Alle Kinder sind weg: Jetzt gehört das Schulhaus dem Abwart

Es ist still auf der Schulanlage in Spreitenbach. Ein paar Kreidezeichnungen auf dem Pausenplatz erinnern daran, dass hier bis vor kurzem noch Kinder herumgetollt sind. Ansonsten wirkt die Schule ausgestorben.

Jetzt gehört die Anlage den Hausabwarten. Einer von ihnen ist Daniel Lienberger. Seit 29 Jahren ist er Hauswart in Spreitenbach und zuständig für das Schulhaus und die Turnhalle Boostock sowie den Zentraltrakt und den Schulbau Althau.

«Ich geniesse die Ruhe», sagt Lienberger und öffnet die Tür ins Schulhaus. Im langen Korridor ist Musik zu hören: Eine Lehrerin richte gerade ihr neues Klassenzimmer ein, so Lienberger.

Er hat ihr am Vortag die Möbel ins Zimmer gestellt. Vereinzelte Klassenzimmer ein- und ausräumen ist eine der anfallenden Sommerferienaufgaben des Hauswarts.

Putzen und reparieren ist angesagt

Wo sonst Kinder ein- und ausgehen, herrscht nun öde Leere. Einige Stühle sind der Wand entlang gestapelt: Manche müssen in den Keller andere in ein Klassenzimmer. «In den Sommerferien erledige ich auch alle möglichen Reparaturen», sagt Daniel Lienberger.

Er geht die Treppe hinunter, hinter dem Heizungsraum liegt seine Werkstatt. Ein Tischbein musste er erst gerade neu anschrauben. «Jetzt stehen noch die Lüftungsfilter an», so Lienberger.

Er stellt eine Leiter auf und klettert in die Höhe zum Stahlrohr unter der Decke. «Die Filter befinden sich oft an nicht so einfach erreichbaren Orten.» Rund einen halben Tag benötigt Lienberger, um alle Filter im Schulhaus zu wechseln.

Trotzdem: Zeit für Ferien bleibt

Die Böden müssen auch noch gereinigt werden, ob in den Klassenzimmern, der Turnhalle oder der Kochschule: Die Laminatschicht muss glänzen. Dafür nutzt Lienberger eine grosse Bodenputzmaschine.

Damit der Boden in der Turngerätekammer neben der Mehrzweckhalle geputzt werden kann, müssen erst alle Geräte und Matten raus. Lienberger löst die Bremse eines Turnbarrens und schiebt das Gerät in die Halle.

«Es gibt schon einiges zu tun, aber nicht so viel, dass ich fünf Wochen hierbleiben müsste», sagt Lienberger. So nutzt auch er die schulfreie Zeit für Ferien: «Ich fahre noch drei Wochen weg.

Genauso machen es auch meine Kollegen», erklärt Lienberger. Trotzdem: Ein Hauswart ist immer in der Schulanlage anzutreffen: Für Notfälle wie einen Rohrbruch müsse immer jemand vor Ort sein.

Kurz vor Ferienschluss kommen auch die ersten Lehrer wieder in die Schulanlage für Vorbereitungsarbeiten. Dann sind auch die meisten Hauswarte wieder vor Ort und bereiten alles für den Schulstart vor. Lienberger: «Es ist schon schön, wenn es mal etwas ruhiger ist, aber ich freue mich auch wieder darauf, wenn alle Kinder zurück in der Schule sind.»