoch und damit die höchsten Bauten im Kanton Aargau werden. Das ist das Resultat des Studienauftragsverfahrens, welches das Totalunternehmen Losinger Marazzi eingeleitet hat.

Sieben Architektenteams haben dort ihre Projektvorschläge eingereicht, um das Quartier zu konkretisieren. «Das Resultat ist eine Synthese aus drei Projekten», erklärt Sabina Erny, Projektleiterin Totalunternehmen Losinger Marazzi.

Meinung der Bevölkerung soll einfliessen

In Stein gemeisselt ist aber noch nicht alles: So konnte die Bevölkerung vergangnen Samstag an einem Workshop zusammen mit Vertretern der Gemeinde und Losinger Marazzi Ideen zum neuen Zentrum einbringen.

In drei Teams diskutierten die rund fünfzehn Teilnehmer vor allem die mögliche Nutzung der öffentlichen Flächen sowie die Gestaltung des Stadtparks.

Doch zu Beginn galt es noch einmal, das geplante Projekt und das, was sich zu den ersten Plänen geändert hat, genau zu erklären: So waren anfangs zwei breite Hochhäuser geplant.

Diese wurden nun durch vier schmale Hochhäuser ersetzt. Denn diese lassen den Anwohnern mehr Durchsicht. Auch werden die Wohnungen attraktiver, da diese an zwei oder sogar drei Seiten Fensterfronten erhalten können.

Neuer Platz auch für Vereine

Die Erdgeschosse der geplanten Hochhäuser sollen grundsätzlich für die Öffentlichkeit zugänglich sein. So wird im Erdgeschoss des Doppelhochhauses Süd, das zur Baumgartenstrasse ausgerichtet ist, eine Eingangshalle zum Shoppingcenter entstehen.

«Die zusätzlichen Flächen könnten für Co-Working-Räume genutzt werden», erklärt Sabina Erny. Im Workshop sei klar geworden, dass das Erdgeschoss einladend und daher transparent werden soll.

«Arztpraxen und Ähnliches werden daher im ersten Stock eingeplant», so Erny. Die Teilnehmer des Workshops brachten zudem an, dass auch Platz für die Vereine oder Ausstellungen einberechnet werden müsse.

Bibliothek soll ins Neumatt

Im Erdgeschoss des Doppelhochhauses Süd, welches Richtung Dorf ausgerichtet ist, soll die Post einziehen. Auch sollen dort Restaurants und Cafés zum Verweilen einladen. Wobei sich die Workshopteilnehmer wünschten, dass auch die Gemeindebibliothek dort einen Platz finden soll.

Für die Bewohner der beiden Doppelhochhäuser wird es auch einen direkten Zugang zum Dach des Shoppingcenters geben. Dieses soll begrünt werden und somit zum Aufenthaltsort der Hochhausbewohner werden. Wobei das Dach auch weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben wird.

Im Workshop wurde der Wunsch geäussert, die öffentliche Nutzung im obersten Geschoss eines der beiden Doppelhochhäuser zu prüfen für eine Bar oder Ähnliches.

Schneller vom Dorf zur Limmat

Quer zur Baumgartenstrasse sollen neu zwei längliche Wohngebäude entstehen. Diese sollen im Gegensatz zu den Hochhäusern, in denen Mietwohnungen entstehen sollen, Eigentumswohnungen beherbergen.

Wichtig sei es, keinen öffentlichen Weg zwischen den beiden Gebäuden einzuplanen, gab einer der Workshopteilnehmer zu bedenken. Nur so sei die Privatsphäre der neuen Bewohner gewährleistet.

«Allgemein war das Wegsystem durch das Zentrum Neumatt ein grosses Thema im Workshop», sagt Sabina Erny. So wurde der Wunsch nach einer verbesserten Achse zwischen Dorf und Limmat geäussert.

Auch müsse die Durchgängigkeit für Velofahrer gewährleistet sein. Ebenfalls müsse der Zugang zum Shoppi Ost attraktiver werden. Dabei war die Wiedereröffnung des Eingangs an der Ostseite ein Vorschlag eines Teilnehmers.

Stadtpark soll günstig im Unterhalt sein

Die Gestaltung des Stadtparks war ebenfalls Thema des Workshops. Denn dieser befindet sich auf gemeindeeigenem Land. Gleich zu Beginn machten die Anwesenden klar, dass dieser günstig im Unterhalt und zugleich sicher und sauber sein müsse.

Wobei Sitzplätze mit Tischen, die das ganze Jahr über genutzt werden können, befürwortet wurden. Eine mögliche Umplatzierung des Skaterparks wurde dabei auch besprochen. Wichtig war den Teilnehmern auch, dass die Zufahrt mit dem Auto zum Zentrumsschopf bestehen bleibt.

Neu soll ein weiterer Aufenthaltsplatz entstehen: der Stadtplatz im Nordosten des Shoppingcenters. Dieser solle sich aber nicht mit dem Zentrumsschopfplatz konkurrenzieren, so die Meinung der Workshopteilnehmer: Mit Kiosks und Take-aways solle der Stadtplatz kurze Aufenthalte erlauben, insbesondere für die Nutzer der geplanten Limmattalbahn.

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